Der Städtebund von Tangara > Fanada

Das Kontor - nach dem Krieg

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Jelena:
Jelena runzelte die Stirn als sie das Bier in Luthors Atem roch.
Bier? Um diese Uhrzeit?
Sie warf einen Blick auf Jena und dann auf Vanion und schien zu überlegen welches Problem sie in zuerst in Angriff nehmen sollte.
"Vanion? Sei so gut und hilf in den Ställen bis zum Abendessen, ja? Ich habe bemerkt das dein Pferd auf dem rechten Hinterhuf nicht richtig auftritt. Lass dir von Alrik erklären was man in einem solchen Fall macht. Falls es morgen nicht besser wird, dann werden wir zum Hufschmied müssen bevor wir nach Norden aufbrechen."
Sie wartete bis Vanion wiederstrebend nickte und den Raum verließ, bevor sie sich zu Jena wandte.
"Jena, ich werde nicht so tun als ob ich verstehe was hier eben passiert ist. Aber was es auch war, wir müssen es aus der Welt schaffen. Bitte geh und hilf Anica das Abendessen vorzubereiten, wir sprechen heute Abend weiter."
Sie nahm die Frau kurz in den Arm und schob sie sanft zur Tür raus.
Als sie die Tür hinter sich zumachte fixierte sie Luthor mit einem fragenden Blick:
"Bier? Um diese Uhrzeit?"

Luthor Kaaen:
Er sah Vanion kurz hinterher und nahm sich dabei vor, ihn später an diesem Tag noch einmal ansprechen zu wollen. Ihm waren da noch einige Fragen geblieben. Auch Jena stellte ihn vor einige Fragen. Generell war viel passiert und er wollte die gesamte Geschichte erfahren. Der Alkoholkonsum, die nächtelange Arbeit über Tabellen, Rezepten und Briefen und Alpträume bereiteten ihm gnadenlose Kopfschmerzen.
Als er mit Jelena allein im Raum war und sie ihn auf das Bier ansprach, zuckte der Feldscherer-Geselle beinahe teilnahmslos mit den Schultern und nestelte an einer Tasche an seinem Gürtel herum. "Um ehrlich zu sein habe ich jedes Tag- und Nachtgefühl verloren, für mich macht es keinen Unterschied ob und wann ich trinke." murmelte er, besann sich doch eines Besseren und blickte auf "Ich bin über der Arbeit eingeschlafen und habe seitdem nichts mehr gegessen oder anderes getrunken." sagte er dann mit fester Stimme. "Für ein Frühstück war einfach keine Zeit."

Jelena:
Jelena warf einen Blick auf die Nachtmittagssonne und dann wieder auf Luthor.
"Setz dich." meinte sie mit einer Geste zu dem Stuhl ihr gegenüber. Sie nahm einen weiteren Becher und goß Tee ein.
"Hier, trink das und iss mit mir zusammen. Zumindest das können wir auf die Schnelle beheben. Und dann erzähl mir warum du keine Zeit zum essen hast. Läuft das Kontor Gefahr Bankrott zu gehen?"

Was auch immer Jelena in den letzten Monaten gemacht hatte, es schien ihr gut getan zu haben. Verschwunden waren die Schatten aus ihren Augen und die permanenten Sorgenfalten in ihrem Gesicht, zurückgekehrt war die Ruhe und Gelassenheit die Luthor früher immer an ihr so bewundert hatte.

Lilac:
Jenna ging und half Anica. Sie machte Abendessen, reinigte geitesabwesend die Arbeitsflächen in der Küche und beschäftigte sich mit Malla. Diese war genervt, weil ihre Mama sie so oft in den Arm nahm und drückte. Sie wollte jetzt nicht kuscheln! Sie wollte spielen und toben!
Wenigstens wurde Jenna so zwangsweise ein wenig von ihren eigenen Gefühlen abgelenkt.

Luthor Kaaen:
Ein Grinsen konnte er nun nicht mehr verbergen. Es schien zu stimmen, dass sie ihre Bürde, die sie so erfolgreich vor ihnen verborgen gehalten hatte, endlich überwunden hatte.
Er nippte am Tee und verzog das Gesicht ob der Hitze des Getränks. Dann sah er gespielt gekränkt auf "Was denkst du von mir? Nein, du hast es geschafft dass das Kontor fast von alleine läuft, außer die Ware zu überprüfen und ab und zu etwas nachzukaufen um den Bestand zu decken ist nicht viel zu tun, und selbst das haben die Hausleute hier eigenständig im Griff, könnte man sagen." Noch einmal trank er einen Schluck, diesmal nachdem er gepustet hatte "Ich habe mich einfach versucht über die Zeit abzulenken, habe mich viel umgeschaut und die alltäglichen Wunden und Krankheiten der Leute hier versorgt. Es ist halt nur nicht einfach, nach dem Bürgerkrieg einfach so zu tun als sei alles in Ordnung."

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