Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Gruppen auf Reisen im In- und Ausland
Ysander, Vanion und Stella auf dem Weg nach Caldrien
Charisturcear:
Auch Ysander wurde von dem Geruch der gahrenden Wurzeln früh geweckt. Mit einem verschlafenen, nichts desto trotz freundlichen 'Guten Morgen.' raffte er sich auf und begann mit ein paar kurzen und einfachen Dehnübungen, gleichsam um fit zu bleiben und seinen Kreislauf in Schwung zu bringen. Dann begann er sich zu rüsten und die Ausrüstung, die er nicht für das Frühstück benötigte, zusammen zu räumen. 'Bleib nicht zu lange weg.' Meinte er nur auf Stellas Bemerkung bezüglich der Meditation hin, 'Wir werden bald aufbrechen.' Dann machte er sich an sein eigenes Frühstück.
Nachdem auch der Rest gefrühstückt hatte, brachen sie auf.
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Diverse Reisetage später, kurz hinter dem Rand des Foret d'Atroux:
Seit sie den Saum des Waldes passiert hatten, waren Ysanders Nerven angespannter als zuvor. Das Wetter hatte sie nur wenig zurück geworfen und bisher war alles auf der Reise nach Plan verlaufen, doch jetzt hatten sie den Zeitpunkt erreicht, wo ihre Planungen nur noch von Unwägbarkeiten abhingen. Würden die Männer des grünen Ritters sie wirklich abfangen? Wären sie bereit, die vier zu ihm zu bringen? Oder würde man sie passieren und so wertvolle Zeit verlieren lassen? Während seine Stute langsam den Waldweg hinunter trottete, arbeitete es hinter Ysanders Stirn.
Mel:
Es hatte zu schneien begonnen, während sich die kleine Gruppe gen Norden hielt.
Je weiter sie der Küstenstraße Richtung Nirdwesten folgten, desto eisiger blies der Wind.
Dann gelangten sie endlich in die Ausläufer des Waldes, um den sich in der Gegend soviele Geschichten rangten.
Schon auf dem Weg hierher hatten sie Geschichten von Kindern, die im Wald von der dort lebenden Hexe gefrussen wurden, von Monstern und Werwölfen und von den Räubern, die sich dort angeblich aufhielten gehört.
Jeder, den sie gefragt hatten, hatte irgendeine Geschichte zum Wald zu erzählen gehabt.
Auf die Frage nach dem grünen Ritter hatten sie ebenfalls die verschiedensten Geschichten gehört.
Waren die einen der Meinung, dass es sich um einen Untoten handelte, erzählten die anderen, wie einst Philippe de la Follye, es muss schon 200 Jahre her sein, dort den schwarzen Ritter traf. Doch wer oder was der grüne Ritter war, vermochte niemand zu sagen.
Je tiefer sie in den Wald eindrangen, desto weniger Schnee lag auf dem Boden, so dicht war der Wald.
Es gab keinen richtigen Weg hindurch, man ging einfach nicht in diesen verwunschenen Wald. Zu groß war die Gefahr, nie wieder hinauszukommen, so glaubte man hier.
Sie erkannten die Stellen, an denen sie schon gekämpft hatten. Der Hügel, an dem dieses grauenhafte Ritual stattgefunden hatte, an dem sie dem grünen Ritter begegnet waren.
Es erschien seltsam still, in dem wald, selbst für den Winter. Kein Wind rauschte durch die baumkronen, man sah kein einziges Tierchen. Und doch war es so, als wären Augen auf diese kleine Gruppe gerichtet. Kein Eindringling blieb lange unbeobachtet.
Ob es dieses Gefühl war, die Erinnerung an die vergangenen Aufenthalte im Wald oder einfach nur die Kälte..... eine Gänsehaut kroch jedem in Rücken heraufund ließ ihn frösteln.
Anders Ohren zuckten nervös. Hier im Wald wollte sich niemand finden lassen.
Sandra:
Der Schnee, der sich anfangs auf ihren Umhängen niedergelassen hatte war inzwischen geschmolzen, denn nur wenige Flocken verirrten sich nun noch durch die dichten Bäume.
Als sie den Hügel passierten, an dem das schreckliche Ritual stattgefunden hatte schauderte es Stella und sie erinnerte sich wie sie den Hügel hinauf gestürmt waren. Unwillkürlich schüttelte sie sich kurz, um Gedanken und Schauer zu vertreiben.
Dennoch streifte ihr Blick schon die ganze Zeit durch die Bäume in der Hoffnung, dort etwas zu erkennen, doch sah sie nur Bäume, eine Mischung aus dem Grün der Tannen und dunkelbraun bis schwarz. Hatte sich da hinten etwas bewegt?.... Erkennen konnte sie nichts.
"Von dort oben, dem Weg auf dem Hügel dahinter, kam uns der grüne Ritter letztes Mal zur Hilfe. Leider weiß ich nicht, wo der Weg entlang führt....Konntest du schon etwas sehen, Anders? Für mich sieht hier alles nach Wald aus, aber ich habe noch nichts entdeckt. Aber vermutlich sehe ich auch vieles nicht...."
Anders:
Anders dreht den Kopf hin und her. Es war still. Zu still. Unnatürlich still. Kein Wind kein Lüftchen, kein Tier, kein gekrabbelt. Sie geht ein paar Schritte von der Gruppe weg und lauscht angestrengt. Nichts. schnell greift sie an ihren Beutel und schüttelt ihn. Als sie das empörte Flüstern hört atmet sie erleichter auf.
"Es scheint so als würde der Ort die Seelen fressen die hier wandern. Niemand scheint ihn freiwillig aufzusuchen."
Schnell hockt sich die Kenderin hin und gräbt die Hände in das Laub. Nichts. Keine Käfer...
Sie erhebt sich und dreht sich zu Stella um.
"Warte kurz Stella. Ich muss ich erst an die Stille ohne Vögel gewöhnen."
Ihr Blick gleitet zu den Baumkronen.
"Wenn wir am Boden nichts finden, sollten wir es in den Kronen versuchen." Sie wirft ihr ein Lächeln zu und beginnt dann den Boden und die Sträucher der Umgebung abzusuchen. Wenn jemand hier war, muss er Spuren hinterlassen haben. Wenn nicht werden sie wohl auf gut glück suchen müssen.
"Manchmal muss man einfach einen anderen Blickwinkel einnehmen.", murmelt sie leise kichernd zu sich geht in die Hocke.
Vanion:
Vanion beteiligte sich nicht an der umständlichen Spurensuche der andern. Er glaubte nicht wirklich, dass ihre Ankunft unbemerkt geblieben war.
Angespannt, aber ruhig öffnete der Knappe die Satteltasche seines Pferdes und zog den Wappenrock in den Farben La Follyes hervor. Das Wappen mochte nicht darauf sein, doch sollte das Grün ausreichen.
"Diese Anhöhe dort oben, da kam er hinunter, nicht wahr?"
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