Die Gebiete in Andarra > Hier und dort in den Weiten Andarras

Auf der Reise nach Andarra

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Vanion:
Vanion glaubte langsam, dass sich alles gegen ihn verschworen hatte. Kurz nachdem er die Grenze zu Tangara überquert hatte, war er auf Banditen gestoßen. Nur durch sein Pferd war er ihnen entkommen. Wenige Tage später hatte eben dieses Pferd zu lahmen begonnen. In einem Gasthaus war ihm sein Geldbeutel gestohlen worden. Er musste das Pferd verkaufen, weit unter Wert. Dann war er zu Fuß aufgebrochen - mit einer dicken Wolldecke und ein paar Rationen Trockenfleisch im Gepäck.

Er erreichte fußkrank und müde mitten in der Nacht eine kleine Siedlung. Nach minutenlangem Klopfen öffnete ihm ein alter Mann seine Tür. Überrascht wurde Vanion begrüßt und misstrauisch beäugt. Nach längerer Diskussion wurde er eingelassen. Ein Strohsack sollte als sein Nachtlager dienen.

Vanion:
Vanion hatte endlich Andarra erreicht. Er war auf seinem Weg durch Middenfelz so gut wie niemandem begegnet und war mehr als glücklich, endlich angekommen zu sein. Er hatte die Nacht in einem kleinen Wäldchen verbracht, wo er ein kleines Feuer geschürt hatte. Am nächsten Morgen ging Vanion los. Am späten Nachmittag erreichte er eine größere Ortschaft, die mit ihrer Betriebsamkeit eine willkommene Abwechslung zu menschenleeren Wäldern und Feldern darstellte. Mit einem freundlichen Lächeln auf dem Gesicht fragte er den erstbesten Mann, dem er auf der matschigen Straße begegnete, nach einem Wirtshaus. Er wurde an ein kleines Haus in einer Seitenstraße verwiesen, mehr eine Blockhütte als eine feste Behausung. Als Vanion durch die offen stehende Tür eintrat, sah er einen sauberen Raum, in dem ein paar Tische verteilt waren, an denen ein paar Leute saßen. In der Ecke war ein behaglicher Kamin, der mit Steinen ausgelegt war, während an der anderen Seite des Raumes eine kleine, rundliche Frau mit strohblonden Locken und roten Pausbacken hinter einem Tresen stand und sich mit einem anderen Gast unterhielt.
Vanion ging zu der Frau, die ihn mit einem festen und wohlwollenden Blick musterte. Bevor er etwas sagen konnte, sprach sie ihn an.
"Na, Jüngelchen? Was treibt dich denn hierher? Siehst abgerissen aus, und Speck hast du auch keinen auf den Rippen. Bist wohl vor dem Krieg abgehauen, was?" Sie zwinkerte bei diesem Worten.
"Na, ich seh schon, du hast ein Schwert, das ham nicht viele hier. Aber trotzdem biste kein Andarrianer, das seh ich dir an. Ja nu, wo kommste denn her?"
Vanion musste unwillkürlich grinsen. Das waren Menschen, die er mochte. "Na, ich komm eigentlich aus Fanada, da wohn ich zumindest. Aber ich war vorher in Brega. Und in Engonia."
"In Engonia? Da haste aber Glück gehabt, dat du noch lebst. Die Stadt ist doch niedergebrannt und geplündert und die braven Leute da sind alle umjebracht worden!" Trotz ihrer ländlichen Redeweise sah man der Frau an, dass sie keineswegs dumm war. Ein wacher Verstand und eine gehörige Portion Bauernschläue sprach aus ihren Augen. "Na, dat hört man hier jedenfalls. Aber ich verjesse mich, ich bin schrecklich unhöflich. Also, ich bin die Helga, die Wirtin hier. Helga Glücklos. Ich weiß, der Name ist komisch. Aber mein Vater hieß schon so. Und mein Großvater. Und wenn ich's mir recht überlege, alle andern aus meiner Familie heißen auch so. Obwohl wir mit dem kleinen Stüberl hier immer Glück haben!" Sie lächelte Vanion entwaffnend an. "Und du, Jüngelchen? Wie heißt du?"
Vanion wurde immer lockerer. Er nannte der Frau seinen Namen und bestellte sich kurzerhand ein Bier. Nach und nach verstrickte er sich in ein Gespräch mit Helga und dem anderen Mann am Tresen. Irgendwann wollte Vanion jedoch zur Sache kommen, zumal er feststellte, dass er den breiten, ländlichen Akzent nun auch schon mitsprach. Je mehr Bier er trank, desto schlimmer wurde es.
"Hm, Helga? Sag mir mal grad was. Haste schonmal was von den Kogar jehört? Ein Stamm hier in Andarra soll das sein."
Helga schwieg kurz, dann bediente sie kurz andere Gäste. Einer ließ einen anzüglichen Witz los, der brüllendes Gelächter von seinen Freunden und auch von Helga erntete.
"Hm, Jüngelchen.." - sie nannte Vanion immer so. Und ein paar andere Gäste auch, unbeachtet ihres Alters - "...lass mich nachdenken."

Engonien NSC:
"Also, die Kogar... Die findeste normalerweise östlich von hier um den Ottersee herum und an dem Otterbach entlang. Im Gegensatz zu den meesten von uns," sie zwinkert Vanion zu und zeigt auf sich, "wobei Ausnahmen die Regel beweisen, sind die ziemlich sesshaft. Anjeblich gibt es einige, die auf Pfahlbauten in den Japalsümpfen leben, aber dann nur noch tief in den Sümpfen, wejen dem Krieg. Wobei, die meisten hier in der Gegend haben einige Verwandte bei denen, sind ja schliesslich zwischen Sümpfen und See... Sach ma, da du aus Engonia kommst: Wie sieht et eigentlich aus? Man hat munkeln jehört, dass wir einen Graf bekommen haben? Das will ja einigen gar nicht schmecken. Aber mit den Schwarzblauen legt sich hier keiner an. Also erzähl mal!"

Vanion:
"Hm, wart noch kurz. Wenn ich jetzt, sajen wir mal, wen janz spezielles suchen würd, der auch mal außerhalb von Andarra unterwegs ist, sollt' ich dann eher Richtung Sümpfe laufen, oder meinste dann doch eher ich sollt zum Ottersee? Ich kenn mich hier nunmal überhaupt nicht aus, das ist schon was hinderlich." Vanion legte ein paar Kupferstücke auf die Theke. "Also das hier ist schonmal für das gute Bier. Habt ihr auch eine Unterkunft für die Nacht?"

Engonien NSC:
"Hm, gute Frage. Weisst du irjendwas über den? Beruf, Vater, Familie? Und klar habe ich eine Unterkunft."

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