Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium

Das Lager des Grünen Ritters

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Anders:
Anders war vor kurzem vom Weg abgewichen und bewegte sich jetzt durch die Büsche. Im Stillen lobte sie sich dafür, dass sie ihre Habseligkeiten im zäher gelassen hatte, ebenso den langen Mantel. Wäre alles nur hinterließ gewesen. Langsam und bedächtig machte sie auf den Weg durchs Unterholz, als sie plötzlich den Mann vor sich wahrnahm und sich schnell ganz klein machte. Er schien zu graben?
//Ob er hier einen Schatz  sucht? // dachte sie bei sich und blickte sich um. Hier war viel niedriges Buschwerk und die meisten Bäume hatten tiefe Äste. Besonders einer. Dieser stand allerdings noch ein Stück von ihr entfernt. Ihr Blick glitt an seinem Stamm  nach oben. Von dort würde sie auf die Szene vor sich herab gucken können, oder sie konnte versuchen näher über den Boden an Fulk heran zu kommen um zu sehen was er dort ausgrub.
Aber der Boden war voller Laub und da sie nicht ewig Zeit hatte würde das zu viele Geräusche geben. Langsam stülpte sie sich die Kaputze über den Kopf, damit das Helle Haar nicht auffiel hier im Wald und machte sich geduckt auf den Weg.
//vielleicht vergräbt er ja auch einen Schatz. Was dann wohl der Schatz ist//, dachte sie voll Neugier und Vorfreude bei sich. Im Takt des Grabens machte sie sich nun auf den Weg zum Baum, in der Hoffnung, dass wenn sie doch einen kleinen Zweig übersehen sollte das Geräusch im scharben der Schaufel erstickt würde. Es dauerte trotzdem sicher an die zehn Minuten bis sie den Baum erreicht. Schnell warf sie noch einen kurzen Blick durch das dichte Buschwerk durch das sie Fulk gerade noch so erkennen konnte und begann dann geschickte auf den Baum zu klettern um zu sehen was Fulk denn da trieb.
Ihre Hände und Unterarme schmerzten leicht, da es auch hier überall Dornen gegeben hatte aber unbeirrt hob sie sich in die Äste des Baumes. Das ging leiser vonstatten als das Schleichen im Laub, war aber auch anstrengend.
Als sie die paar Höhenmeter gemacht hatte kam sie an einen großen Ast und schob sich nun den vorsichtig entlang. Von hier oben hatte sie tatsächlich eine bessere Sicht auf das was da unter ihr lag, da sie keine Büsche mehr überblicken musste.
Der Wald war wirklich überall furchtbar dicht.

Fulk schien ein recht großes Loch zu graben. Anders unterdrückte ein Kichern. Vielleicht konnte er sich ja nicht mehr erinnern wo er was vergraben hatte und machte das Loch deshalb so groß. War auf jedenfall eine mühselige Arbeit denn immer wieder versperrten Wurzeln das Rasche Vorwärtskommen. Leicht schüttelte die Kenderin den Kopf. Wenn sie hier etwas vergraben wollen würde hätte sie sich eine Lichtung gesucht aber doch nicht den Ort hier wo der Boden nur so von Wurzeln durchzogen war. Oder sie hätte es in einem Hohlen Baum versteckt oder in einem leeren Kaninchenbau. Sie ließ ihre Augen weiter scheifen.
Als sie Alric entdeckte entfuhr ihr ein leiser Schreckenslaut den sie hastig unterdrückte in dem sie sich den Mund zu hielt. Dann drückte sie sich dicht an den Ast und verharrte Regungslos. Sie lauschte auf Fulks Reaktion, hielt sich weiter den Mund zu und atmete flach.
Das war keine Schatzsuche. Fulk grub ein Grab! Es musste so sein, denn Alric sah wirklich sehr Tod aus.
Lorainne hatte, nein musste ihn getötet haben.
//Warum hat sie das gemacht? War er einer von Saverics Leuten? Aber dann hätte er doch nicht so auf Vanion reagiert. Aber wenn er nicht zu den Bösen gehörte wieso ist er jetzt Tod? Musste er sterben weil er das Lager verlassen wollte, weil er es verlassen hat? Muss jetzt denn jeder sterben der das Lager verlassen will?//
Langsam hob sie nochmal den Kopf um einen Blick auf den Toten Alric zu werfen.
// Warum hat sie dich getötet? Warum bloß? Du warst doch keine von den Bösen oder? Gut auch nicht von den Netten , aber auch nicht von den Bösen? Ich verstehe das nicht!//

Mel:
Bestädndig grub er, immer tiefer, bis er etwas im Wald hörte.
Er hörte auf, lauschte aufmerksam.
Doch nichts als ein leise Zwitschern der Vögel und das Rauschen des Windes in den Bäumen.
Es klang wie ien unheimliches Flüstern, als sprächen die Geister und Ahnen zum ihm.
Fulk hatte sich niemals im Wald gefürchtet, er war im Gegensatz zu den meisten Firngardern nicht sehr abergläubig, doch jetzt fuhr ihm ein kalter Schauer über den Rücken.
Es prickelte an seinem Hinterkopf. Fulk drehte sich langsam um und suchte das Buschwerk ab, die Bäume. doch er konnte nichts auffälliges entdecken.
Wieder diese Kälte, die seinen Körper liebkoste.
Unbehaglich grub er weiter.

Ihm war bewusst, dass sie es tun musste. Zu groß war die Gefahr, die von Alain ausgegangen war und doch...
Es war, als wäre das Lager jetzt dunkler als zu Zeiten Jules´.
Leise betete er zu Lavinia. Dass sie Alain in ihre Arme schliessen würde.
Und dass sie Lorainne wieder ins Licht führe, damit sich ihre Dunkelheit nicht über sie alle ausbreiten würde.
Mein kleines Mädchen, was ist nur mit Dir geschehen? Er wusste, dass er diese Frage niemlas stellen dürfte. Mehr als ihr zur Seite stehen konnte er nicht.

Endlich war das Loch tief genug. Behutsam liess er den toten Körper in das Grab gleiten und begann es langsam wieder zu zu schütten.

Anders:
Anders die immer noch regungslos im Baum hockte schaute auf die Szene hinunter.
//Ich sollte gehen. Im Lager suchen sie bestimmt schon nach mir.//
Leise schob sie sich auf dem Ast zurück zum Baumstamm. Sie war immer noch verwirrt und verunsichert, wusste nicht wie sie mit der Situation und dieser heimlichen Bestattung umgehen sollte.
//Sein Bruder schien ihn gemocht zu haben. Jetzt wird er nie wissen das er Tod ist.//
Und was war nun mit Lorainne? Wieso hatte sie das gemacht? Sie war doch eine von den Guten. Warum sonst hätten sie sie aus dem Reich des Schalks hohlen sollen. Nein. Diese Situation passte gar nicht zu allem was Anders bisher von ihr erlebt hatte.
Sie war streng und sturr und manchmal konnte sie sicher auch gemein sein, aber sie war nicht hinterhältig.
Leise lies sich die Kenderin vom Baum hinab gleiten. Ast, Ast, Ast, Boden. Vorsichtig setzte sie erst den einen, dann den Anderen Fuß ins Laub. Wieder ein rascher Blick über die Schulter und dann huschte sie geduckt in den Wald davon. Hier und da mochte man ein leises Rascheln hören, wie von einem Vogel der das Laub aufwühlte oder einer Maus. 
Sie nahm einen kleinen Umweg in Kauf und kam von der anderen Seite wieder ins Lager.

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