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Gerhardt's Schreibstube

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gerhardt:
Der Hauptmann nickte anerkennend und erhob sich dann unvermittelt.
"Sehr gut! Ihr zeigt Initiative. Warum mit einem Bericht warten wenn es direkt zu erledigen ist?"
Mit einem kurzen winken deutete er Torben ihm zu folgen.
"Kommt mit! Ihr könnt mir unterwegs sagen was euch auf den Nägeln brennt."
Sie hatten kaum die Schreibstube verlassen als ihnen Joshua entgegeneilte.
" Herr Hauptmann, melde: Ein Sir William of York wünscht euch zu sprechen."
"Sir William ist in Port Valkenstein?! So so!..... Bittet ihn in den offiziellen Empfangssaal und sorgt dafür daß es ihm an nichts fehlt, ich komme sofort nach."
Der Wachrekrut machte sich auf den Weg und auch Torben und Gerhardt gingen in diese Richtung.
"Rekrut Torben, Ihr werdet einstweilen bei diesem Treffen an meiner Seite bleiben! Was wolltet ihr mir berichten?"

Torben VS:
Jawohl Herr Hauptmann
Salutierend wie immer, folgte Torben seinem Hauptmann durch die Gänge der Kaserne. Er ging im Geiste nochmals mit seine Worte durch, schließlich wollte er ja keinen in die Bedrullie bringen:
Wie Ihr bereits informiert wurdet, sind bei dem letzten Manöver mehrere Rekruten durch einen Steinschlag verletzt worden. Die meisten von ihnen konnten nach kurzer Behandlung das Spital wieder verlassen.
Wie sich jedoch heute morgen zeigte, meldeten nicht alle ihre Verletzungen. Einige versorgten diese selbst, was von der Idee her nicht schlecht ist. Da diese jedoch
dafür schmutzige Leinen benutzten, habe ich nun mehrere Fälle von Wundbrand und eitrigen Entzündungen bei mir im Spitalsbereich liegen.

Torben VS:
Torben blieb kurz stehen und überlegte seine nächsten Worte. Dem Hauptmann folgend sprach er weiter:
Herr Hauptmann. Dieses Fehlverhalten kann und darf ich seitens der Medici nicht tollerieren. Unglücklicherweise weiß ich auch von Kollegen aus den anderen Regimenten, dass dies keine Einzelfälle sind, sondern leider öfter vorkommende Begebenheiten.
Ich bitte euch daher förmlich, aber auf dem kleinen Dienstweg, die Ausbildung im Bereich Hygiene und Wundversorgung nach vorne zu verlegen, bevor weitere Rekruten auf ähnliche Weise ausfallen.

Torben beendete seine Ausführungen und wartete auf eine Erwiederung seines Hauptmanns.

gerhardt:
konzentriert zuhörend ging der Hauptmann neben Torben her.
"Hmm Zumindest kann man erkennen dass wir einen kompetenten Mann für diese Aufgabe gefunden haben. Die Probleme die wir hier in Port Valkenstein zur Zeit haben sind ebenso trivial wie folgenschwer, in ihrem Fall haben wir einen Mangel an Waschfrauen die den anfallenden Berg an Linnen bewältigen könnten, auch haben wir ganze Lagerhallen voll Wolle aber kaum Weber, kurz  es sind Details die zu so unschönen Ergebnissen führen.
Aber um einen alten Valkensteiner Grundsatz zu zitieren: Erzähl mir keine Probleme wenn du keine Lösungen hast.
Was schlagen sie vor dass man tun könnte?"

Torben VS:
Torben musste bei der Aussage seines Hauptmanns lächeln. Er dachte sich so etwas schon und hatte folglich auch einen Plan in Peto:

