Der Städtebund von Tangara > Brega

Brega, 6. Tag des 10. Mondes, 263 n.J.

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Wassilij:
Wassilij fixierte Vanion mit einem kalten und eisernen Blick: "Welches Kind?"

Anders:
Anders die sich bis zu dem Zeitpunkt interessiert im Zimmer umgesehen hatte blickte ebenfalls bei Vanions Ausruf erstaunt auf.
Obwohl Wassilij es schon gesagt hatte stellte sie die selbe Frage ebenfalls nochmal.
"Welches Kind?"
Konnte Vanion sein Kind meinen? Er hatte auf dem Knollenfest sein Kind zwar kurz erwähnt aber... das wäre doch zu Abwegig.

Vanion:
Sein Kind. Roqueforts Kind.

Doch das sprach er nicht aus. Angestrengt versuchte der Knappe sich zu erinnern. Wo war dieses Kind grade? Noch in Blanchefleur, in diesem Kloster? Oder.. wo hatte Lorainne das kleine Mädchen untergebracht? Sie hatte sie nicht mitgenommen auf ihre Hochzeitsreise, aber - sie hatte immer im Hinterkopf, das Kind gegen seinen Vater zu benutzen. Doch das ging weder Wassilij noch Anders etwas an. Und wie konnte er es nur vergessen? Hingabe war großartig, um jemanden zu finden, der entführt worden war. Aber der Blick für das große Ganze, der fehlte dem Knappen noch. Trotzdem war er sich fast sicher, Wassilij nichts erzählen zu wollen. Natürlich vertraute er ihm, aber Wassilij hatte keine Skrupel. Für ihn zählte das Ziel, glaubte Vanion, nicht der Weg. Jedes in diese Richtung gehende Gespräch, dass er mit dem Waldläufer geführt hatte, hatte von Messern im Dunkeln gehandelt, von Meuchelei und Ausnutzen. Aber ein Kind gegen jemanden zu nutzen, die eigene Tochter? Niemals. Anders würde er es wohl erzählen können - aber auch sie hatte einen zu leichten Blick auf die Welt. Begriff sie überhaupt die Ungeheurlichkeit dessen, was Lorainne begonnen hatte? Vanion stellte sich nur kurz die Frage, ob Lorainne tatsächlich so weit gegangen wäre, dann beantwortete er sie mit einem entschiedenen - vielleicht.

"Nun, meine Tochter natürlich. Sie.. sie könnte als Druckmittel gegen mich verwendet werden, solange sie bei meinen Eltern vor Fanada lebt. Also.. " Vanion druckste herum. "..also ist meine Idee wohl wirklich dumm, ja."

Wassilij:
Wassilij atmete durch. "Fanada ist nicht zu weit. Und dort gibt es mehrere wirklich sichere Orte. Schreib Jelena, Sasha oder Gorix an! Sie werden sich um sie kümmern und dort wird sie sicher sein. Aber auch deine Eltern sollten gehen. Ein caldrischer Ritter, wird kaum einen Diplomatischen Zwischenfall zwischen Tangara und Caldrien wegen dir riskieren. So viel ist das alles nicht wert. Aber was willst du danach tun? Beweise gegen Roquefort sammeln und dann? Dabei kann ich dir ohne Zweifel helfen. Hat er mit den Szivars Kultisten zu tun, um so besser. Dann können sich die Alamariten darum kümmern. Auch wenn er sich sonst etwas mit den ganzen Geschehnissen dort zu tun hatte, dürfte ihn das vor einem Gericht Alamars oder der Imperatorin teuer zu stehen kommen. Aber dafür brauchen wir wirkliche Verbündete, die die Beweise vorlegen. Uns würde sie kaum glauben und wie stehen wir da? Ein ehemaliger Knappe, der vorher ein niemand war, eine kleine Heilerin und ein angeblich gestorbener Held, der urplötzlich und zum Teil gebrochen wieder auftaucht? Ich sage dir, ich weiß was zu tun ist. Aber wir müssen uns auf ein Ziel einigen. Ihn zu töten, wäre nicht klug. Auch wenn es wie ein Unfall aussehen würde. Schließlich weiß niemand, mit wem er zusammen hängt. Und selbst wenn dies nicht das Problem wäre, ein Attentat, würde nichts ändern. Einzig das Lorainne gerächt wäre. Aber sie verdient das so einfach nicht. Nein, wir müssen ihn öffentlich vor Gericht stellen, wenigstens Lorainnes Namen wieder reinwaschen und wenn möglich, den des Vaters ebenfalls!" Wassilij schüttelte den Kopf. "Ich kann deine Gedanken nicht lesen. Aber ich kenne dich, ich beobachte deine Haltung und deine Blicke. Ich glaube, dass du die Wahrheit verdienst. Als ihr mich gerettet habt, weiß ich nun, das Teile in mir gestorben sind. Ich arbeite daran, dass sie wieder zurückkehren. Ich habe auch früher schnell und heimlich getötet, wenn es nötig war. Nach meiner Rettung, fehlte mir eine Hemmung. Doch diese kehrt langsam aber sicher zurück."

