Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Gruppen auf Reisen im In- und Ausland

von Sterjak nach Brega

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Mel:
"Ich bin überzeugt, dass Du das schaffen kannst, solange Du erst denkst, bevor Du handelst oder sprichst. Mach also nicht diegleichen Fehler wie ich und mache es umgekehrt."
Manche Erinnerung an ihre eigene Knappenzeit wurde wachgerufen und Lorainne starrte geistesabwesend vor sich hin. Sie war zwar kaum erst ein halbes jahr Ritter, aber es kam ihr vor, als wäre der Ritterschlag ewigkeiten her. Und auch wenn sie es nur schwer zugeben konnte- oft fehlte ihr Simons schützende Hand und erst jetzt fiel ihr auf, wieviel Verständnis und Geduld er ihr entgegengebracht hatte.

Vanion:
"Simon fehlt euch, n'est-pas?"

Mel:
Obwohl sie nie einen Hehl daraus gemacht hatte, dass ihr der väterliche Freund und Vertraute fehlte, fühlte sie sich ertappt.
"Weisst Du Vanion, bei uns im Norden ist alles ein wenig anders. Die Winter sind kälter und länger, im Herbst regnet es mehr und im Frühling, wenn der Schnee schmilzt, dann ist alles voller Schlamm, so das man eher schlecht als recht reisen kann. Dadurch ist man oft sehr einsam, und die Familie spielt eine bedeutendere Rolle. Simon war meine Familie. Ich hatte so oft Heimweh, besonders, als ich noch als Antoine unterwegs war. Und vor jeder Schlacht, jedem Kampf hab ich mir fast in die Hosen gemacht, vor Angst. Aber er hat das alles ein wenig erträglicher gemacht."
Verlegen lächelte sie.
"Ritterliche Tugenden sind ein Ideal, dem Du nacheifern sollst- Simon war sehr nahe dran, er hat sie nahezu gelebt. Als kleines Kind war er schon mein Held, mein Vorbild."

Vanion:
Vanion wechselte nun zum vertraulicheren Du.
"Wenn ich dich so reden höre, wünsche ich mir, ich hätte ihn eher kennen gelernt. Aber was geschehen ist, ist geschehen, er liegt nun in Lavinias Hand. Die Frage ist, ob Sie ihn irgendwann wieder freigibt.
Aber wir sollten nach Vorne schaun, da kommt noch genug auf uns zu! Die Zeit zu trauern ist erst, wenn Simon wirklich tot ist." Auch wenn er das wohl längst ist. Vanion sprach seinen Gedanken nicht laut aus, er glaubte nicht an Simons Genesung, wollte Lorainne aber nicht weh tun. "Simon wäre eine enorme Verstärkung im Kampf um La Follye. Ohne ihn wird es schwerer." Ganz bewusst wechselte Vanion wieder zum förmlichen, sachlicheren 'Ihr'. "Mit welchen Männern wollt Ihr eigentlich von Brega dorthin aufbrechen? Wir beide allein, auch wenn wir natürlich große und tapfere Helden sind", Vanion zwinkerte Lorainne zu, "werden nicht allzuviel ausrichten können, oder?"

Mel:
"Er wäre sicher eine Verstärkung gewesen. Zwar haben mir ein paar seiner Leute Unterstützung versprochen, aber es wäre noch nicht genug gegen Roquefort. Er weiß nämlich ganz genau, dass mich alle in LaFollye unterstützen würden, wenn ich mich dort blicken ließe, immerhin waren unsere Leute immer loyal zu meiner Familie. Aber jetzt hat er fremde Söldner angeheuert, die die Bevölkerung dort einschüchtern und ich kann nicht hin, weil ich meine Leute nicht unnötig in Gefahr bringen möchte. Ich werde mir etwas einfallen lassen, am liebsten würde ich Roquefort fordern, aber er besitzt keinerlei Ehre und ist ein unbeschreiblicher Feigling... Und wir werden nicht direkt von brega aus nach LaFollye reisen. Wenn ich MEIN Land und Lehen zurück haben will, brauche ich einen klaren Kopf und solange Simon... in diesem Zustand ist, habe ich ihn nicht."
SIe schaute versonnen auf die kleine Leah.
"Zumindest lässt er meine Leute weitestgehend in Ruhe und terrorisiert sie nicht, so lange ich das richtige Druckmittel habe. ABer lange kann ich nicht mehr warten. Umso wichtiger ist es, dass wir Jelena in Brega treffen und sie überzeugen können, Simon irgendwie zu helfen. Sonst werde ich wohl nachhelfen müssen- jedenfalls werde ich nicht zusehen, wie er dahinsiecht!"

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