Um kurz meinen Vater zu zitieren: "Man muss das Beste mit dem Vorhandenen machen und sich nicht unterkriegen lassen!"
Um nun zum Kern des Problems zu kommen: Überlegt habe ich mir folgendes:
Die Rekrurten kümmern sich um ihre Waffen, da man ihnen beigebracht hatte, dass von denen ihr Leben abhängt, genauso wie um ihre Rüstungen. Wenn man dies nun etwas ausdehnt, kann man sagen, dass dies auch auf die medizinischen Aspekte auszuweiten. Wenn man nun hingeht, und jedem Kämpfenden im Felde ein kleines Sanitätspacket mitgibt, hat man zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen:
Zum einen sind die Rekruten damit verpflichtet, sich um ihr eigenes Material zu kümmern und dies in einem sauberen Zustand zu halten, womit man das Thema Wundentzündungen erledigt wäre.
Zweitens wäre damit hergestellt, dass im Felde jeder Kämpfer bei Verletzungen eine sichere Versorgung hätte, wenn die Medici beziehungsweise deren Personal nicht in der Nähe sind oder deren Material auf Grund von Verbrauch am Limit ist.

Torben kramte kurz in seiner Mantel und holte ein Pergament hervor, welches er dem Hauptmann reichte:

Ich habe mir erlaubt, Euch kurz eine Aufstellung von - meiner Meinung nach - benötigtem Material zu machen:
Zum ersten finde ich es für sinnvoll, wenn jedes Packet drei Verbände enthält; diese Anzahl scheint mir ausreichend für eine erste Versorgung im Felde. Weiterhin sollte man einen kleinen Tontiegel mit einer Salbe dabei haben, welche entzündungshemmende Kräter enthält. Darüber hinaus eventuell noch ein kleiner Beutel mit Kräutern oder Wurzeln, welche schmerzstillend sind. Dieses Packet wäre am besten in einem Stück Schiffsegelleinen aufgehoben und - wenn man es orentlich verschnürt - auch nur so groß, dass man es ohne Probleme - also ohne dass es einen behindert - am Gürtel fetsmachen könnte.

Torben räusperte sich kurz, um danach fortzufahren:

Was die benötigten Materialien betrifft, greife ich kurz dem Bericht vorweg:
Im Lager befinden sich im Moment 835 Verbände über dem Soll, weiterhin ist die Anzahl der Tontiegel auf Grund eines Angebotskauf seitens der medizinischen Führung so groß, dass - zumindestens - jeder Kämpfer Ihres Regimentes mit einem solchen ausgestattet werden könnte und wir trotzdem noch weit über dem Minimum am Bestand zur Verfügung haben. Entzündungshemmende Kräuter sind in den medizinischen Gärten reichlich vorhanden, ebenso sind im Lager genügen Bestandteile um Salbe in ausreichender Menge herzustellen. Schmerzstillende Wurzeln jedoch müsste man in den umliegenden Wäldern noch zusammensuchen, dies sollte aber kein größeres Problem dastellen.
Hauptaugenmerk liegt nun auf dem Segelleinen. Dazu habe ich mir folgendes überlegt:
Bei den Reparaturen der Schiffe werden häufig große Stücke des Leinens zurecht geschnitten, wobei Reste übrig bleiben. Diese Reste werden gelagert und - leider - dort des öfteren vergessen - ich weiß dies, weil mein jüngerer Bruder ein eigenes Handelsschiff unterhält, wie ihr meiner Akte garantiert entnehmen konntet. Wenn man nun hingeht, und diese Reste benutzt, sollte die Menge ausreichen, dass jeder sich sein Packet selbst zusammenschnüren kann.

Torben ging im Geiste nochmals alles durch und überlegte kurz, ob er nicht etwas vergessen hatte.

Zum Abschluss hätte ich noch eine Idee bezüglich der medizinischen Versorgung: Ich persönlich hielt es für sinnvoll, eine kleine Anzahl aus der Truppe zeitweise im Spital assistieren zu lassen. Somit könnten diese zum einen uns dort etwas entlasten und zum anderen würden sie sich Fähigkeiten abgucken, die entsprechend im Feld von Nützen wäre bei der Erstversorgung.

Torben zog ein weiteres Pergament aus seiner Manteltasche:

Ich habe mir erlaubt, letzten Punkt als offiziellen Vorschlag einzubringen und überreiche Euch hiermit zusätzlich zu der Materialliste noch den Verbesserungsvorschlag "Med.Ver.StGrdIV 6-83-1 medizinische Laienausbildung zur Feldunterstützung der Med.Komp."

Nachdem Torben dies sagte und beide Schriftstücke überreicht hatte, wartete er auf die Reaktion seines Hauptmanns.

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