Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Gruppen auf Reisen im In- und Ausland
In das ewige Eis...
(1/1)
Akela:
„Jetzt gebt endlich Ruhe ihr beiden, ich hör mich ja selbst nicht mehr denken!“
*Sashas fröhliches Lachen strafte ihrer Worte Lügen, während sie einem undefinierbaren Wurfgeschoss auswich, das Temris irgendwo aufgehoben und hinter Luthor hergeworfen hatte.
„Hah, wenn du deine Feuerbälle auch so wirfst, dann kann das ja heiter werden Schwefel!“
Der Feldscher grinste und bekam den nächsten Dreckklumpen mitten ins Gesicht, was Temris mit einem nicht weniger dreckigen Lachen quittierte. Als Luthor hustend und spuckend versuchte, den Schlamm wieder loszuwerden, klopfte ihm der junge Magier gönnerhaft auf die Schulter:
“Stell dich mal nicht so an Pech, kann auch nicht schlimmer schmecken als das, was uns Rosalind vorsetzt...“ woraufhin auch er Reißaus nehmen musste, als sich die junge Frau mit einem Kreischen auf ihn stürzte.
Die Straßen Richtung Norden waren nun sicher für Reisende, auch wenn sie immer wieder in Kontrollen gerieten. Die einzelnen Fraktionen des gespaltenen Landes wachten eifersüchtig darüber, dass niemand Unbequemes einen Fuß über ihre Grenzen setzte.
Zum Glück schien die kleine Reisegruppe für Niemanden unter den Begriff „unbequem“ zu fallen... und so waren sie gut voran gekommen.
Die kleine buntgemischte Truppe war nun seit etwa einer Woche unterwegs. Das Wetter war wie geschaffen für eine solche Reise, die Tage des engonischen Sommers erstaunlich mild mit einem angenehmen leichten Wind.
Nur noch ein paar Tagesreisen und sie würden an der Küste in Stejark ankommen.
Und Sasha bedauerte das.
Die letzten Tage in der Gesellschaft von Temris, Luthor und der jungen Kaufmannstochter Rosalind waren wohl die unbeschwertesten, die sie in den letzten Monaten erlebt hatte. Es wurde gelacht, gescherzt und die ewigen Kabbeleien zwischen Temris und Luthor brachten Rosalind und die Wolfselfe immer wieder zum Lachen.
...und seit sie diese Reise angetreten hatte, waren Sashas Albträume wie weggeblasen...nur noch undefinierbare Schatten in ihrem Geist....*
Luthor Kaaen:
Luthor strich sich den restlichen Dreck aus dem Gesicht und wischte die Hände scheinbar achtlos an der Untertunika ab, die sich langsam von dem einst strahlenden Gelb in ein immer dunkleres Beige, fast Braun verwandelte. 'Erde zu Erde' pflegte er das zu nennen und sah kein Problem darin, wechselnde Farben zu tragen.
Bis auf die lange Tunika und die Beinlinge mit Stiefeln trug er nur noch die Kraxe, auf die er seine restlichen Habseligkeiten verstaut hatte; schon fast ein schwankender Berg, der ihm im wahrsten Sinne über den Kopf wuchs. Die Lederriemen schnitten ihm in die Schultern und seine Füße schmerzten in den fast durchgelaufenen Stiefeln, doch der Sohn eines Nomadenstammes beschwerte sich nicht, im Gegenteil, er genoss es, der Landschaft beim Wandel zuzusehen und als sie laut Karte dem Meer immer näher kamen wuchs auch eine gewisse Nervosität in ihm. Er hatte noch nie einen Fuß auf das Deck eines Schiffes gesetzt und das Meer war für ihn bis jetzt nichts weiter als eine große Fläche, dass das Ende eines Landes darstellte.
Auch er hatte die Zeit auf Reisen genossen. Die Abende an den Feuern, der seltene Luxus kleiner Gasthäuser an den Handelsstraßen und die Gesellschaft der Gruppe hatten ihm geholfen, mit manchen Dingen abzuschließen und den Blick nach vorn zu richten. Er wusste nicht, was kommen würde wenn er sich von Sasha und Temris trennen würde, nachdem sie das Schiff verlassen hatten und er blickte diesem Moment mit einem lachenden und einem weinenden Auge entgegen. Auch Rosalind war wider seines Erwartens zu einer angenehmen Begleitung und großen Hilfe im Lagerleben geworden, auch wenn er es ungern zugab. Ob sie für ihren Teil in Stejark bleiben würde oder sich einer der beiden Parteien anschloss vermochte er nicht sagen zu können.
Unzählige Male berührte er schon das längliche Lederpaket an seiner Seite, in dem die Karten vor Wind und Wetter geschützt darauf warteten, ihm den rechten Weg an der Küste entlang zu weisen, um dann irgendwann den Hafen zu finden, der ihn zurück auf engonisches Festland bringen würde. Dass er seine Walz hinter dem Meer begann hätte er sich bis vor ein paar Monden nicht einmal zu träumen gewagt.
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