Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium

Das Lager des Grünen Ritters

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Vanion:
Nach der langen Wache hatte Vanion lange geruht. Als er geweckt wurde, rieb er sich müde die Augen, raffte sich jedoch rasch auf und zog sich an. Noch vor dem Frühstück (das wohl eher ein Vormittagsstück werden sollte) begann er mit ein paar Übungen. Rasch wurden ein paar der Männer auf den Knappen aufmerksam, und kamen auf ihn zu. Vanions Kenntnis der caldrischen Sprache war zwar vorhanden, aber fern jedweder Perfektion, doch verstand er sehr deutlich, was man von ihm wollte, als ihm ein Stock von der Länge eines gesunden Anderthalbhänders entgegen gehalten wurde, nebst einem kleinen, handlichen Bogen und ein paar Pfeilen.

Zweifelnd sah er auf die Übungswaffen hinunter, dann zuckte er mit den Schultern und griff nach dem Bogen. Ein Handgelenkschoner aus gutem, festem Leder wurde ihm gereicht, diesen legte er an - dann gab er ein paar Schüsse auf eine etwas entfernt stehende, bemalte Zielscheibe aus Stroh ab. Ein paar der Männer grinsten, als sein erster Pfeil die Scheibe um einen guten Meter verfehlte, doch die anderen trafen alle das Ziel, mehr oder weniger nahe der Mitte.

Schulterzuckend wechselte Vanion ein paar Worte mit den Männern. Fachsimpeln über mögliche Schusstechniken war nicht grade seine Stärke, und das sagte er auch.
Als er den Fehler machte zu erwähnen, dass er mit Schwert und Bardike ungleich besser umgehen konnte als mit dem Bogen, erweckte er Fulks Aufmerksamkeit.

Vanion:
Mit einem Auge achtete der Knappe weiterhin auf Fulk, während er halbherzig weiter fachsimpelte. Sein Anteil am Gespräch beschränkte sich meist auf "Hm", "Oui", oder "J'ai pas compris". Fulk unterhielt sich gestikulierend mit einem anderen, bärbeißig aussehendem Caldrier, und immer wieder zuckte seine Hand in seine, Vanions, Richtung. Schließlich gingen beide über den vom Regen der gestrigen Nacht noch matschigen Boden hinüber. 
Respektvolles Schweigen erfüllte nun die Luft, nur unterbrochen von vereinzeltem Vogelzwischtern, bis Fulks Begleiter sprach:
"Reden, mein Freund, ist eine einfache Sache. Was hältst du davon, wenn wir den Vormittag nutzen, und ein wenig üben? Den Körper frisch zu halten ist nichts Falsches, im Gegenteil. Es wäre mir eine Ehre, herauszufinden, was der Knappe bereits gelernt hat."  Freundlich nickte Vanion. Zwar genoss er die vom Kämpfen freie Zeit, doch hatte der Mann, der sich als Alain vorstellte, durchaus Recht. Man war schneller aus der Übung, als man es dachte! Zunächst jedoch war das Frühstück wichtiger.

Die Männer hatten sich nach und nach aus einem großen Topf einen Brei geschöpft, der sich als herzhaftes Gemisch aus gestampften Nüssen, getrockneten Äpfeln, und Hafer herausstellte, gesüßt mit Honig. Auch Vanion nahm sich eine Holzschüssel und aß. Dann machte er sich auf die Suche nach Lorainne.

Mel:
Sie saß immer noch mit geschlossenen Augen da, das Schwert griffbereit.
"Komm her Vanion, lunger da nicht hinter mir rum." sagte sie, ohne die Augen zu öffnen.

Anders:
Anders hatte sich nach der Wache schnell wieder auf ihrem Schlafplatz zusammengerollt. Ein großer Fan der Nachtwache würde sie aber wohl nie werden.
Anders schlief und während sie schlief träumte sie. Ein kleines Grasplatteau vor einem Waldrand. Das Gras wogte im Wind und ließ es wie in Zwillen auf die Klippe zuwogen. Vögel schossen darunter hindurch segelten durch die Luft.

Anders erwachte gegen Vormittag. Die Kenderin streckte sich und rieb sich den Sand aus den Augen. Dann krabbelte aus den Büschen hervor und schaute sich um. Im Lager herrschte reges Treiben und anscheinend bereiteten sie alles vor für ein Mittagessen. Ein wenig lustlos machte Anders sich auf den Weg ins Lager. Bald stieg ein süßer Geruch in ihre Nase und sie schloss die Augen.
"Hmmm. Lecker."
Schnell trugen ihre Füße sie in Richtung des Geruchs. Dort waren viele Menschen, vor allem Männer. Schnell erfassten die Augen der Kenderin die Situation und bald sprang sie ebenfalls herum und half beim verteilen oder Sachen wegräumen.

Vanion:
"Guten Morgen!"
Ein wenig wunderte Vanion sich, dass Lorainne nach der langen Wache bereits wach war. Es schien, als habe sie seit ihrer Rückkehr weniger Schlaf nötig als je zuvor.
"Ich hoffe, du hast etwas gegessen?" Rasch berichtete Vanion von seinen Versuchen am Bogen, hinten im Lager. Auch die anstehende Übung verschwieg er nicht.
"Nun, meinst du, ich soll zeigen, was ich kann?"

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