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Port Valkenstein

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Münster:
Robert schaute Gerhardt einige Momente prüfend an. Manchmal hatte er das dumme Gefühl, er könnte den Waibel doch zu früh befördert haben... Aber was solls, immerhin würde das bald nicht mehr in seinen Aufgabenbereich fallen.

"So? Der Bastard kommt hierher?! Dann läuft er mir besser nicht über den Weg. Schrecklich, wenn jemand von einem Amboss erschlagen wird. Aber Unfälle passieren nun mal, nicht wahr?!"

Robert nahm einige weitere Züge und grinste finster, während hinter seinen halb zusammengekniffenen Augen offenbar eine äußerst blutige Vorstellung ihren Lauf nahm, dann richtete er wieder das Wort an den Hauptmann.

"Willst Du gar nicht wissen warum ich de Gries verkrüppelt habe, Gerhardt? Du musst wissen, er war vor einigen Jahrzehnten ein Erfolgsversprechender Junker der Garde, der es sich in den Kopf gesetzt hatte zu den Sturmgrenadieren zu gehören. Körperlich war er hierfür mehr als geeignet, aber ihm fehlte die richtige, wie soll ich sagen, Einstellung. Als er dann versuchte sich einen Platz in unseren Reihen mit Geld und Intrigen zu erkaufen, hatte ich nur noch eine Möglichkeit die Integrität unserer Einheit zu schützen. Bei der nächsten Rekrutenübung habe ich ihn mir zur Brust genommen und ihn auf meine gewohnt sanfte Weise auf seinen Platz verwiesen, als er mich dann vor den Soldaten meiner Faust mit blankem Stahl attackierte, brach ich ihm jeden Knochen den ich finden konnte. Seine Karriere als Frontoffizier war damit vorbei! Und ich muss sagen, es wundert mich, dass sie ihn überhaupt in der Garde belassen haben. Wahrscheinlich hatte er doch mehr Leute gekauft als ich dachte. - Und jetzt ist er ein Kommissar... Ich fürchte Gerhardt, dass wird nichts Gutes bedeuten!"

gerhardt:
Gerhardt hörte sich Roberts Ausführungen an ohne auf zu blicken, er klopfte mit einem Brieföffner leicht auf den Tisch, auch noch nach dem Robert geendet hatte.
Dann blickte er Robert an ohne den Kopf zu heben.
"Ich fürchte du hast meine Frage falsch verstanden, sie war eher rhetorischer Natur. Natürlich weiß ich was mit ihm anzustellen ist, und zwar gewähren lassen und nach besten kräften unterstützen.
Mir scheint du verkennst die Situation, ich werde dir sagen warum ich dich nicht gefragt habe: Weil ich die offizielle Version kenne. Laut Unterlagen hast du mit deiner Faust deine Befugnisse überschritten und De Gris wollte dich davon abhalten weiteres Unheil anzurichten woraufhin DU ihn fast totgeschlagen hast.
Ich weiß nicht ob das die Wahrheit ist aber das ist es was die Generalität und die Politische Führung Valkensteins glaubt.
In einem Punkt hast du natürlich recht: Es bedeutet tatsächlich nichts gutes...... für Dich."
Der Hauptmann stand abrupt auf.
"Bei Thormentor! Robert reiss dich zusammen, er gehört zu den Eisenwölfen wenn du ihm eins auswischen willst dann benutz verdammtnochmal die offiziellen Wege ansonsten muß und werde ich dich persönlich in Haft nehmen.
Haben wir uns da verstanden?"

Münster:
Robert beobachtete Gerhardt aufmerksam und bemerkte ab und an den unterschwelligen Funken von Hilflosigkeit in der Mimik des Hauptmanns, während er seine Tirade über sich ergehen liess. Andere, sehr viele Andere, hätte er für diese Worte nicht nur zum Krüppel gemacht, dennoch besann er sich bei Gerhardt eines Besseren und antwortete ihm mit ruhiger Stimme, die bar jeder Emotion war:

"Hauptmann Gerhardt Gleitzbach! Ich werde Dir deinen Ausbruch nachsehen, da ich die Gründe hierfür verstehe und wir gemeinsam viel durchgemacht haben, aber Du solltest darüber nachdenken, dass Du hier noch immer mit einem Oberst sprichst! Ein Oberst im Beurlaubtenstande zwar, aber immernoch ein Oberst! Und wenn Du endlich mal die Bücher lesen würdest, die Du zu deiner Beförderung erhalten hast und die dort drüben achtlos auf dem Boden liegen, wüsstest Du, dass mein Kommando ruht, nicht aber mein Dienstgrad! Also hüte Dich davor, mir Belehrungen erteilen zu wollen oder ich schwöre Dir, ich marschiere noch in dieser Stunde in die Kommandantur, zerreiße mein Pensionsgesuch und kehre nur zurück in den aktiven Dienst um dir den Arsch soweit aufzureißen, dass Varim einmal mit seiner gesamten Truppe hindurch marschieren kann ohne auch nur einmal im Dunkeln zu stehen! Haben wir uns da verstanden, Herr H-a-u-p-t-m-a-n-n?!"

