Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium
Das Laviniakloster in Blanchefleur
Vanion:
"... und diese Spenden sind der Lohn für deine Arbeit am Tresen, Bruder Vanion?"
Die Mutter Oberin kam nicht umhin, belustigt dreinzuschauen.
"Lavinia Genetrix hat dir einen Abend im Kreise deiner Lieben geschenkt, so scheint es. Was sie dir gibt, will ich dir nicht übel nehmen."
Vanion hatte von seinem Botenritt nach Fanada berichtet. Die Äbtissin war seinem Ausflug ins Wegkreuz mit deutlichem Missfallen begegnet, doch als er davon gesprochen hatte, dass der edle Herr Ritter sich arbeitsam und demütig verhalten hatte, da hatte sich ihre Miene aufgehellt. Erleichtert nahm er zur Kenntnis, dass sein doch recht gewagtes Verhalten keine negativen Konsequenzen nach sich ziehen würde. Er wollte sich verabschieden und zu seiner Arbeit zurückkehren, doch sie hielt ihn zurück und sah ihn mit ernstem Gesicht an.
"Ich bin froh, zu hören, dass es dir besser geht. Denn das ist die wahre Botschaft, die du mir mitgeteilt hast. Und ich höre von den Brüdern und Schwestern, dass du eine große, wenn auch manchmal unbeholfene Hilfe bist. Dein Dienst am Kloster spricht für dich. Nun gehe in dich, Bruder Vanion. Halte Zwiesprache mit Lavinia, inniger noch, als du es bisher getan hast. Dein Herz heilt. Doch du bist nicht nur der Heilung wegen hier. Du hast dich zwischen zwei Liebende gestellt, die das Sakrament Lavinias erhalten sollten. Gehe in dich und erkenne deine Fehler."
Vanion nickte ergeben.
"Ich erwarte dich zum Abendgebet, Bruder."
Und die Tage wurden länger ...
Narecien:
Der Mann in Rot führte sein Pferd die letzten zwei Meilen zum Kloster an den Zügeln. Weniger aus Respekt vor der heiligen Stätte, sondern viel mehr weil Narecien einfach der Hintern unendlich weh tat. Er war es einfach nicht gewohnt so lange Strecken zu reiten, aber der Weg durch den Nebel war in Engonien unzuverlässig um es milde auszudrücken und es war zu wichtig das er diesmal an seinen Zielen rauskamen.
Er trug wieder seine nahezu vollständig rote Gewandung gemacht aus widerstandsfähigem Leinen. Dennoch war sie stark verziert mit Borten und sowohl auf dem Kragen seiner Gugel wie auch auf der Tunika prankte sein personalisiertes Ordenswappen, eine gelbe Sonne mit einer blauen Aster in der Mitte. Über der Kleidung trug er seine weisse Stola mit den blauen Zierfäden, was ihn neben seinem heiligen Symbol als einen Diener der Götter auszeichnete. Das einzige was so garnicht in das Bild zu passen schien war der blaue Strohhut.
Als er das Tor am frühen Nachmittag erreichte klopfte er an und wartete das ihm geöffnet wurde.
Vanion:
Er sollte nicht lange warten müssen. War der Tag auch schon fortgeschritten, war das Leben hinter den Klostermauern doch noch nicht zum Stillstand gekommen. Noch vom Tor aus konnte er geschäftiges Treiben, schnatternde Gänse und laute Stimmen wahrnehmen, und als man ihn auf den Innenhof führte, erblickte er einige Novizen, die dem Tagewerk nachgingen. Der Alltag im Kloster bestand aus Beten und Arbeiten, und grade war es wohl Zeit, zu arbeiten, und nicht Zeit, zu beten.
Ein Bruder des Klosters bat ihn freundlich herein und bot ihm an, sich seines Pferdes anzunehmen. "Wir haben zwar keine großen Stallungen, aber einen guten Unterstand, dessen Dach grade erst gerichtet wurde", sagte er und winkte einen weiteren Mann herbei, der ein langes, graues Gewand trug und schon etwas älter wirkte.
"Das ist Bruder Ignaz, Fremder. Er wird Euch gewiss weiterhelfen können."
Als Bruder Ignaz vor dem Neuankömmling stand, grüßte er diesen distanziert, wenn auch gewiss nicht unfreundlich.
"Willkommen in Blanchefleur, Fremder. Verratet mir nur EurenNamen und Euer Anliegen, und ich will sehen, was ich für Euch tun kann."
Narecien:
Als Narecien in den Innenhof geführt wurde nickte er grüßend jedem der Anwesenden zu.
Als der Bruder in Ansprach nahm er den Hut ab und vor die Brust. "Das wär wirklich zu freundlich." Er klopfte dem braunen Hengst zärtlich auf die Flanken "ich bin nicht sehr gut mit Pferden und der Arme wird sicherlich etwas unter mir gelitten haben, wenn Ihr einige Leckerchen für ihn hättet? Natürlich werde ich für alles aufkommen was er benötigt."
An Bruder Ignaz gewannen "Entschuldigt meine Manieren. Ich bin Morgenritter Narecien Wildeiche, Paladin vom Herrn der Morgenröte. Ich wünsche Rit.... Bruder Vanion zu sprechen, es ist glaube ich nicht übertrieben wenn ich sage es geht darum den Tod einiger und das Leid vieler abzuwenden! Aber zuerst, wo kann ich meine Waffen ablegen, ich denke es geziehmt sich nicht in einem von Lavinias Klöstern unter Waffen herum zu laufen."
Vanion:
Bruder Ignaz wich unmerklich zurück, als Narecien von Tod und Leid sprach, und sah ihn zweifelnd an.
"Ein dringendes Anliegen, so scheint es. Behaltet eure Waffen nur bei euch, Herr Ritter. Nur bei der Andacht sollt Ihr Abstand davon nehmen, und abgesehen von den Vorratskammern wüssten wir auch gar nicht, wo wir euer Schwert unterbringen sollten."
Der ältere Bruder wusste Nareciens Höflichkeit durchaus zu schätzen, und ein wenig dauerte ihn seine Antwort.
"Bruder Vanion weilt hier, um Einkehr zu halten und Buße zu tun. Es gehört sich nicht, jemanden, der sich in den Frieden dieser Mauern zurückgezogen hat, mit dem Unbill der Welten zu beschäftigen. Was wollt ihr von ihm?"
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln