Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium
Das Lager des Grünen Ritters
Mel:
Die Erinnerung an ihren Vater, ihre letzte Begegnung stürzte unerwartet auf sie ein. Sie griff in ihren Gambeson, wo sie das Säcklin mit seiner Asche sicher verstaut hatte, nah an ihrem Herzen.
"Nicht er hat seinen Tod vorgetäuscht, es waren seine Leute aus La Follye. Offenbar hat sich irgendwer für ihn geopfert."
Lorainne hatte zwar schon eine Vorstellung, wer es gewesen sein könnte, aber bevor sie keinen Beweis hatte, wollte sie darüber nicht weiter nachdenken.
"Laut Fulk müssen es fast fünf Jahre gewesen sein...Ich weiss es nicht mehr. Jedenfalls zu lange."
Leise suchten sich die Tränen ihren Weg und Lorainne war dankbar für die Dunkelheit, die ihre Gefühle verbargen.
"Ich habe nie geglaubt, dass er Handel mit dem Lupus betreibt, es war eine Intrige. Aber laut der Königin waren alle vogelfrei, die den Feind unterstützten, egal auf welche Weise. Man folgte also nur ihren Befehlen. Die Götter haben meinen Vater mit seinen Getreuen gesegnet, nur so konnte er überleben und fliehen."
Anders:
Anders folgte Loraine durch das Unterholz. Sie konnte sich relativ leicht zurecht finden, aber auch sie war es nicht gewohnt nachts unterwegs zu sein. Von daher nahm sie von Weil zu weil doch Lorainnes angebotene Hand.
Als die beiden Männer schließlich aus der Dunkelheit traten war sie sehr erstaunt. Sie hatte die beiden wirklich nicht gesehen.
//Sowas muss ich auch lernen.//
Während sich die Männer mit Lorainne und Vanion ablösten ging die Kenderin zu einem der größeren Bäume mit tiefen starken Ästen. Sie zog sich auf den untersten Ast und ließ die beine Baumeln.
Von dem Gespräch bekam sie nichts mit.
Vanion:
"Fünf Jahre.. das ist lang, ja." Vanion bemerkte Lorainnes Tränen nicht. "Der Brüderkrieg kam damals ins Rollen, nicht wahr? Ich.. bin erst nach Ahrnburg zum Pilgerzug gestoßen. Was in Caldrien vorgegangen ist, war mir fremd und unbekannt. Im Grunde ist es das noch heute. Was hat Roquefort dazu gebracht, dieses Komplott zu schmieden? Reine Gier, auf das Land der La Follyes?"
Mel:
"Gier, Neid... ich weiss es nicht. Der Ursprung muss bei meinem Urgroßvater oder dessen Vater gewesen sein, ich kann mich aber nicht mehr erinnern, was es genau war, doch soll es angeblich Ansprüche Roqueforts auf La Follye geben. Ob berechtigt oder nicht, weiss ich nicht. Es gab immer wieder Streit zwischen Roquefort und La Follye. Von eher harmlosen Viehdiebstählen und Prügeleien bis hin zum Niederbrennen der Häuser und Felder. Ich erinnere mich noch, als Antoine und ich klein waren, brannte einmal unser Haus und alle schrien durcheinander. Mein Vater hat meine Geschwister und unsere Mutter gepackt und wollte, dass wir nach Bourvis gehen, doch meine Mutter versteckte uns im Wald, und liess sich von Fulk ein Schwert geben. Sie sagte noch, dass es ihr Mann und ihr zu Hause ist, das sie notfalls mit ihrem Leben verteidigen würde. Das war noch zu Zeiten des ALten Roqueforts. danach herrschte zwar ein angespannter Frieden, aber es ist nie wieder mehr geschehen als Viehdiebstahl, Prügeleien und Beleidigungen, die hier und da ein heimliches Duell nach sich zogen. Und dann starb meine Mutter und sogar der Late kam zu ihrer beerdigung. Ich glaube tatsächlich, dass er sie gemocht hat..."
Lorainne verstummte jäh, als sie in ihrer Nähe etas rascheln hörte. War da wer? Oder konnte das Anders sein?
Angestrengt schaute sie ins Dunkel und versuchte etwas zu erkennen.
Anders:
Anders hatte sich auf die höheren Äste gezogen und saß nun etwa 4 Meter über dem Boden auf einem der Äste. Sie blickte nach unten, denn auch sie hatte etwas gehört, aber erkennen konnte sie nichts.
Dennoch lauschte sie interessiert, denn ihr war eben fast etwas langweilig geworden.
Kurz überlegte sie ob sie wieder hinab steigen sollte und entschied sich dafür.
Langsam um nicht vielleicht abzustürzen begab sie sich wieder auf den Abstieg.
"Lorainne? Vanion? Seit ihr noch da?"
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