Robert wartete erst gar nicht lange auf eine Antwort, sondern atmete tief durch und fuhr dann in freundlicherem Ton fort:

"In gewisser Weise hast Du Recht... - Ich hätte die Angelegenheit mit de Gries schon vor Jahren erledigen sollen, bevor er zu den Eisenwölfen gewechselt ist. Aber Thaddäus, entschuldige, General Graf von Reichsfeld, unser hiesiger Provinzverwalter und Militärkommandant, riet mir davon ab. Er war damals Hauptmann als der Vorfall sich ereignete und hat alles mit angesehen; war ja schließlich sein Kommando... - Aber was schwelge ich in Erinnerungen. Offenbar will de Gries die Fehde wieder aufleben lassen? Dann lass ihn kommen. Ich habe schon schlimmere Winkelzüge des Officiums überstanden. Um die Generalität müssen wir uns hingegen keine Sorgen machen, diese hängt viel zu sehr an den Lippen meines Mentors Thaddäus und er würde sich ins eigene Fleisch schneiden, wenn er die Sache offiziell macht. Ganz davon abgesehen, hasst er de Gries mindestens ebenso sehr wie ich. Trotzdem wurmt es mich, nicht zu wissen, was de Gries plant... - Nun, dann bleibt wohl nur zu hoffen, dass die Generalität endlich meinem Pensionsgesuch entspricht. Dann ist nämlich die Inquisition für meine Person zuständig und de Gries kann sich seine Fehde sonst wohin stecken."

Erneut machte Robert eine kurze Pause.

"Wo wir gerade bei unseren ganz persönlichen Fehden sind... Wie steht es denn um dein Verhältnis mit der Schwefelbraut?! Ich habe sie lange nicht mehr in deiner Nähe gesehen?!"

gerhardt:
Eine Zurechtweisung......erneut..... und der Hauptmann konnte von Glück sagen daß Robert kein Kommissar war denn dann hätte seine Respektlosigkeit durchaus mit dem sofortigen Tot enden können....seis drum warum hatte sich Gerhardt auch so weit aus dem Fenster gelehnt. Manchmal war es einfacher den Zwerg hineintreten zu lassen als lange zu lamentieren daß da eine Bärenfalle offen steht.
Und eigentlich, warum sollte er sich in diese politischen Machtspielchen, die derzeit in Valkenstein um die Person Roberts stadtfanden, hineinziehen lassen er war schließlich nur ein Soldat?
"Du fragst nach Jelena?!"
Sein Magen krampfte.
"Nun Sie hat ihr eigenes Leben und der Platz den ich darin einnehme ist wohl leider sehr viel kleiner geworden aber was interessirt dich das auf einmal?"

Münster:
Robert zog erneut tief an seiner Zigarre bevor er antwortete...

"Ich frage nur aus dem Umstand heraus, dass ich Jelena einen Brief in Ihren Kontor habe schicken lassen. Ich dachte mir einige wenige Zeilen und ein paar Bierflecken sollten ausreichen um ihr mitzuteilen, dass ich noch unter den Lebenden weile... Außerdem hatte ich noch nicht die Gelegenheit ihr ein paar mitfühlende Worte zu ihrem Verlust zukommen zu lassen. Du weiß, Frauen sind da manchmal doch sehr, nun ja, weichherzig..."

Ein verschwörerisches Grinsen umspielte Roberts Mundwinkel, als er an ihre letzte Reise nach Rehtal dachte... - Zum Glück waren die Damen in ihrer Abwesenheit nicht untätig gewesen und hatten eine Passage für ihre Rückfahrt erstanden. Dann fuhrt er in gewohntem Tone fort:

"Aber sei's d'rum! Das ist dein Bier und den Humpen nehme ich Dir bestimmt nicht weg! Wann will der Eisenwolf denn nun seine Pranken in unser liebliches Städtchen schlagen? Ich werde nämlich in den kommenden Tagen noch nach Condra reisen müssen und es wäre doch zu schade, wenn er die weite Reise umsonst gemacht hätte?!"

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