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Wassilij und Jennas Geschwister auf dem Weg von Engonia nach Fanada (Sommer 264)

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Lilac:
Auch Jabucica und Dječak kümmerten sich ausgiebig um ihre Pferde. Die junge Frau hatte ihren Fuchs inzwischen, passend zu seiner Farbe, "Kupfer" getauft, während sich ihr Bruder dafür entschieden hatte, seinen Braunen einfach "Großer" zu nennen. Beide Geschwister führten ihre Pferde ein Stück weit in den Fluss und wuschen ihnen die Beine. Dann nahmen auch sie den Tieren die Sättel und das Zaumzeug ab, ließen die zwei aber nicht frei laufen, sondern befestigten lange Leinen an ihren Halsriemen, die ihnen nach dem Putzen Platz genug zum Grasen lassen würden.

Während es Dječak einfacher gelang, Wassilijs fürchterlich geschundenen Körper zu ignorieren, war Jabucica mehrfach versucht, den Krieger darauf anzusprechen, hielt es dann aber doch für besser, es nicht zu tun. Sie schämte sich für ihre Neugierde, konnte aber den Blick nicht von den Narben lassen.

Weil das Wetter wunderbar war, ging die junge Frau kurzerhand in ihrem langen Hemd ins Wasser, zog es dort dann aus und wusch es ebenso, wie sich selbst, mit einem Stück Seife. Bevor sie aus dem Fluss stieg, zog sie sich das Kleidungsstück einfach wieder über. Zwar klebte der nasse Stoff an ihrem Körper und zeigte so mehr, als er verhüllte, doch das nahm sie gelassen in Kauf.

Dječak entkleidete sich ganz und lief einfach ins Wasser, schwamm ein paar Züge und kehrte dann ans Ufer zurück, wo er sich von seiner Schwester die Seife geben ließ und sich ebenfalls wusch.

Schließlich stand Jabucica in der Sonne, um sich und das Hemd trocknen zu lassen und ihr Bruder mühte sich ab, mit noch feuchter Haut in seine Kleider zu kommen.

"Das tat gut!", meinte die junge Frau mit genussvoll geschlossenen Augen, das Gesicht zur Sonne hin haltend.

Wassilij:
Wassilij wischte mit der flachen Hand so viel Wasser wie möglich ab. Danach lies er seinen Blick am Ufer lang schweifen und sah zu den Bergen hin. Jetzt losreiten würde bedeuten im schlimmsten Fall ungeschützt in den Bergen zu übernachten. Oder sie würden hier den Rest des Tages verweilen noch etwas Üben und dann morgen zeitig los reiten. Die Überquerung der Berge war nicht einfach und seine Begleiter waren völlig unerfahren.

"Wir bleiben eine Weile hier." sagte Wassilij plötzlich. "Es lohnt nicht jetzt noch zu den Bergen zu reiten. Später reiten wir weiter zu einem Ort, wo wir sicher Übernachten können und für Euch noch ein paar Gewandungsteile und Ausrüstungsteile für die Reise kaufen werden."

Lilac:
Wenig später sahen Dječak und Jabucica ihre Habe durch. Die Bündel waren klein.
"Ich hab mein Hemd, den Rock, die Weste, meinen Umhang, meinen Handarbeitsbeutel und den Sack mit meinen persönlichen Dingen.", sagte Jabucica.
"Immerhin hast du die Seife dabei! Aber so langsam bekomm ich Hunger!", meinte Dječak.

"Wirst du uns zeigen, wie man überlebt, Wassilij?", fragte die junge Frau, während sie sich mit schmezrverzerrtem Gesicht über die Innenseiten der Schenkel strich. Offenbar forderte das ungewohnte Reiten ohne Beinkleider seinen Tribut...

Wassilij:
Wassilij wiegte den Kopf ein wenig hin und her, bevor er antwortete. "Ja werde ich. Es wird sich kaum vermeiden lassen." Fügte er mit einem Schmunzeln hinzu.

"Für ein paar Tage habe ich noch genügen Essen mit. Aber bevor wir in die Berge gehen, müssen wir unsere Vorräte auffüllen. Jagen braucht Zeit. Und auch wenn wir keine Eile haben, möchte ich nicht zu viel Zeit mit dem Jagen verbringen. Was wir jedoch machen können ist über Nacht Fallenstellen und sie am nächsten Morgen kontrollieren. Wenn nichts drin ist, zerstören wir sie jedoch. Dann fangen wir mal mit dem Unterricht an. Macht doch mal Feuer!"

Lilac:
Jabucica war das Feuermachen gewohnt. Es gehörte zu ihren täglichen Aufgaben im Haushalt. Jede Familie, die kein Geld für Brennholz 'über' hatte, entzündete Feuer nur, wenn es wirklich notwendig war. Jedoch fehlte ihr nun eine Funkenquelle.
Dječak ging ihr beim Aufschichten zur Hand - die beiden waren ein gut eingespieltes Team. Schon wenig später überlegten sie gemeinsam, wie sie ihr Problem lösen konnten.
"Du könntest mit deinem Dolch einen Funken schlagen!", schlug Jabucica vor.
"Hm, gegen was schlag ich ihn nur am Besten? Einen Kiesel vielleicht...", sinnierte Dječak.
"Warte, ich hol dir einen!", sagte die junge Frau und sprang auf...

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