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Was nervt euch bei LARP?

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Tannjew:
Ich sehe schon, ich habe ein Faß aufgemacht *g*

Was mich zur Zeit stört bzw. worauf ich keine Lust mehr habe sind stereotype Cons nach Schema F: um Spannung zu erzeugen gibt es Angriffswelle nach Angriffswelle. Spieler werden niedergeknüppelt, geheilt, niedergeknüppelt. Und da Spieler wissen, dass die ganze Spannung des Cons aus x weiteren Angriffswellen bestehen wird, lässt man sich umso schneller heilen oder "man wurde ja eh nicht wirklich verletzt". Am Ende ist das natürlich ein Henne-Ei-Problem, denn die Orga hetzt die nächste Angriffswelle auf die Spieler, weil diese genau das wollen.Vielleicht kann man das aber auch mit einer Aufrüstungsstrategie vergleichen: weil die Spieler immer mehr können und aushalten (schließlich will jeder der Held sein) wird auch auf der Gegenseite aufgerüstet - ein Teufelskreis.

Kurz: ich habe nichts gegen High Fantasy, aber ich vermisse das Low Power. Als Vergleich habe ich schon gelegentlich andere Genres genannt, Steampunk oder 1880 zum Beispiel. Dort wäre ein Werwolf (ein einziger!) für eine ganze Spielerschaft schon eine Gefahr. Dies auch deshalb, weil sich die Spieler rollengerecht verhalten. Kaum eine Dame oder ein Herr würde sich wild aufführen, die meisten würden sich fürchten, und wenn der Herr Rechtsanwalt einen Revolver nimmt würde er mit schlotternden Knien auf die Jagd gehen. Übersetzt auf ein Fantasy Setting würde das wohl bedeuten, dass sich eine Spielerschaft eher einem mittelalterlichen Rollenbild entsprechend verhalten sollte (ich will nicht auf Song of Ice and Fire verweisen, aber... naja, ich verweise trotzdem auf ASOIAF). Womit ich mit meinen Wünschen den Pfad der klassischen Abenteuercons wohl verlassen habe und scheinbar sowas wie Ambiente-Cons bevorzuge.


Was den Verein angeht: hier habe ich in der jüngeren Vergangenheit viel Selbstbeweihräucherung bemerkt, weil wir ein ach so großer Verein sind. Die Größe nützt uns aber gar nichts, weil wir nichts draus machen. Ich wage zu behaupten, dass wir vor zehn Jahren als zehn Mann Verein nicht weniger effektiv gearbeitet haben als heute. Das liegt nicht allein daran, dass wir damals überwiegend Schüler und Studenten waren sondern daran, dass wir damals mehr Spaß daran hatten gemeinsam etwas zu unternehmen und auf die Beine zu stellen als heute. Wenn man gemeinsame Aktivitäten wirklich will und Spaß dran hat findet man dafür die Zeit und schafft das auch. Als positives Beispiel sehe ich die Condrianer: das scheinen eine abzählbare Menge von Freunden zu sein, die vieles und hochwertiges auf die Beine gestellt bekommen (kann sein, dass die sich untereinander gar nicht leiden können oder ich einen falschen Eindruck von deren erzeugten Qualität habe, ich bin da zu sehr außen vor; aber wenn ich mal mit denen auf Tobis Einladung etwas unternehme ist es immer super!).
Bei uns vermisse ich die echten Freundschaftsbeziehungen, die über die (wahrscheinlich hochgegriffene) Zahl 4 hinausgehen, die weit gefächerte Bereitschaft in die Bresche zu springen oder den Willen mit anzupacken. Bei Veranstaltungen gleich welcher Art sind es immer die gleichen handvoll Leute, die etwas unternehmen (plus die gelegentlichen, positiven Überraschungen). Das könnte reichen, vgl. Condra, allerdings sind diese Leute im Gegenteil zu den Condrianern in der gesamten Gruppe eher Zweckgemeinschaften und keine Freunde. Das hat natürlich Auswirkungen auf den Output hinsichtlich Menge und Qualität.

Jeremias:
Punkto LARP:
Eigentlich recht wenig. Vieles kann ich inzwischen ausblenden, anderes nervt mich nicht so sehr. Was mich immer noch nervt, das hat Ingrid bereits wunderbar ausgeführt: Leute, die mir (oder anderen) erklären, wieviel toller sie sind. Ich kenne inzwischen eine Menge Larper, die jetzt nicht gerade mein LARP machen, aber mit denen man punktuell sehr angenehm spielen kann, also spiele ich mit ihnen! Ist doch super...

In diesem Zusammenhang möchte auch kurz auf die häufigen Verweise auf ASOIAF hier eingehen: Mein Larp ist das nicht und wenn ich auch Serie (Buch wie Film) mag (allerdings vor allem wegen den coolen politischen Machenschaften), ist ein solches Setting nicht das, was ich besuchen würde. Ich möchte Heroen sehen, die triumphieren, für alles Andere kann ich N24 einschalten.

