Der Städtebund von Tangara > Fanada
Eine Queste für Tajna
Jelena:
Die Lichtung lag etwa einen halben Tagesritt von Fanada entfernt in den Wäldern westlich der Stadt. Sie waren der Straße zum Totenpfad einige Zeit gefolgt und waren dann gen Norden abgebogen. Sie hatten kein bestimmtes Ziel gehabt, hatten die Pferde sich ihren Weg selbst suchen lassen.
Nach all dem Chaos des vergangenen Jahres und den großen Ereignissen im Frühjahr brauchte Jelena nun einige Tage um zur Ruhe zu kommen und wieder zu sich selbst zu finden. Die Queste würde ihr Zeit geben zu meditieren und nach zu denken.
Niemand wusste wo genau sie war, keiner konnte einfach an die Tür klopfen und nach ihr verlangen. Keine Kranken, keine Tinkturen, keine Kaffeelieferungen und keine Lehrlinge.
Was würde sie jetzt mit ihrem Leben tun?
In Fanada bleiben? In Engonien bleiben? Oder wieder alle Zelte abbrechen und weiter ziehen?
Auf Gerhardt warten?
Wassilij:
Wassilij begleitete Jelena auf dieser Queste. Sie hatte ihn darum gebeten. Letztlich genoss er die Zeit draussen, weil ihn die Berge an seine Heimat erinnerten. Aber er schwelgte nicht in romantischen Erinnerungen.
Seine Aufmerksamkeit galt dem hier und jetzt.
Er war nun schon eine Weile schweigend neben Jelena her geritten. Für ihn war es offensichtlich, das sie etwas beschäfftigte. Gelegentlich schaute er sie an und sah ihre gedanken, doch er begann kein Gespräch. Es stand ihm nicht zu. Wenn Jelena reden wollte, würde sie beginnen.
Jelena:
Die Lichtung war von hohen Bäumen umrundet und vielleicht 50m im Durchmesser. Eine Seite wurde von Felssteelen begrenzt und als sie näherritten konnten sie das Glucksen und Sprudeln von Wasser hören. Jelena grinste:
"Perfekt!"
Sie saßen ab und nahmen den Pferden die Sättel und das Zaumzeug ab, sie würden in der Nähe bleiben auch ohne das sie es mussten.
Nachdem das Lager aufgeschlagen war, würden sie gemeinsam zu Abend essen und dann würde Jelena den Ritus beginnen der es ihr erlauben würde sich in Meditation zu versenken. Während dieser Zeit würde sie keine Silbe sprechen und hoffte durch diese Stille ihre Gedanken reinigen zu können.
Wassilij:
Wassilij genoss die Ruhe sichtlich.
Schweigend baute er gemeinsam mit Jelena das Lager auf. Im Anschluss brachte er mit wenigen Handgriffen ein Feuer in gang. Während Jelena das essen zu bereitete, suchte Wassilij mehr Holz und stapelte es neben dem Feuer, so das es griffbereit lag.
Jelena:
Der einfache Eintopf kochte langsam vor sich hin. Jelena streckte sich mit einem wohligen Seufzen neben dem Feuer aus und lehnte sich an ihren Sattel.
Sie blickte in den Himmel und genoß die Abenddämmerung. Sie waren auf der Lichtung windgeschützt, so dass die Kühle des Abends nur allmählich zu ihnen kroch.
"Möchtest du noch etwas besprechen bevor ich mit der Ausrufung beginne? Ich weiß nicht wie lange es dauern wird, aber ich rechne mit mehreren Tagen. Das letzte Mal war ich 21 und wollte herausfinden welcher Mann der richtige für mich sei..."
Jelena lachte in sich hinein und schüttelte den Kopf über ihr jüngeres selbst.
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