Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium

Das Lager des Grünen Ritters

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Mel:
"Vanion!" Lorainnes Stimme schnitt durch die Luft.
Unangenehmes Schweigen breitete sich aus, dass nur durch Leahs "Maman?" durchbrochen wurde.
Doch sie beachtete das Kind gar nicht, während sie zu den beiden Streithähne schritt.
"Du hast sie erschreckt." Fulk nahm das Mädchen auf den Arm:"Komm mit. wir haben sicher noch einen Löffel Honig für Dich."

Lorainne fixierte Vanion, ihre Augeln funkelten unheilvoll. Dann streifte ihr Blick Alain, der ein wenig kleiner wurde.
"Alain, ich erinnere mich, dass Dein Vater einst aus Pfauengrund zu uns kam, n´est pas? Und doch bezeichnest Du sich als Firngarder. Vanion hingegen, "Lorainne seufze.
Es war offensichtlich an der Zeit, dass ihre Leute die Wahrheit erfahren würden.
Doch würden sie noch hinter ihr stehen und ihr vertrauen, wenn sie erführen, dass sie einen Roquefort als Knappen hatte?

Während Dorell seine Sachen verstaute, stieß eine Alte Frau auf ihn, die ihn ägstlich und zugleich feindselig musterte.
"Wer seid ihr? Ich habe Euch hier noch nie gesehen."
Der Hund begann zu bellen und die Alte wich ein paar Schritte zurück.

Vanion:
Stolz erwiderte Vanion Lorainnes Blick. Gespannt wartete er darauf, dass sie fortfuhr, zu sprechen. Ja, er war ein Roquefort - doch lag es kaum an ihm, sein Geheimnis zu enthüllen, jedenfalls nicht vor Lorainnes Männern. Doch welchen Sinn hatte dieses Versteckspielen? Früher oder später würde grade dieser kleine Kreis von eingeschworenen Männern alles erfahren. Und dann - doch lieber früher. Auffordernd nickte Vanion Lorainne zu, mit einem undefinierbaren Blick in den Augen.

Mel:
Lorainne erwiderte seinen Blick, grimmige Entschlossenheit spiegelte sich darin.
"Vanion hingegen IST Firngarder. Sein Vater war einer, sein Großvater vor ihm und dessen Vater."
Sie liess ihren Blick über ihre Männer schweifen.
"Er mag in Tangar aufgewachsen sein. Doch nur, weil sich sein Vater seiner Familie entziehen wollte und der Fehde, die sie schon seit langer Zeit führen."
Ein Keuchen ging durch die Menge.
"Est- il un Roquefort?" Alain sah Vanion vernichtend an. "Den Tangarianer habe ich Dir nie übel genommen, es war nur ein Scherz. Aber..." Lorainne schnitt ihm das Wort ab.
"Er mag ein Roquefort sein, aber vergesst nicht, er ist auf unserer Seite und genießt mein Vertrauen. Wem das nicht passt, der kann seine Sachen packen und gehen, ich halte niemanden auf. Wer aber wirklich das Ende dieser Fehde will, wird ihn hier im Lager dulden müssen."
Alain hielt ihrem Blick stand und nickte langsam. "Dann soll es so sein."
Er drehte sich um und packte seine Sachen. Bevor er das Lager verließ, spuckte er Vanion vor die Füße.

Silas versuchte noch auf Alain einzureden, wurde jedoch von diesem weggestoßen.
Mürrisch schaute sich Lorainne unter ihren Männern um:"Möchte noch wer gehen?"
Kopfschütteln war der allgemeine Tenor, begleitet von Rufen wie "Natürlich bleiben wir."
Bis auf Silas, der nur schweigend hinter seinem Bruder hersah.
"Bon, dann geht alle wieder auf Eure Posten. Der Rest packt zusammen. Wir wechseln unseren Stadort."
Damit kehrte sie dem Lager den Rücken und fogte Alain in die Stille des Waldes.

Vanion:
Unentschlossen sah Vanion Lorainne nach. Kurz begegnete er Anders Blick, und er zuckte die Schultern - sollte er Lorainne folgen? Oder doch lieber seine wenigen Habseligkeiten zusamenpacken? Lorainne würde schon wissen, was sie tat. Rasch ging er auf Silas zu, Alains Bruder. So recht wollten dem Knappen keine Worte einfallen, und so schloss er den Mann in den Arm und versuchte, Mitgefühl und Dank in die Umarmung zu legen.

Mel:
Nach einem kurzen Moment befreite sich Silas aus der Umarmung.
Es war ihm unangenehm, ausgerechnet von diesem Mann, der in seinen Augen die Schuld daran trug, dass sein Bruder das Lager verlassen hatte.
Und doch mochte er Vanion, und es war Alains freie Entscheidung gewesen.
Er versuchte zu Lächeln.
"Vielleicht kann sie ihn ja bewegen, zurückzukommen." doch aus seiner Stimme sprach wenig Hoffnung.

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