Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Gruppen auf Reisen im In- und Ausland
Ysander, Vanion und Stella auf dem Weg nach Caldrien
Mel:
Jules hörte aufmerksam zu, gelegentlich hörte man ein Schnauben, als Simons Name fiel, biss er sich auf die Lippe- genauso, wie es Lorainne tat, wenn ihr etwas unangenehm war.
Als Vanion geendet hatte, nickte Jules.
"Du hast recht, Junge. Aber, frage ich Dich, wie lange wollen wir sie in diesem Zustand lassen? Sie lebt nicht mehr, sie... vegetiert, ist nur noch da- körperlich. Da ist kein lebenswertes Leben und einer La Follye mehr als nur unwürdig. Es wäre besser, sie wäre tot, als sie SO weiter...leben zu lassen."
Eine tiefe Sorgenfalte grub sich in Jules Stirn und seine Augen hatten jeglichen Glanz und Kampfgeist verloren.
"Ich bin müde, ich bin alt. Ich musste damals fliehen, da eine Intrige gegen mich gesponnen wurde. Jetzt bleibt mir nicht mehr, als ihm hier im Wald Angst zu machen und sein Treiben zu beobachten. Ich möchte mir nicht auch noch Sorgen um meine Tochter machen müssen, die sich nicht mehr verteidigen kann."
Als eine Reihe unflätiger firngardischer Flüche zu hören war, war es, als ob man Lorainne fluchen hörte. Dann wandte Jules sich wieder der gruppe zu.
"Wir müssen sie aus ihrem Zustand befreien- oder sie endlich sterben lassen. Was also schlagt ihr vor?"
Sandra:
Auch weiterhin schwieg Stella, da sie sich nicht in der Position fühlte etwas dazu zu sagen.
Sie kannte Lorainne ja nicht einmal als mehr als das, was sie gesehen hatte - diese Hülle. Aber dennoch beeindruckte sie das, was sie von ihr gehört hatte. Ihren Kopf und Willen durchgesetzt, Ritterin zu werden, entgegen aller Widerstände. Sich stattdessen als Junge ausgegeben, damit sie sich überhaupt beweisen konnte - und damit Erfolg gehabt. Bis jetzt.
Entsprechend erschrak sie über die Worte von Jules - natürlich hatte er Recht, dass dies kein lebenswerter Zustand war. Doch arbeitete man doch immer noch daran, dass man sie und auch Ranja wieder aus ihrem Zustand befreien konnte.
Natürlich war Ranjas Zustand nicht ganz so heftig, aber immerhin hatte man dort schon einen kleinen Erfolg erringen können. Und auch Lorainne schien ihr noch nicht ganz verloren.
Wie kann er nur daran denken... Und er kann doch jetzt nicht einfach so aufgeben - weder sich noch seine Tochter. Die andere Seite darf einfach nicht gewinnen!
Stella wusste zwar nicht, was sie momentan selbst dagegen tun sollte, aber einfach aufgeben wollte sie nicht!
Es war doch fast zu erwarten, dass sich das nicht von heute auf morgen lösen ließ. Dass Nachforschungen ihre Zeit dauerten. Aber sie wusste auch nicht, ob es mittlerweile eine Idee gab, wie man sie befreien konnte.
Leonie hatte ihr etwas über eine Art Gedankenreise bei Simon erzählt, aber sie wusste nichts genaues... Nur, dass Sie Gorix einmal fragen wollte, wie sie das damals angegangen sind wenn sie wieder zurück in der Akademie war. Aber vielleicht gab es einen Grund, warum sie sowas nicht schon wieder bei ihr versucht hatten...
Der Blick in Jules Augen machte sie sogar traurig. Vor ein paar Monaten wirkte er noch so entschlossen, kraftvoller. Wenn auch in den Wald heir zurückgedrängt. Aber entschlossen, der Ungerechtigkeit an ihm und an seiner Tochter ein Ende zu machen.
Es schien ihr, als haben ihm die letzten Monate unglaublich viel Kraft gekostet.
Unvermittelt stiegen ihr ein paar Tränen in die Augen - eine Mischung aus Traurigkeit, Wut und Entschlossenheit. Sie versuchte diese zu verbergen, das leichte Glitzern in ihren Augen blieb jedoch.
Rugier:
Ein junger Mann trat an die Gruppe heran.
"Mein Herr ich wollte euch Bescheid geben das das Essen fertig ist und sie zu Tisch kommen können"
Er schaute in sein Gesicht, danach in die der Fremden. Ihm wurde bewusst das es scheinbar ein falscher Moment war nach dem Essen zu fragen. Beschämt schaute er auf dem Boden es war ihm sichtlich peinlich
Mel:
Jules nickte geistesabwesend."Merci, Rugier".
Dann wandte er sich wieder der Gruppe zu:"Ihr werdet sicher auch hungrig sein. Esst mit uns."
An Rugier gewandt fügte er hinzu:"Sag Didier, dass wir Gäste haben. Und wir müssen uns beraten über das weitere Vorgehen. Es scheinen sich ein paar Sachverhalte zu ändern." Als er Rugiers beschämten Blick sah, grinste er seinen Kampfgefährten an. "Rugier, du weisst, in diesem Lager ist nichts vor niemandem geheim, so sehr man es manchmal auch möchte."
Als er sich wieder an die Gruppe wandte, fiel sein Blick auf Stella.
Ne pleure pas, mademoiselle. Versetzt Euch in meine Situation. Wie würdet ihr handeln, wenn jemand, der Euch nahe steht, nur noch eine leere Hülle wäre? Ohne Schutz und ohne Hoffnung, dass es sich bessert? Ich bin mir sicher, dass sie so nicht leben wollen würde. Aber glaubt mir, ich würde alles tun, damit sie wieder zu ihrer selbst findet. Nur bin ich weder in den arkanen Künsten bewandert noch ein Priester, ich weiss einfach nicht, ob man ihr überhaupt helfen kann."
Sandra:
Stella wurde plötzlich aus ihren Gedanken gerissen, als Jules sie ansprach. Sie verbeugte sich leicht.
"Merci, monsieur. Je comprends que c'est difficile pour vous, mais ne donne pas encore de l'espoir!" Dann legte sie kurz ihre Hand auf seine Schulter. Man hörte, dass sie im caldrischen nur mäßig fit war, aber für ein paar Worte und ein grobes Verständnis reichte es meist.
"Ich verstehe, dass lediglich eine Hülle nicht mehr das ist, was man an einem Menschen liebt. Nicht das, was das Leben ausmacht.
Aber ob es wirklich keine Hoffnung mehr gibt? Ich weiß leider nicht, was diesbezüglich schon von Magiern und Priestern überlegt wurde, wie man ihr helfen könnte, aber ich habe gehört, dass soetwas ähnliches generell möglich ist. Leider bin ich dazu selbst in meiner magischen Ausbildung noch nicht weit genug, aber es gibt doch für vieles mächtige Rituale. Vielleicht mussten noch andere Vorbereitungen getroffen werden, bevor man sich daran begeben konnte. Und der Winter macht viele Wege langsam. Außerdem weiß ich auch nicht, ob und wer überhaupt davon weiß und sich Gedanken machen könnte. Aber ich glaube nicht, dass man schon die Hoffnung aufgeben sollte, bevor überhaupt etwas versucht wurde."
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