Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium

Das Laviniakloster in Blanchefleur

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Vanion:
Vanion zog eine Karte aus seiner Gürteltasche. "Über Engonia - na, Boniface, warum nicht? Unterwegs kannst du mir ja erzählen, was genau du tun möchtest. Wolltest du nicht deinen Onkel besuchen?" Vanion legte einen Finger auf den Punkt, der Brega war. "Dort werden Brianna und ich Herrn William von York wiedertreffen und direkt nach Uld weiterreiten. Dort werden wir Hilfe finden. Keiner von uns kann etwas tun, und wir sind auch keine Leute, die mächtige Freunde haben und diese auf einem weißen Pferd in die Schlacht führen können. Schlagt euch solche Geschichten aus dem Kopf, vor allem du, Yorik." Er faltete die Karte wieder zusammen. "Zume - für was auch immer Yorik dich hält, nimm nicht alles auf die leichte Schulter. Und vergesst eines nicht, ihr alle! Wir kennen uns nicht, verdammt. Uns verbindet nichts. Was immer ihr tun wollt, tut es! Und wenn ihr Lorainne suchen wollt, tut auch dies. Jede Hilfe ist willkommen."

Otus:
"Nun gut," meldete Otus sich zu Wort. "Wie ist jetzt das weitere Vorgehen? Was gedenkst du zu tun Zume? Und Yorik, was hast du jetzt genau vor? Wollt ihr Vanion wirklich begleiten?" Langsam kam Otus ein paar Schritte näher und schaute aufmerksam in die Runde.
"Ich werde euch nicht weiter begleiten können. Mein Leutnant erwartet mich zurück und ich glaube der Hauptmann erwartet auch einen Bericht über das Geschehene und das weitere Vorgehen.", gab Otus kund.
"Also wie fahren wir fort?", fragte Otus mit fragenden Blick in die Runde.

ZuMe:
Zume runzelte die Stirn. Dieser Papiersortierer, zehn Jahre jünger als sie selbst, erteilte ihr altväterliche Ratschläge. Wäre er von ihrem Stamm, hätte sie ihn vors Zelt geschickt wie ein Kind. Aber mit einem hatte er recht - sie kannte ihn nicht und wusste nicht, ob sie sich auf ihn verlassen konnte. Nun gut, Yorik hatte unter Beweis gestellt, daß ihm zu vertrauen war. Und Otus auch. Und bei Boniface war wohl vor allem darauf zu vertrauen, daß er schnell rennen konnte, wenn Gefahr drohte. Aber dieser Jüngling?
Abschätzend sah sie Vanion noch einmal an. Arrogant, kam ihr als erstes in den Sinn. Er ist ein Vater, dachte sie dann. Vielleicht ist auch der Schutz seiner Tochter sein Grund, um abweisend zu sein.
"Ich werd' es mir in Ruhe überlegen," war ihre trockene Antwort; ihre Mine deutete Kampfeslust an, sollte man diese Entscheidung anzweifeln. "Und zwar nich' hier drin."

Mit diesen Worten stand sie auf und humpelte, sie schnell ihre Verletzungen es zuließen, nach draussen. Der fettige Rauch und die Küchendünste ließen ihr den Kopf schwirren. Ich brauche klaren Himmel über meinem Kopf, um nachzudenken.

Yorik:
Yorik fühlte sich von Vanions harten, abweisenden Worten wie vor den Kopf gestoßen. Wütend sprang er auf. "Ihr irrt Euch Vanion. Uns verbindet sehr wohl etwas, nämlich der Wille, nach Lorainne zu suchen. Verdammt, ich weiß, dass ich kein Held bin, und ihr müsst keine hämischen Geschichten von großen Schlachten und weißen Pferden erzählen, um mir klar zu machen, dass ich nicht zu viel in der Lage bin. Ich will einfach das Versprechen halten, dass ich gegeben habe, und dafür werde ich alles tun, was in meiner Macht steht. Ist das denn wirklich so lächerlich in Euren Augen?!" Er beruhigte sich und sah Vanion an. "Mein Entschluss steht auf jeden Fall fest. Ich werde in Engonien bleiben und nach Lorainne suchen. Wollt ihr nun, dass ich Euch begleite, oder nicht? Wenn nicht, ziehe ich eben alleine weiter."

Vanion:
"Nichts kommt mir hier lächerlich vor. Meine Worte von Möchtegernhelden schließen mich nicht aus. Ich bin nicht besser als ihr alle, in keiner Hinsicht, aber ich weiß, was das Leben wert ist!" Demonstrativ warf Vanion einen Blick auf seine Tochter. "Ihr wisst das nicht, ihr schwört zu leichtfertig! Wenn ich jetzt die Wahl hätte, in Frieden zu meinen Eltern zurückzukehren, wieder fünfzehn zu sein und als Bauer leben zu können - ich würde es tun. Ich sage es noch einmal: jede Hilfe ist willkommen. Die kleinsten Hände können die größten Taten vollbringen, und ich bin der letzte, der Hilfe ablehnt." Als Zume ihn mit ihren Worten unterbrach und schließlich den Raum verließ, seufzte Vanion. "Ich hab beileibe kein Talent dafür, Leuten gut zuzureden. Ich bin kein Held und auch kein großer Krieger, ich hab nur ein glückliches Händchen." Und das Herz am rechten Fleck. "Ich weiß, dass Lorainne ein weiteres Tagebuch besitzt. Vielleicht hat sie es irgendjemandem anvertraut, das ist ein Anhaltspunkt. Wie ich schon sagte, ich glaube fest daran, dass Lorainnes Verschwinden, das Erstarken des Täuschers und auch die Beweise, die sie für die Unschuld ihres Vaters hatte, zusammenhängen. Und um dieses Rätsel zu entschlüsseln, sehe ich nur einen Weg - möglichst viel über Lorainnes Geschichte erfahren. Ich werde Simon de Bourvis suchen, Flamen Damian, Jelena Jakovljeva, jeden, den ich kenne, der mir helfen kann. Und wenn ich den geringsten Anhaltspunkt über Lorainnes Entführer finde, werde ich dem nachgehen." Vanion überlegte kurz, dann fuhr er fort: "Ich hab schon immer leicht vertraut, und bin selten enttäuscht worden." Bloß Marius. Aber was erwartet man von einem Barden? "Ich vertraue auch euch. Doch dieses Abenteuer ist nichts für jemanden wie dich, Boniface. Du bist - verzeih mir! - leichte Beute für jeden, der dich angreift. Reise zu deinem Onkel und tu dort, was immer du nun tun willst. Yorik, auch dir will ich von dem Vorhaben abraten!" Bei den Göttern, es reicht wirklich, dass sich Menschen für andere in Gefahr bringen. Und nun auch noch einer, der so denkt wie ich vor noch zwei Jahren, der aber Lorainne nicht einmal kennt.. "Aber wenn du schon mitmachen willst, dann tu es dort, wo ich auf dich aufpassen kann. Wenn du möchtest, nehme ich dich unter meine Fittiche - ich kann dir bestimmt noch ein paar Kniffe beibringen, sowohl im Kampf als auch" - Vanion lächelte und zwinkerte Yorik zu - "bei den Frauen."

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