Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Gruppen auf Reisen im In- und Ausland

Ysander, Vanion und Stella auf dem Weg nach Caldrien

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Charisturcear:
"So obskur sind diese Aufzeichnungen gar nicht," antwortete Ysander, "über ihren Verfasser und dessen Fähigkeiten wissen wir recht genau bescheid. Sein Ritual wirkt definitiv. Wenn unsere Abwandlung ebenfalls wirkt, dann schafft dieser Zauber einen Anker für die Seele in dem lebenden Gefäß. Die Seele wird von diesem unwiderstehlich angezogen, bis sie sich schließlich mit ihm verbindet. Normalerweise würde sie von dem dort heimischen Geist, sei er menschlicher oder tierischer Natur, unterdrückt werden, doch in unserem speziellen Fall holen wir die Seele ja in ihren ureigensten Körper zurück, was uns die Sache in vielem vereinfacht. Generell werden viele Dinge für uns leichter, weil wir all das, wofür man die dunklen Kräfte benötigt, sei es das Trennen von Körper und Seele des Magiers oder die 'Vorbereitung' des Zielgefäßes, gar nicht wollen."

Anders:
//Ein lebendes Gefäß???//
Das war der Gedanke an dem Anders stehen geblieben war. Die Kenderin saß zusammen mit den anderen in einer Runde, die Beine im Schneidersitz und runzelte die Stirn.
Was verstanden ihre Freunde denn schon vom Leben der Gegenstände und viel schlimmer, was bedeutete Lebend in ihrem Falle?
Erstaunlicher Weise hatte die Kenderin bis hier her den Zünd gehalten.
Was verschiedene Gründe hatte.
Zum einen war das Lager ein neuer Ort, mit vielen Menschen, vielen Stimmen, Geräuschen und Dingen. Sie konnte kaum ihre Neugier bezähmen die sie dazu aufrief durch das Lager zu streunen und sich alles anzusehen. Zum anderen lag es aber auch daran, dass sie genau so neugierig darauf war, was der schweigsame Ysander zu sagen hatte.
Der ja jetzt doch garnicht mehr so schweigsam war. Anders fragte sich ob er nur so wenig sprach um mehr denken zu können, oder weil er sich auch konzentrieren musste, damit sein Mund nicht immer fort redete. Denn ohne Zweifel ging sehr sehr viel in seinem Kopf vor, möglicherweise genau so viel wie in ihrem.

Die Kenderin hatte die Fingerspitzen aneinander gelegt und tippte nun abwechselnd Daumen, Zeigefinger, Mittelfinger, Ringfinger und kleine Fingerkuppen aneinander.

Der letzte Grund warum sie so still war war wohl der naheliegenste. Die großen Leute redeten immer über so komplizierte Dinge und verpackten sie so, dass sie sich wie die Wichtigsten Sachen zur der Welt anhörten. Gut in diesem Fall befand Anders, dass sie damit wohl recht haben mochten, nur warum musste man dann alles so kompliziert benennen?

Wahrscheinlich weil es um Magie ging. Anders stand unklar zu solchen Machenschaften. Sie kannte durchaus fähige Magier und sie vertraute ihnen, und vorallem konnte man damit so lustige Sachen machen wie anderen den Mund verbieten oder sie mit Feuer bewerfen, zum anderen war Magie aber auch irgendwie naja... Sie war Halt Magie und das hieß sie war anders. In den meisten Fällen bedeutete anders gut, aber man konnte nie wissen. Wie ein Pferd, dass man einmal zu oft am Schweif gezogen hatte. Warum sollte die Magie nicht auf irgendwann derer überdrüssig werden die sich ihre Herren schimpften. Konnte doch alles möglich sein?
Was Anders zu folgendem Gedanken führte.
//Bitte, bitte liebe Magie. Bleib noch unser Freund bis wir Lorainne und Ranja helfen konnten.//

Zum Glück wurde im Verlauf des Gespräches die Sachlage immer wieder zusammen gefasst, sonst hätte die Kenderin kaum etwas mitbekommen.

"Warte, warte, warte.", funkte sie nun doch schlussendlich dazwischen. "Was genau heißt das jetzt? Gehen wir auf so eine Art Seelenjagd mit einem Köder? So wie man Fische angelt? Aber woher wollen wir wissen ob der richtige Fisch anbeißt,.... Ne warte die Richtige Seele kommt. Stell dir vor dann haben wir die falsche Seele im falschen Körper. Ich weiß ja nicht wie Seelen ohne Körper sind aber ich stelle mir vor, dass wenn ich auf einer langen Wanderschaft war und dann ein warmes Zuhause gefunden habe ich da erstmal nicht weg will."
Hilfesuchend sah sie in die Runde.
"Und was ist überhaupt ein Lebendes Gefäß? Also für euch."

Sandra:
Stellas Herz machte einen kleinen Hüpfer, als Ysander ihr Mut zusprach und dass er ihr da vertraute. Aber sie hatte Sorge, dass das Ganze eine Nummer zu groß sein könnte.

Gorix hatte ihr vor kurzem erst gesagt, dass sie noch nicht so weit wäre... und da ging es nur um ein kleines Übungsritual...
Die Planung war gut, aber Planungen brachten noch keinen Effekt.
Und Vanion hatte irgendwie auch recht...

