Die Gebiete in Andarra > Hier und dort in den Weiten Andarras
Eine Ruine in den Japalsümpfen - Die Suche
Vanion:
"Wir suchen uns erst einen halbwegs trockenen Lagerplatz. Dann suchen wir weiter." Vanion war entschlossen, das Tageslicht bis zum letzten Moment auszunutzen. Dennoch begann Vanion schon zu zweifeln, ob dies wirklich der Platz war, wo Lorainne gefangen gehalten wurde. Nirgendwo im Umkreis war ein Verschlag, eine Hütte, oder auch nur ein Schilfdach zu sehen, das die Wohnstätten der Kogar auszeichnete. Es war wohl wahrscheinlicher, dass hier im fauligen Wasser irgendwo ein Frauenkörper mit dem Gesicht nach unten schwamm und langsam vor sich hin verrottete.
Nach kurzer Suche wurde klar, dass zwischen den Bäumen so gerade noch genug trockener Boden für die kleine Gruppe zum Lagern war.
Es regnete leicht, und Vanions Blick fiel zwischen die Weiden, die schon im Wasser standen. Ein melancholischer Anblick, wie die Tropfen langsam und leise von den herabhängenden Ästen abperlten. Der Knappe straffte sich.
"Also los. Wir suchen nach allem, was eine Spur sein kann. So verlassen, wie diese Sümpfe zu sein scheinen, ist alles ein Anhaltspunkt. Abdrücke, Stofffetzen, Pferdeäpfel, Essensreste, vielleicht die Asche eines Lagerfeuers." Sein Blick fiel auf den Abdruck, den sein Stock in der weichen Erde hinterlassen hatte. "Wer ohne einen Stock oder eine andere Tasthilfe hier entlang will, legt nicht viel Wert auf sein Leben. Achtet also auch auf solcherart Abdrücke!" Mit einem Klatschen erschlug Vanion eine Mücke, die sich auf seinen nackten Unterarm gesetzt hatte. "Und trinkt das Sumpfwasser nicht, wenn es sich vermeiden lässt." Der Knappe nestelte den runden Helm, den er an seinen Rucksack geschnallt hatte, los, und stellte ihn umgekehrt auf die Erde. Lieber Regenwasser als Sumpfwasser. "Wir suchen in größer werdenden Kreisen um dieses Wäldchen herum. Bleibt immer in Sichtweite voneinander. Und haltet bloß die Augen offen, irgendetwas liegt hier in der Luft, was kein wirklicher Wohlgeruch ist."
Sandra:
"Sollten wir nicht trotzdem zumindest schonmal Fackeln machen, wenn es bald dämmert? Wer weiß wie gut man dann noch halbwegs brauchbares Holz hier findet... und evtl. schonmal Holz für ein Lagerfeuer bereitlegen - passendes scheint hier zumindest schwieriger zu finden zu sein. Und was haltet ihr davon, wenn wir den vorherigen Kreis irgendwie markieren - eine Sichtweitenlänge sollte ja ausreichen, damit wir nicht unnötig viele Kreise laufen... Und wir sollten sicher gehen, dass wir die Baumgruppe leicht wieder finden."
Simon de Bourvis:
Während Stella sich um Feuerholz und den Aufbau des Lagers kümmerts, fingen die Anderen an, den Sumpf weiter abzusuchen.
Es war mühselig, trotz des Regens war es immer noch schwül und der Morast liess die Beine schon nach kurzer Zeit ermüden.
Bis Sonnenuntergang hatte die Suche nur wenig zutage gefördert: Etwas das wie eine verrostete Speerspitze aussah, halb verrottete Lederreste, die einmal eine Rüstung dargestellt haben mochten und in der Nähe des Lagerplatzes ein Silbermedallion mit einem eingeprägten heulenden Wolfskopf.
Ausserdem schien es so, als sei der Sumpf keine 200 Schritt von der Baumgruppe entfernt nicht mehr begehbar, nirgendwo liess sich dort noch Grund ertasten.
Die Erschöpfung stand allen ins Gesicht geschrieben, die hereinbrechende Nacht liess sie frösteln und der Gestank nach Verwesung liess das Gefühl von Übelkeit und Krankheit aufkommen.
Vanion:
"Ich übernehme die erste Wache." Vanion war frustriert. Schon wieder nichts! Nur ein stinkendes Loch voll Schlamm und Mücken. Er setzte sich mit dem Rücken an einen Baum, sein Blick streifte über die 'Ergebnisse' ihrer Suche. Nur das Medaillon schien noch nicht lange hier zu sein, aber was sagte ein Wolfskopf schon aus? Das Tiorssymbol, und auch das Tormentorsymbol, und wahrscheinlich das Symbol eines weiteren Tausends an Göttern. Zornig sog Vanion tief die Luft ein und bereute es sofort wieder, als der faulige Gestank ein Würgen verursachte. Nur Mühsam hielt er seinen Mageninhalt zurück.
"Hat irgendjemand eine Idee?" Der Knappe bemühte sich, optimistisch zu klingen, schließlich waren die anderen wahrscheinlich nicht begeisterter als er selbst. Während er erwartungsvoll in die Runde blickte, wühlte er in der Tasche mit Jelenas Tränken. Mit einem Grinsen zog er eine größere Glasflasche hervor, die er selbst noch vor dem Antritt der Reise hinzugegeben hatte. "Branntwein, für kalte Nächte." Er nahm einen kleinen Schluck und spürte die Wärme seine Kehle hinabfließen; dann reichte er die Flasche an Felix weiter.
Johannes:
Felix nahm einen Zug aus der Flasche.
„Danke“
Felix reichte den Branntwein an Yorik weiter.
„Sag mal bei diesen Tränken ist nicht zufällig was dabei, was vor Insekten schützt, Vanion?“
Nachdenklich blickte er in das kleine Feuer. Im Grunde suchten sie die Nadel im Heuhaufen, oder zumindest eine Ritterin im Sumpf. Felix konzentrierte sich und versuchte herauszufinden, ob dieses unangenehme Gefühl im Sumpf aus eine bestimmten Richtung kam. Wirklich etwas ausmachen konnte er aber nicht.
„Nun du hast nach Ideen gefragt Vanion. Hier ziellos durch den Sumpf zu rennen ist Sinnlos, der ist zu groß und unwegsam. Entweder einer von euch kann zufällig festmachen aus welcher Richtung dieses ungute Gefühl kommt, dann laufen wir darauf zu,“ Felix verzog das Gesicht, ja das ist eine ganz tolle Idee, „oder wir gehen zum Rande des Sumpf und suche irgendjemanden, der hier lebt. Vielleicht gibt es Torfstecher oder so. Wenn wir ganz viel Glück haben, haben die sogar was Merkwürdiges bemerkt. Ist nicht besonders Aussichtsreich, aber was besseres fällt mir nicht ein.“
Nach einer kurzen Pause fügte Felix hinzu:
„wenn die, die wir Suchen wirklich ein Versteck im Sumpf haben, muss es Kontakt nach draußen geben. Auch Kultisten müssen schließlich essen.“
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