Der Städtebund von Tangara > Fanada

Das Kontor - nach dem Krieg

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Lilac:
In etwas eiligerem Schritt, das Kind und die Wäschebündel in den Armen, sauber und nach Badehaus duftend, erreichten die zwei Frauen das Kontor. Von bedrückenden Gesprächsthemen war nichts mehr zu sehen.

Jelena:
Nach dem Abendessen zog Jelena sich in ihr Scriptorium zurück und verfasste einige Briefe. Sie zog Kadegars Brief aus der Tasche und las nach wo ihn eine Antwort erreichen würde. Sie siegelte alles mit einem blanden Siegel aus blauem Wachs und rief nach Alrik um die Briefe verteilen zu lassen.

Jelena:
Die Sonne kämpfte sich durch einen diesigen Himmel und ließ die Menschen unter einer Decke von schwüler Luft aufstöhnen.
Die Gemüter waren erhitzt, die Menschen im allgemeinen genervt und sogar die Hühner weigerten sich Eier zu legen.
Alles in allem der perfekte Augenblick um die Stadt zu verlassen!
Jelena schnallte ihre Tasche am Sattel fest und rieb sich müde über das Gesicht, sie würde ein Brandopfer darbringen sobald sie den Lagerplatz erreicht hatten, aus lauter Dankbarkeit der Enge der Stadt entkomen zu sein.
Sie ließ Sudbina im Stall, er hatte heute früh beim striegeln nach ihr gebissen und auch wenn es nur eine Drohgebärde gewesen war, so hatte sie im Augenblick keine Geduld sich mit einem zickenden Pferd auseinander zu setzen. Sie klopfte šećers Hals und schwang sich dann in den Sattel.
Mit einem Blick auf Wassilji lenkte sie ihre Stute aus dem Inneren des Kontors und in die belebten Straßen Fanadas.

Wassilij:
Wassilij ritt auf Matsch durch das Tor des Kontors. Jelena wurde auf dem Travois von ihrem Pferd gezogen und Wassilij führte den Hengst an den Zügeln.

Kaum war das Tor hinter ihnen geschlossen, gab Wassilij kurze und prägnante Befehle. Jelena wurde in ihre Kammer getragen und Luthor informiert.
Wassilij ließ auch die Pferde versorgen und geleitete Jelena auf der Bare in ihre Kammer.

Lilac:
Erschüttert drückte Jenna Malla eng an sich, als sie sah, wie Jelenas ungewohnt reglose Gestalt von den anderen in ihre Kammer gebracht wurde. Es machte ihr Angst, die Frau, die in letzter Zeit ihren starken Schutz gegenüber der Außenwelt dargestellt hatte, auf einmal so verletzlich zu sehen - ganz offenbar nicht in der Lage sie alle, wie sonst, zu beschützen.
Zunächst wollte Jenna ihrem Drang nachgehen, dem kleinen Tross in Jelenas Räume zu folgen, doch sie besann sich anders, da sie nicht im Weg stehen wollte. Es gab wahrlich genug Leute hier, die in einer solchen Situation sicherlich besser helfen konnten!
Einer inneren Regung nachgebend wandte sich die Frau mit dem kleinen Mädchen auf dem Arm zu den Ställen, wo die Pferde, die mit Jelena und Wassilij nach Hause gekommen waren, versorgt wurden und ein sichtlich unruhiger Sudbina in seiner Box umherstiefelte.
Jenna kramte in einer Falte ihrer Schürze und fand eine gelbe Rübe, die sie dem rastlosen Scheckhengst hinhielt, während sie ruhig auf ihn einsprach...

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