Punkto Verein:
Wir sind ein grosser Verein, bei dem man nicht mehr davon ausgehen kann, das wir uns lieben wie vor 10 Jahren. Und mal ganz ehrlich, vor 10 Jahren (gut, 9,5, so lange bin ich jetzt dabei) hat man auch über X (hier kann ich jetzt spontan einige Namen einsetzen, auch noch aktive!) gelästert, weil die nichts getan haben. Tatsächlich hat mir vor ca. 8 Jahren mal der damals Hauptakitve sein Leid über die mangelnde Mitarbeit der übrigen Vereinsmitglieder geklagt... Also bitte keine Schönfärberei.  ;)
Ansonsten finde ich, dass es in diesem Verein manchmal zu sehr auf Cliquen und deren gefühlte Meinung ankommt. Ich werde in einer Clique mit bpsw. Mel und Markus wahrgenommen, daher bin ich für Low-Fantasy (Schwachsinn ^2, aber es ist wirklich so!). Das zieht sich so durch den Verein. Man sollte das mal bei sich selber hinterfragen gehen...
Ansonsten finde ich, dass wir uns als normaler Verein ganz gut entwickeln. Jeder von uns hat Freunde im Verein, man macht auch gerne im Grösseren was zusammen (Condra/Larphof o. Sommerfest) und sobald es wärmer wird, wird es auch öfter wieder Veranstaltungen geben. Ich habe auch gerade eine Idee...

Mel:
vielleicht ist es genau das: das low- power fehlt und deswegen stösst einem der ganze fantasykram dann eher auf.
ich mag schönes ambiente und genau, weil sämtliche cons immer grob dasselbe sind, versuchen wir öfter eben das zu durchbrechen und etwas neues auszuprobieren (mir fällt das spontan der brega- kartenlarpi, und dieses "machtspiele"larpie ein), simons wiederbelebung soll eben auch etwas "anders" sein..
Die Konzepte sind in der Vergangenheit zwar nicht immer aufgegangen, aber so lernen wir daraus und versuchen zumindest immer etwas neues (und hoffen einfach, dass es klappt^^)

was die freundschaften angeht:
gerade hier finde ich es gut, dass man nicht mit jedem befreundet sein muss und trotzdem ist es keine reine zweckgemeinschaft.
das trifft natürlich nicht auf alle zu, aber dennoch kommen wir gut miteinander aus, und natürlich wird gelästert, wir sind nun mal ein verein, und sobald mehrere menschen aufeinandertreffen, wird eben auch gelästert, doch auch das passiert hier im verein recht selten, finde ich.

zu ingrids gewandungsnazerei: ich finde das gut, dass es leute gibt, die einen hohen anspruch an sich stellen und das auch versuchen zu vermitteln. gerade das trägt sehr viel zum ambiente bei.


Grendar:
Die Interessen im Verein gehen eben weiter auseinander als man denkt.

Wir haben hier Mitglieder die total auf Feudalistisches Spiel stehen mit so wenig Fantasy wie nötig.
Dann haben wir hier die Fantasy Spieler.

Dazu kommen Leute die ungerne fremd Cons besuchen und seit Jahren nur auf Engonien CONs zu sehen sind.
Dazu kommen aber auch die Leute die oft und gerne sonst in der LARP Welt ihr Unwesen treiben.

Vor 10 Jahren haben wir alle Fantasy gemacht und WOLLTEN alle zusammen andere CONs besuchen und haben dies auch getan.
Da waren wir aber noch wenige und der gesamte Verein hat damals in Tobis Wohnung + Balkon gepasst :D^^


Ich sehe hier eher einen Interessenkonflikt als verminderte Gemeinschaftlichkeit.
Engonien ist eben flexibler geworden als damals.

Wie zum Beispiel einen Wald von Arden 3, bei dem nur Böse oder Chaotische Charaktere zugelassen wurden....  das war High Fantasy mit Stilbruch (nur böse und chaoten).
Fand ich aber toll.

Heutztage liegt der Fokus eben woanders.
Mann muss sich als Mitglied mit den dazugekommen Spielstilen entweder arrangieren oder man vermiest sich selbst das Hobby und den Verein.

Ich selbst wäre ja für mehr High Fantasy Abenteuer und viiieeel weniger Feudal..... da kommt dieses Jahr auch noch was großes... Nicht wahr Krisz?!!^^

Im Endeffekt muss man flexibel sein mittlerweile...... Bei Ingrids Cons ists eher Reenlarpment und das wird angenommen und bespielt.... Die Grenzwacht ist Ambiente Treffen......... bei Schimmi ists Low Fantasy Taverne............ Schwarzer Mond ist Basic Fantasy bis High Fantasy Abenteuer.... usw....

So ist für jeden was dabei und alle können sich was rauspicken.

Vanni:
Ich finde es eigentlich ziemlich gut dass es ein so breites Interessensspektrum gibt und meinetwegen kann da noch mehr Vielfalt kommen :)
Im Moment ist halt Flaute was Engonien-wird-bespielt-Fantasy-Cons angeht, weil die große Mission "Pilgerzug" durch ist und das hat nunmal sehr viele unterschiedliche Charaktere zusammengehalten. Dafür fährt man dann jetzt halt in größeren Gruppen auf andere Cons.

Und ich denke es gibt noch jede Menge kreatives Potential das sich seinen Weg bahnen wird.

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