Der Städtebund von Tangara > Brega

Brega, 6. Tag des 10. Mondes, 263 n.J.

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Anders:
Im Plätschern des Regens fielen die leisen, leichten Schritte der kleinen Gestallt kaum auf die sich durch den aufgeweichten Boden einen Weg zur Tarverne bahnte.
Der braune Umhang ist schwer und etwas vollgesogen von dem Wasser, was darauf schließen lässt, dass der Besitzer wohl längere Zeit im Regen unterwegs war. Ein fröhlich gepfiffenes Lied kam über die Lippen der kleinen unscheinbaren Gestallt die ein kleines Grinsen zierte.
Leicht hob Anders den Kopf und strich sich die nassen Haare zurück in denen ihre Federn hängen. Ja hier war sie richtig. Zwar hatte es zum Knollenfest nicht geregnet, aber die Gegend erkannte sie wieder. Wie gut das sie sich nicht so schnell verlief.
Verschmitzt funkelten die Augen unter dem Rand der Kapuze hervor als sie den Weg zur Tarverne einschlug. Sie weiß, dass sie dort vorzügliches Essen und einen Schlafplatz finden wird, war sie doch schon zweimal hier.
Im Näherkommen erkannte sie zwei Gestallten vor der Tür.
Kurz blickt die junge Frau überrascht auf. Sie war kaum größer als Kind von etwa 12 Jahren, nicht besonders stark und auch kämpfen konnte sie nicht. Auch wenn es praktisch wäre es zu können. Das sollte sie auf jedenfalls ändern.
Schluterzuckend beschloss sie, dass sie im Zweifelsfall immer noch laufen konnte. Aber man würde ihr schon nichts tun. Grinsen richtete sie ihren Blick gen Himmel und ließ kurz den Regen darauf prasseln ehe sie ihre fröhliche Melodie wieder aufnahm. Dann stapfte sie zielstrebig auf die Tavernentür zu.
Irgendwie kam ihr eine der Gestallten bekannt vor.

Schimmi:
Ferdi nickte und wirkte bedrückt bei den Worten Vanions. "Ja ja, traurige Geschichte das Ganze. Ich bin ja auch lange Monate mit Lorainne und Simon gereist. Also in letzter Zeit hat hier niemand auffällig Söldner angeworben. Aber ich bekomme auch nicht alles mit, was in den Gassen und Tavernen passiert. Ich wüsste hier in Brega auch niemanden, der solch einen Hass auf Lorainne haben könnte." Ferdi überlegt kurz und schüttelte dann den Kopf. "Nein... er kann es nicht sein. Dazu ist selbst ER nicht fähig." sagte er mehr zu sich selber als zu Vanion. Als er die junge Frau sieht, schweigt er und macht ihr Platz damit sie die Taverne betreten könne.

Vanion:
Vanion wartete kurz, bis das Mädchen vorüber war. Der Regen lief ihm in die Augen, und er wunderte sich, wen Ferdi meinen könnte.
"Er? Wer ist 'Er'?" Der Knappe fluchte, als er einen Schritt auf Ferdi zugehen wollte, sein kaputter Stiefel aber im kalten Matsch einsank. Eiskaltes Wasser sickerte hinein. 

Anders:
Als Anders an den beide vorbei ging kann sie einen kurzen Blick auf ihre Gesichter erhaschen. Moment war das nicht...
Auf einem halben Spitzen ihr hörte sie gerade noch die passende Stimme zu ihren Gedanken.
Zweifels ohne. Der Hauptmann, wie sie ihn gerne seit dem Forêt d'Artroux nannte. Das Vanion eigentlich Knappe war, spielte für sie da keine Rolle. Wichtig war nur, dass er sie gut an den Klubkisten vorbei geführt hatte.
Ihr Grinsen wurde noch breiter und sie wirbelte herum. Dabei rutscht ihr die Kapuze so tief ins Gesicht, dass sie für einen kurzen Moment genickst mehr sieht. Energisch schob sie sie nun ganz zurück um den jungen Mann genauer zu betrachten. Ja, kein Zweifel.
"Hauptmann?!"
Sie freute sich wirklich ihn wieder zu sehen. Er schien einer der wenigen zu sein, der nicht gleich die Nase gerümpft hatte, als er erfahren hatte das er eine junge Kenderin unter seinen Gefolgsleuten hatte. Auch konnte sie ihn ab und zu wunderbar aufziehen und er hatte ihr viel erklärt, über dieses Land welches sie nun regelmäßiger besuchte.

Vanion:
Erst Ferdi, jetzt Anders! Kann man denn nicht mal in Ruhe dumme Ideen haben?! Vanion hatte es sich zur Gewohnheit gemacht, nur noch selten auszusprechen, was er dachte. Diesmal jedoch setzte er ganz bewusst einen Gesichtsausdruck auf, der nicht grade wohlmeinend aussah - bis ihm einfiel, dass Anders von Anfang bis Ende bei den Geschehnissen um Lorainne dabei gewesen war.

"Ferdi, darf ich dir diese junge Dame vorstellen? Ihr Name ist.. lautet Anders, sie kommt nicht von hier."

Nach der Vorstellung stellte Vanion fest, dass der Moment vorüber war. Anders mochte vertrauenswürdig sein, aber sie plapperte ein wenig zu viel, um sicher sein zu können. Kurzerhand schützte er also das miese Wetter vor und ging wieder Richtung Tür. Er hoffte, dass Anders grade nicht zuhörte (zumindest sah sie nicht in seine Richtung), also flüsterte er Ferdi zu: "Lass mich bloß wissen, was du eben meintest! Es ist wichtig!". Dann griff er wieder nach seinem Krug, den er auf der Theke hatte stehen lassen (war er nicht leerer als vorher?) und nahm einen tiefen Schluck.

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