Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium

In Ellenbis...

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ZuMe:
Keuchend, so schnell es seine durchnässte Hose zuließ, rannte der Junge, etwa 8 oder 9 Jahre alt, nach Hause. "Maaaamaaa!" schrie er voller Angst. "Maamaaaa, da sind... da sind..."
Hausfrauen sahen von ihrer Arbeit auf, als er an den sechs oder sieben Häusern des Dorfes vorbeikam und weitere Kinder unterbrachen ihr lärmendes Spiel, als der Junge auf der schlammigen Hauptstrasse vorbeirannte.
Obwohl alt genug, um sich seiner Angst zu schämen, brüllte er aus Leibeskräften : "Feeeeeinde! Feinde!"
Sofort änderte sich die Stimmung im Dorf. Kinder wurden nach Hause gerufen, Fensterläden schlugen zu, und bald war die Hauptstrasse leer, während der Junge seiner zunehmend besorgten Mutter berichtete, die ihn alsbald ins Innere des Hauses verfrachtete, um seine Hose zu wechseln. "Schliesst das Tor!" hallte es bald durch die stille Strasse, und das einzige Tor in der armseligen Holzpalisade, die Ellenbis umgab, wurde geschlossen.
Der einzige Mann in Waffen, ein älterer, dickleibiger Kerl mit einer rostigen Brünne, kletterte unter vernehmlichem Keuchen auf den wackeligen Wehrgang. Angespannte Stille breitete sich über dem kleinen Flecken aus, während die Sonne im Westen langsam versank und das Kuppeldach der winzigen Alamar-Kapelle vergoldete.

Am nördlichen Ende der schlammigen Strasse durch Ellenbis, dort wo sie über den Hügel abbog um ein kleines Wäldchen zu umrunden, erschienen ein paar seltsame Gestalten... :

Yorik:
Als Yorik sich dem Dorf näherte, war seine Laune beinahe am Tiefpunkt angelangt. Seine Kleidung war schmutzig, seine Haare durchnässt und die Reise hatte auch sonst einige Spuren hinterlassen: Kratzer von dornigem Gestrüpp, blaue Flecken und Verletzungen übersähten seinen Körper. Die ganze Strecke von Blanchefleur hier hin waren sie zu fuß gelaufen, denn Zume hatte sich strikt geweigert, sich auch nur noch ein einziges Mal auf einen Pferderücken zu setzen. Jetzt trottete die Barbarin neben Yorik her und hatte augenscheinlich eine ähnlich gute Laune wie er. Die Reise war lang gewesen, die Gegend unwirtlich und das Tor des Dorfes, vor dem sie jetzt standen, war fest verschlossen. Auf den Wachtürmen war niemand zu sehen und es herrschte gespenstige Stille. Alles was man hörte, war das Fallen der Regentropfen, während die Sonne langsam im Westen verschwand. "Hallo?" rief Yorik. "Ist da jemand?"

ZuMe:
Eigentlich war Zume gar nicht so schlecht gelaunt - das Wetter war erträglich, das Wandern war sie gewohnt und sie kamen gut voran. Nur Yoriks düstere Mine verdunkelte ihre eigenen Gedanken, bis sie - beinahe unbewusst - mit genauso tristem Gesichtsausdruck herumlief wie er. Die letzten paar Tage hatten sie nicht viel miteinander gesprochen. Aber das hatte die wilde Waldläuferin bisher nicht gestört - wenn sie es wollte, konnte sie durchaus tagelang schweigen.

Doch dieses Dorf - es sah wenig vertrauenerweckend aus. Stirnrunzelnd betrachtete sie die schlecht zusammen gefügte Palisade, die Hände in die Hüften gestemmt.

"Was wollt ihr?" ließ sich ein dicker Soldat vom Wehrgang über dem Tor vernehmen. Er schnaufte hörbar und hielt eine schartige, schwarz angelaufene Pike in den Händen, die bedrohlich herumschwankte - wohl, weil der Mann sein Gleichgewicht auf dem wackeligen Podest nicht gut halten konnte.

Ja, was wollten sie eigentlich hier? Zume wandte sich zu Yorik um. Sollte er die Fragen der Steinhäusler beantworten - immerhin war dies seine Welt.

Yorik:
Yorik war etwas verwundert ob des unfreundlichen Empfangs, dennoch antwortete er dem Wächter. "Wir sind nur auf der Durchreise", rief er zum Wehrgang hinauf, "wir suchen eine Möglichkeit, unsere Vorräte aufzustocken und eine trockene Unterkunft für die Nacht." Außerdem Informationen zum Verbleib einer verschollenen caldrischen Chevalière, dachte er, aber das musste er ja nicht jedem auf die Nase binden. "Spricht etwas dagegen?" fragte er stattdessen.

ZuMe:
Yoriks Gegenfrage schien den Wächter zu verwirren. "Es sind Reisende," rief er zu jemandem im Dorf hinunter, der den Weggefährten ausserhalb der Palisade verborgen war. "Was?!" fragte er einen Augenblick später, weil er wohl die entsprechende Antwort nicht verstanden hatte.
Dann musterte er die Neuankömmlinge noch einmal, gründlicher.
"Ja, Waffen und Daumen," rief er dann wieder hinunter, "aber keine Krallen."

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