Die Gebiete in Caldrien > Engonia - die einstige Kaiserstadt
In Sichtweite des nördlichen Stadttors von Engonia
Vanion:
"Du fragst viel und sagst selber so wenig. Was willst du nun eigentlich hier unten?"
Leif Svensson:
Boniface hatte gehofft, dieses Thema galant zu umgehen, aber Vanion ließ anscheinend nicht locker.
"Ich kann dir leider noch nichts genaues dazu sagen, aber ich muss zu einem großen Wald in Andarra reisen; er wird auch Schlafwald genannt. Dort werde ich..."
Jetzt habe ich schon zu viel verraten. Verdammt! Du musst lernen, deine Zunge zu zügeln, Boniface!
"...dort muss ich...meinen Onkel aufsuchen, um ihm von der Geburt einer weiteren Schwester zu berichten. Nichts sonderlich interessantes, aber das habe ich dir doch bereits erzählt, n'est-ce pas?"
Erleichtert, das Gesprächsthema abgehandelt zu haben, seufzte Boniface und pfiff eine Melodie, die er auf der Reise in einem Gasthaus gehört hatte.
Vanion:
"Ein Onkel im Schlafwald?" Vanion grinste in sich hinein. Bruder Justulo hat Verwandte? Ich wusste nicht, dass in diesem verwunschenen Wald noch andere Menschen aus diesem Ordo.. Orden.. wohnen. "Na, ich hab Geschichten über den Schlafwald gehört. Wieso hat ein Firngarder da unten, noch dazu genau in diesem Wald, einen Onkel? Du bist mir immer bodenständig, vielleicht etwas neugierig vorgekommen, aber nicht gerade weltmännisch. Der einzige Caldrier, den ich kenne und der seine Heimat verlassen hat, ist mein Vater. Und der hatte wohl Ärger dort, wer weiß, jedenfalls will er nicht mehr an Caldrien erinnert werden. Er ist guter Tangarianer, insofern es für Firngarder überhaupt gute Tangarianer gibt." Vanion schwieg eine Weile. Er hatte bemerkt, dass Boniface nicht so richtig mit der Wahrheit herausrücken wollte, und er wollte den jungen Mann nicht verschrecken. Das war dem Knappen bei Yorik wohl schon gelungen. Sollte er doch von selbst reden, wenn er denn wollte. Ein wissendes Lächeln spielte um Vanions Mund, als er schweigend zu Boniface' Linken weiter auf Engonia zu ritt.
Leif Svensson:
Nach einem längeren Aufenthalt auf dem, wie Boniface immer wieder betont hatte, riesigen Marktplatz verließen die drei die Stadt wieder durch das Südtor und verabschiedeten sich voneinander.
Boniface schloss mit den Worten: "Wir werden uns bald schon wiedersehen, Vanion, das habe ich geträumt. Und ich habe schließlich auch geträumt, dass im Forêt d'Artoux merkwürdige Dinge passieren würden und so ist es eingetroffen.
Also bis bald, Vanion!" An Brianna gewandt sagte er: "Hoffentlich treffen auch wir uns bald wieder. Adieu, mes amis!"
Und mit einer Sonne im Rücken, die sich nach und nach im Westen herabsenkte, trat Boniface den wohl ruhigsten Teil seiner Reise an, auf der er schon mehr erlebt hatte, als er es sich je hätte erträumen lassen. Leise pfiff er ein Liedchen, als er sich noch einmal über die rechte Schulter umdrehte und nur noch Briannas und Vanions schrumpfende Silhouetten gegen die sinkende Sonne erspähte.
Weit bin ich ja eigentlich noch nicht gekommen.
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