Der Städtebund von Tangara > Hier und dort in Tangara

Die Stunde der Wahrheit - Sommer 263 n.J.

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Vanion:
Die ungleiche Gruppe erreichte nur wenige Tage nach den Geschehnissen im Arden die dunklen Stadttore Ulds. Als die Torwache sie anrief, hielt sich Vanion im Hintergrund und überließ es Kassos und Ysander, ihnen Einlass zu verschaffen. Mit einen Blick empfahl er Felix, einfach die Füße still zu halten. Nach kurzer Diskussion schwangen die Tore auf.

Vanion wand sich innerlich unter den misstrauischen Blicken der Ulder Wache. Kurz erklärte er dem diensthabenden Offizier, warum er hier war, woraufhin eine Wachabteilung die Gruppe zwar höflich, aber doch überaus bestimmt in die Mitte nahm und in die etwas höher gestellten Stadtviertel Ulds "begleitete". Es schien fast, als ob man sich einen Scherz daraus machte, Umwege zu nehmen - Vanion konnte sich nicht daran erinnern, dass der Weg vom Haupttor zu den Gerichtsgebäuden wirklich über den großen Marktplatz, durch ein Wohnviertel und schließlich an einer Binomi- oder Monteleone-Residenz vorbeiführte. Der Knappe erkannte auf Anhieb die Mentalität, die dahinter steckte, und wollte schon dem Befehlshabenden ein paar Kupferstücke in die Hand drücken, damit er den direkten Weg nehmen würde - aber ihm fiel ein, dass im Angesicht eines Prozesses es wohl unklug wäre, noch Bestechung auf die Liste der Anklagepunkte zu setzen.

So dauerte es zwar etwas länger, aber schließlich erreichte man das Gerichtsgebäude in Uld. Erwartungsgemäß ließ man sie warten, irgendwann brachte ein Diener ein paar Kelche mit verdünntem Wein sowie eine Schale mit Duftwasser, "um den Pferdegestank ein wenig zu mildern". Auch diese Stichelei ließ Vanion über sich ergehen. Endlich ging es weiter, ein weiterer Diener führte die vier Gefährten unter weiterer Bewachung in einen Vorraum, wo ein mürrischer, fetter Mann mit einer Feder in der Hand hinter einem wuchtigen Schreibtisch saß. Er erkundigte sich nach den genauen Namen, und nach der Funktion, die die Leute im anstehenden Prozess hatten, hielt diese auf Büttenpapier fest und stand schließlich auf. "Wartet hier. Wenn der Prozess beginnt, werden wir euch rufen. Die Dame Richterin ist auf dem Weg hierher." Aber wird sich mit Sicherheit Zeit lassen, schwang unausgesprochen mit.

Als sie (abgesehen von der ständigen Bewachung) im Vorraum allein waren, sagte Vanion mit aufgesetzter Fröhlichkeit, die seine Nervosität verbergen sollte, in die kleine Runde: "Na, setzen wir uns doch einfach. Was haben wir sonst schon zu tun?"

Johannes:
Felix schien die ganz Angelegenheit wieder einmal nicht zu gefallen, etwas mürrisch schaute er in die Gegend; riss sich dann aber zusammen und setzte einen etwas freundlicheren Gesichtsausdruck auf. Erstaunt bemerke er, dass man sich sofort auf den Weg zum Gericht machte.
„Vanion, wenn die sofort Beginnen wollen, sollte ich mich vielleicht auf den Weg machen und meinen Leumundszeugen auftreiben?“

Vanion:
Und schon schien es schief zu laufen. Ungeduldig wedelte Vanion Felix davon. "Na los, dann mach! Verzeih mir, dass ich nicht daran gedacht habe."

Johannes:
„Bin schon unterwegs.“ Eilig machte Felix sich auf den Weg.
Wie war doch gleich die Adresse? Hoffentlich ist der Mann überhaupt zu Hause.

Charisturcear:
Ysander hatte seit dem Einlass am Stadttor den gesamten Weg bis in das Vorzimmer, in dem sie nun zum Warten verdammt waren, kein einziges Wort gesprochen - einzig unterbrochen von seiner Vorstellung beim richterlichen Sekretär. Nun, nachdem sie alleine waren, ergriff er doch das Wort: "Du solltest gedanklich noch einmal in Ruhe alles durchgehen, was geschehen ist und irgendwie in diesem Prozess von Belang sein oder werden könnte. Vor allem alles, was man zu deinen Ungunsten auslegen kann." Er blickte Vanion an. "Rechne lieber damit, dass sie zu viel wissen als zu wenig. Und nach dem Empfang rechne auch damit, dass sie es gegen dich einsetzen wollen."

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