Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium

Das Lager des Grünen Ritters

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Vanion:
Vanion sah kurz zu Anders hoch, dann wandte er sich wieder an Lorainne. "Das ist also mein Erbe, oui? Um ehrlich zu sein - das, was du vom alten Roquefort erzählst, klingt nicht einmal so verkehrt. Jules sagte zu mir, als er noch lebte, dass auch die La Follyes Dinge getan hätten, auf die man nicht stolz sei. Und wer diesen Streit angefangen habe, das wisse man gar nicht mehr." Missmutig zog Vanion die Kapuze seiner Gugel über seinen Kopf, denn es begann, ein wenig zu regnen. Eine Weile lauschte er den Tropfen auf den Blättern, während ein allgemeines Schweigen entstanden war. Nur Anders war zu hören, wie sie immer wieder irgendwo hochkletterte, sich Bäume und Sträucher näher an sah, und dergleichen mehr.
Irgendwann wurde es Vanion zu bunt, und er rief sie leise herbei.
"Anders - ich weiß, dass du ein Kender bist. Aber kannst du die Füße nicht mal still halten? Das tut man normalerweise, wenn man auf Wache ist."

Anders:
Die Kenderin zog überrascht den Kopf zwischen die Schultern. Vanion schien schlechte Laune zu haben. Früher war das immer Yorik gewesen, aber seit er Novize war schien auch seine Laune nicht mehr so Dunkel wie ein herannahendes Gewitter. Yorik... er hatte sich stark verändert, was die Kenderin gleichermaßen befremdlich wie beunruhigend fand. Normalerweise änderten Menschen ihr Gemüt nicht so stark und so schnell. Und jetzt redete er so viel, bestimmt mehr als sie selbst.
Sie macht sich langsamer auf den Weg zurück zu Vanion und Lorainne, deren Silluetten in der Dunkelheit schemenhaft zu erkennen waren.
Jetzt schien das Gewitter bei Vanion angekommen zu sein. Ob er immer noch böse war wegen dem Gebet? Oder war dieses Gewitter vielleicht eine Krankheit, die mal diesen und mal jenen befiehl. Schnell übelegte sie ob sie auch davon befallen worden sein konnte. Aber wenn sie so in sich horchte dann konnte sie nichts davon spüren.
Sie stellte sich nun still neben die beiden und lauschte in den Wald, aber etwas interessantes gab es nicht zu hören. Nur den Wind und hier und da leises Knacken und Rascheln. Der Wald war nie ganz ruhig, und die Geräusche waren beruhigend.
//Man schaut ob jemand kommt und was passiert...//, dachte die Kenderin bei sich und blickte ins Dunkle.
So stand sie eine Weile still, aber bald wurde ihr das langweilig. Um sich das warten auf das Interessante, denn sie warteten ja auf etwas ,zu verkürzen begann sie im Kopf einen alten Zahlenreim zu wiederholen den sie während ihrer Reise gelernt hatte.

Mel:
Lorainne hörte Vanion nur mit einem Ohr zu, während sie versuchte, Anders Stimme über ihr zu orten.
"Oui, nous sommes ici." murmelte sie leise, während sie weiter ins Dunkel stierte.
Plötzlich raschelte es erneut und Anders landete auf dem Boden.
"Setz Dich zu uns und sei leise" manhte sie, bevor sie Vanion antwortete.
"Ich weiss, was die Leute erzählen, der Alte war ein Fuchs, eine Schwerenöter und machthungrig. Dennoch sagt man ihm einen gewissen Charme nach. Natürlich ist es stets ein Geben und Nehmen und immer wieder sinnt man auf Rache, sicher auch in La Follye. Aber es gab mal eine Zeit, wo die Fehde nicht mehr wirklich offen ausgetragen wurde, nachdem es die Brände gab. auch wenn es kein richtiger Frieden war, der Alte und mein Vater haben irgendwie ein Auskommen miteinander gehabt. das hat sich alles geändert, als er so krank geworden ist und Savaric die Geschicke zu lenken begann. Da flammte alter Hass neu auf. Er ist... ich weiss nicht, wie ich es beschreiben soll. Ich habe ihn einmal im Wald gesehen, wie er ein Kaninchen mit einer Schlinge gefangen hat. Es war nicht sofort tot, und er hat es gequält." Ein Blick auf Anders liess sie die grausamen Details verschweigen.
"Und jetzt haben die Leute Angst vor ihm. Selbst in Roquefort. Selbst seine Frau sagte, wie grausam er ist."
In Lorainne begann ein Plan zu keimen.
"Vielleicht können wir -durch Dich- auch die Leute aus Roquefort um uns sammeln..."

Vanion:
"Durch mich?!" Der Gedanke war dem Knappen nie gekommen. "Ich.. wer würde mir folgen?" Selbst in der Dunkelheit sah Vanion Anders vorwurfsvollen Blick. Tatsächlich waren ihm so einige Leute gefolgt, auf der Suche nach Lorainne, rief er sich in Erinnerung. "Also - wie stellst du dir das vor? Es ist schon schwer genug für dich, hier unter den Männern deines Vaters die Stellung deines Vaters zu übernehmen. Und nun soll ein Tangaraner die Vasallen Roqueforts begeistern?"
Vanion ließ die Frage verhallen. Der alte Roquefort war also ein Schwerenöter gewesen, schlau wie ein Fuchs und auch noch charmant - das klang wirklich nach jemandem, der sein Großvater gewesen war. Innerlich grinste Vanion breit. Einzig der Machthunger schien in die andere Richtung der Familie geflossen zu sein. Der Knappe hatte nicht das geringste Interesse daran, über andere zu herrschen.
"Du möchtest also, dass diese Menschen, die von den La Follyes vermutlich nicht das Beste halten, einem tangaranischen Knappen, der zufällig der Sohn des älteren Bruder von Savaric ist, und ganz nebenbei der Dame von La Follye dient, vertrauen und ..folgen?"

Mel:
"Ich möchte, dass sie dem rechtmäßigen Erben folgen."
Die Antwort war einfach.
"Mir werden sie nicht folgen, aber Dir- vielleicht. Wir müssen sie nur überzeugen, dass Du der Erbe bist, am leichtetesten wäre das, wenn wir das irgendwie beweisen können."
Als grinste, als sie Vanions skeptischen Blick sah.
"Jaja, ich weiss. Aber denke daran, dass Du schon schwierigere Prüfungen bewältigt hast. Du hast Leute, die mich gar nicht kennen, überzeugt, Dir zu helfen und nach mir zu suchen. Einige wenige hast Du mit in diese Welt gebracht, aus der ihr mich schließlich gerettet habt. Da wirst du ja wohl DEINE Leute überzeugen können, zumal Savaric nicht besoinders gut gelitten ist. Er bezahlt dubiose Söldner und herrscht mit Angst. Die größte Herausforderung wird sein, Deine Abstammung zu beweisen."

Mittlerweile war es still im Wald, die dunkelste Stunde, bevor es dämmerte, begann- und ürde schon sehr bald vorüber sein.
ie auch Lorainnes dunkle Stunden. Sie schien vor Energie zu strotzen.

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