Der Städtebund von Tangara > Brega

Brega, 6. Tag des 10. Mondes, 263 n.J.

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Jeremias:
Arius zog eine Augenbraue hoch. "Einen Moment, Anders."
Er stand ebenfalls auf. "Guten Abend," er zögert kurz, wirft einen Blick auf Vanions Kleidung, "Vanion. Warum so förmlich? Du siehst aus wie derselbe Haderlump wie früher. Aber lass uns wieder setzen und vor allem, nicht streiten. Ich habe nichts gegessen, du bist nicht bewaffnet, und dieses junge Mädchen verdient eine Antwort."
Er drehte sich wieder zu Anders und setzte sich wieder hin. "Also, Anders. Ich finde es faszinierend, wie du über meine Axt sprichst. Aber ja, sie ist zum Töten gemacht worden, vom Axtblatt bis zu dem Hammerkopf. Und ja, sie ist gut dadrin, ohne jede Frage." Er fasst ihre Hände und packt zu. "Und wenn ich mir diese Hände angucke, dann sehe sie nicht anders aus als die der letzten zehn adeligen Mädchen, die in die Löwenburg geschickt wurden und sich von mir Lektionen im Kampf anhören mussten." Er lässt Anders Hände wieder los. "Wenn du also gerne mit solchen Waffen umgehen möchtest, sag es."
Er schaut wieder Vanion an, der sich kurz gesammelt hatte.

Vanion:
"So förmlich, weil es sich doch so gehört, nicht wahr? Du bist jetzt Ritter, also begegne ich dir mit Respekt und Anstand, ebenso mit Höflichkeit." Vanion setzte sich wieder, ein wenig versöhnlicher gestimmt. Es bereitete dem Knappen immer noch Kopf-..nein, Bauchschmerzen, mit Arius an einem Tisch zu sitzen. Er wollte grade weitersprechen, aber Arius hatte sich bereits Anders zugewandt.
Bei dem letzten Satz des Tiorssöldners - nein, Tiorsritters! - musste Vanion jedoch schmunzeln. Er stellte sich die Kenderin kurz in einem schweren Plattenpanzer vor, mit einer eisenbeschlagenen Mordaxt in beiden Händen und einem Topfhelm auf dem Kopf.
Dennoch schwieg er, der Knappe wollte keinen Streit provozieren, indem er direkt nach der Begrüßung sich hämisch über Arius' Angebot äußerte. Um das Gespräch in eine unverfänglichere Richtung zu lenken, sprach er also: "Eine gute Axt, keine Frage. An und für sich bevorzuge ich jedoch ein Langschwert, oder eher noch einen Anderthalbhänder. Eine Schande, dass diese Waffen Rittern zugedacht sind." Er erinnerte sich an den Pilgerzug, dort hatte er ein Schwert geschwungen - einen Tangaraner betrafen solche Regelungen nun einmal nicht. "Ich war gar nicht schlecht am Schwert, aber meine Bardike leistet mir nun auch gute Dienste."

Jeremias:
"Hm. Eine gute Begründung, hat mir Kassos auch mal so erklärt. Meinte, das hätte er von seinem früheren Herrn, diesem Simon. Ich wäre sicher kein guter Hofritter, denn sowas strengt mich immer an." Er grinst wieder breit. "Aber was ich mich frage: Wieso soll das Schwert eine ritterliche Waffe sein? Schwerter kann jeder nutzen, der sie nutzen kann. Nicht, dass eine Bardiche nicht eine schöne Waffe ist, je nach Können auch praktischer als ein Schwert."

Vanion:
"Na, versuch mal, ein gutes Schwert zu bezahlen, wenn du ein Feld bestellst, oder barbierst, oder vom Holzfällen lebst. Aber frag mich nicht nach der genauen Begründung. Ich muss Lorainne.. Simon danach fragen, schätze ich." Hüte deine Zunge, Idiot! Rasch setzte Vanion eine betroffene Miene auf, als hätte er sich grade an Lorainnes Tod erinnert. Allzu große Sorgen machte er sich aber nicht. Arius würde sich kaum für eine caldrische Chevalière interessieren. "Jedenfalls ist das Schwert auch ein Symbol. Ein Symbol des Rittertums, wenn ich mich nicht täusche, und wo kämen wir hin, wenn ein Bauer plötzlich ein Schwert tragen würde." Moment.. Nun grinste der Knappe breit ob der Ironie, die sich hier auftat. "Aber bei mir hat es noch einen ganz anderen, billigen Grund. Das Schwert, das ich hatte, ist bei einem Kampf gegen den Lupus zerbrochen. Das war vor Engonia. Ich griff mir also eine herumliegende Bardike, und seitdem.. Naja."

Johannes:
Mit Felix war an diesem Abend wirklich nicht mehr viel anzufangen. Kurz musste er Grinsen, als Anders ihn als „Felix Taugenichts“ begrüßte.
He immerhin eine der Wenigen die sich daran erinnert, dass ich überhaupt einen Nachnamen habe. Ob sie mich wohl wirklich für einen Taugenichts hält?
Seine müden Gedanken schweiften ab und dachte einen Moment über dieses Thema nach. Wie Vanion stand er zur Begrüßung von Arius auf und nickte ihm freundlich zu, während er sich vorstellte. Froh, dass man von ihm keinen großen Gesprächsbeitrag erwartete setzt er sich wieder, während er erneut ein Gähnen unterdrückte.
Ein Ordenbruder von Kassos also. Würde zu gerne wissen, was es mit ihm und Vanion auf sich hat. Kommt auch auf die Liste der noch zu erledigenden Dinge.
Ob Anders wohl wirklich mit Dingen reden kann? Würde mich nicht allzu sehr überraschen. Oder sie hat einfach eine gute Menschenkenntnis.
Eigentlich wäre dieses zufällige Treffen eine gute Gelegenheit Vanion zu berichten, was er herausgefunden hatte, oder präziser, dass er nicht herausgefunden hatte. Auch interessierte ihn, ob Vanion etwas neues wusste.
Wieder schweiften seine Gedanken ab. Würde seine Klinge in Caldrien wohl als Schwert zählen?

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