Wassilij atmete tief durch und bedachte Anders mit einem durchdringenden Blick. "Vor meinem Sprung, war ich kein eiskalter Mensch. Ich war kein kalter Assassine. Und das bin ich auch jetzt nicht. Zumindest kein Assassine, über den Rest musst du dir dein eigenes Urteil bilden, Vanion. Ich hoffe, du weißt das."

Er ging zum Fenster und sah hinaus, als er leise hinzufügte: "Und ich habe einigen Leuten das Leben gerettet..."

Anders:
Hatte sie doch recht behalten?

Anders blick hatte auf Vanion geruht während er die Antwort gegeben hatte, und es schien alles so zu sein. Aber irgendwas fühlte sich komisch an.
Vielleicht war ihr auch einfach nur kalt.
Dann ergriff Wassilij wieder das Wort. Langsam wurde ihr klar wie er dachte. Er schien einen unglaublich großen und weite Blick auf die Welt zu haben, so als hätte er immer den Überblick wie ein Vogel der von Oben auf die  Welt guckt und weiß was mit wem in Verbindung steht.
Von ihm konnte sie wirklich noch viel lernen und auch wenn er abgelehnt hatte sie irgendwie in die Leere zu nehmen beschloss sie für sich ihn genau zu beobachten. So konnte sie immerhin ein bisschen für sich lernen, so wie sie es bis jetzt immer getan hatte.

Dann wechselte das Thema zu den Gerüchten die den, Anders beschloss für sich ihn zunächst Waldläufer zu nennen, Waldläufer kreisten. Sie selbst wusste eigentlich gar nichts über den Vorfall.
Der Blick den Wassilij ihr zuwarf fuhr bis in ihr Innerstes und sie wusste nicht was er ihr damit sagen wollte, aber immerhin kam nun etwas Licht ins Dunkle.

Ihr Blick schweifte wieder zu Vanion dessen Blick auf Wassilij ruhte. Was auch immer die beiden Verband es stand ungesprochen im Raum.

Was zusammen gehört findet zusammen. Ich bin sicher das die beiden ein gutes Team sind.

"Also... wenn ich nochmal zusammen fassen darf. Da mein eigener Vorschlag wahrscheinlich großer Unsinn war stehen wir im Moment auf folgendem Standpunkt. Ihr beide wollt euch als Söldner anheuern lassen und hoffen, dass ihr von Männern angeheuert werdet die zu Roquefort Kontakt haben um dort Beweise für seine Vergehen an Lorainne und ihrem traurigen Schicksal zu sammeln. Diese Beweise wollt ihr dann an ein Gericht leiten und Roquefort gefangen nehmen. Soweit hab ich doch alles verstanden oder?"

Sie seufzte leise, man könnte fast meinen Niedergeschlagen. "Das ist wirklich eine sehr große und gefährliche Sache. Wahrscheinlich habt ihr Recht und ich kann nicht wirklich helfen."
Sie nagte an ihrer Lippe. Irgendwie wurmte sie das. Jetzt wollte sie schon mal helfen und konnte nicht.  Schnell schüttelte sie diese Gedanken ab und wannte sich an Wassilij.

"Ich kenne dich und deine Gesichte war nicht, aber mein Vertrauen hast du. Egal wer du früher warst ich mag deine Art wie du im Moment denkst, zumindest das was ich so mitkriege. Du denkst großflächig und nicht beschränkt.", sie lächelte wieder. Dann blickte sie wieder zu Vanion. Auch er schien alles zu bedenken. Und er kümmerte sich um sein Kind.
Beide waren wirklich große Männer. Sie wirkte dagegen wirklich wie ein Kind auf das man acht geben musste, ungeachtet dem was auch sie schon alles erlebt hatte.

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