Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Gruppen auf Reisen im In- und Ausland
Auf dem Weg nach Bourvis
Vanion:
"Oui, j'ai compris ca. Aber ich hab es zur Kunst erhoben, die Toten auszublenden, so wie ich meine Eltern aus meinen Gedanken verdrängt hab. Aber vielleicht kann ich noch einen Rest meiner Achtung retten: als wir in Engonia eingefallen waren, begannen Knechte, aufrechte Männer zu drangsalieren, die sich ergeben hatten. Sie hatten Mordlust in den Augen und ähnelten mehr Tieren als Menschen. Ich hab mich dazwischen gestellt, obwohl ich selbst nichts mehr empfand - weder Freude über den Sieg, noch Trauer über all die Toten in der Schlacht. Ich erinnerte mich nur an die Worte Ranias und Lalaiths: dass der Krieg schon zu viele Leben gefordert habe. Dort fand ich den Mut, den ich immer gesucht habe." Vanion sah zu Bernard und Fulgrim hinüber. Er fragte sich, was die beiden nun von ihm dachten.
"Wie auch immer. Ich reise nach Fanada." Vanion war sich gar nicht so sicher, ob er wirklich nach Fanada reisen würde. Ob er den Mut aufbringen würde, dorthin zurückzukehren an den Hof seines Vaters. Was wäre, wenn er dort angekommen wäre? Und was wäre, wenn er nicht zu seinen Eltern reisen würde? Er würde Lorainne nicht mehr unter die Augen treten können.
Der junge Mann empfand die einfache Reise nach Fanada plötzlich als beschwerlicher als die Suche nach Agathes Leichnam, beängstigender als die Aussicht, in die Schlacht um Engonia zu reiten. Es war für ihn klar, dass er Lorainne morgen verlassen würde, mit einem frischen Pferd und neuen Vorräten versorgt. Aber würde er wirklich nach Fanada reisen?
Mel:
Lorainne schien seine Zweifel zu spüren. Tatsächlich ähnelte er ihr mehr, als sie wahrhaben wollte. Vanion war nur wenig jünger als sie, eigentlich viel zu alt, um Knappe zu sein, aber immerhin hatte auch Ninefinger seine Knappenzeit hinter sich gebracht, und der war im Vergleich zu Vanion steinalt. Ja, Ninefinger war sogar im Vergleich mit Simon alt.
Als sie Vanion ins Gesicht sah, schwanden seine Konturen und wurden durch die Antoines ersetzt. Jetzt war es, als blickte sie wirklich in einen Spiegel. Sie sah Antoines gerade Nase, die dunklen Augen und wie er genauso verbissen drein blicken konnte, wie sie. Unwillkürlich streckte sie die hand aus, wollte das Gesicht ihres Bruder berühren, sein Lächeln festhalten.
Doch dann klärte sich ihr Blick wieder und sie sass Vanion gegenüber.
Sie hielt nur einen kurzen Moment in der Bewegung inne, dann senkte sich ihre Hand auf seine Schulter.
:"Reise morgen nach Fanada, stell dich Deiner Vergangenheit. Bekämpfe Deine Dämonen und mach mich stolz!"
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