Das mit Lyra konnte sie sich eigentlich nicht vorstellen, so hatte sie sie nicht kennen gelernt... Aber vielleicht wusste er es besser....etwas, das sie nicht wusste? Aber hier war definitiv der falsche Moment um das zu diskutieren...
Aber mit der Durchführung hatte er Recht, sie würde vermutlich einfacher sein, da sie nur das zusammenführen wollten, was zusammen gehört. Und Ansätze hatten sie auch schon...
Dann wäre wohl unser größeres Problem, die Seele zu finden und zurückzubringen...

Anders sprach kurz darauf genau diese Frage aus... "Ja, ich glaube auch, dann wäre die Frage, wie wir die richtige Seele finden und herbringen. Also eine kleine Verbindung besteht ja noch....wenn man dieser auf irgendeine Art und Weise folgen könnte..."

Dann ging sie auf Anders Frage ein "Ein lebendes Gefäß ist einfach ein Lebewesen. Der schwarze Magier wollte seine Seele also von sich trennen und an etwas anderes binden. So wie man auch Zauber an etwas binden kann. Das sind aber meist eher Gegenstände - außer der Zauber hat das Ziel, ein Lebewesen in irgendeiner Form zu beeinflussen.
Er wollte das aber wohl an etwas anderes lebendes binden. Und Seelen von ihrem Körper, also wenn man so will "Gefäß", weil  die Seele da drin ist, zu trennen ist eben nicht gut, weil man die Seele quasi aus ihrem Haus zerrt, um es mit deinem Vergleich zu sagen. Und er würde sie in etwas stecken wollen, wo schon jemand ist - der damit vermutlich auch eigentlich nicht einverstanden ist. Die Seele in dem anderen Lebewesen."

Mel:
Jules sog jedes hoffnungsvolle Wort in sich auf, als sei es eine Art Lebenselexier.
Seit er Lorainne in ihrem Zustand gesehen hatte, fühlte er sich alt.
Der Herbst und beginnende Winter im Wald hatten ihn schwermütig gemacht, als er dann auch noch die Nachricht erhielt, dass Maguerite im Kloster gestorben war, hatter er sich fast völlig zurückgezogen.
Seine Älteste, die nach Oscronne geheiratet hatte, war schon vor einiger Zeit im Kindbett gestorben.
Julie, seine zweitälteste lebte in Marnois und er hatte sie seit ihrer Hochzeit nicht mehr gesehen.
Maguirite-tot, Antoine- tot, Philippe, der Sohn von ihm und seiner zweiten Frau- im Säuglingsalter gestorben.
Und nun Lorainne, diejenige, die ihm am ähnlichsten war, starrsinnig und störrisch wie ein Esel, war nicht mehr sie selbst.

Wie oft hatte er gebetet, Catherine möge ihn endlich zu sich holen.
Als sie gestorben war, wusste er, dass er seine Kinder versorgen musste, dass sie wieder eine Mutter brauchten. Darum hatte er Giselle geheiratet, aber sie war eben nicht Catherine.
Und nun starben seine Kinder vor ihm.

Ja, die Hoffnung der jungen Leute, Lorainne retten zu können, war sein Lebenselixier. Es heilte ihn ein wenig von seinem Kummer.
Als er Anders unbeholfene Fragen hörte, hörte er Lorainne, als sie noch ein Kind war. SIe war genauso neugierig und wollte alles immer genau wissen.
Er lächelte Anders an und seine Augen bekamen wieder dieses Leuchten.
Lebensfreude.

Anders:
Anders kratze sich hinter den Spitzen Ohren.
"Also machen wir quasi das selbe nur, dass wir jetzt einen Körper ohne Inhalt haben sodass die Seele ganz leicht rein kommt?",fragte sie und blickte Stella an.
"Klingt ja einfach. Dann brauchen wir also nur etwas um eine Seele anzulocken. Vielleicht Honig."
Kurz dachte sie darüber nach. "Mögen Seelen Honig?"
Ihr Blick folgte der Runde und bemerkte den Blick des alten Mannes. Ja in ihren Augen war er schon sehr alt. Dabei war Akt in ihren Augen relativ relativ, denn alt war man so wie man sich benahm.
Sie grinste zurück. "Du kannst ja doch Lachen.", erfreute sie sich und betrachtete ihn kurz. "Solltest du öfters machen, steht dir besser."
Dann würde ihr Blick von ein vorbei geleitenden etwas, war es ein Blatt ?abgelenkt dessen Flugbahn sie sofort verfolgte. Sie spürte, dass sie Hunger bekam und auch ihre Neugier wurde immer größer. Aber irgendwie war sie auch müde. Nur ein kleines Bisschen.
" Aber eine Frage hab ich noch.", sagte sie und schaute nun Ysander an. "Woher soll die Seele wissen wo der Körper ist. Wäre es nicht für beide einfacher wenn man einen Ort nimmt den beide gut kennen? Ich meine vielleicht ist die Seele ja dann schon da, sie ist ja schließlich nicht eingefangen worden oder? Nur getrennt und weiß jetzt nicht wohin. Vielleicht kehrt sie ja instinktiv an einen Ort zurück wo sie sich zuhause fühlt. Dort könnte man sie dann leichter finden, oder wenigstens eine Nachricht hinterlassen...", sie stockte mitten im Satz.
Konnten Seelen lesen? Sicher oder.. Schließlich brauchte man dazu doch keine Hände. Man dürfte die Nachricht dann nur nicht zusammen falten und...

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