Der Städtebund von Tangara > Fanada
Der Kontor ab Sommer 264 n. J.
Jelena:
Der Sommer war eine traditionell sehr geschäftige Zeit für den Kontor: die Gewürz- und Kaffeekarawanen trafen ein, die jährlichen großen Handelsmessen wurden abgehalten, die großen Tempelfeste standen an, Vorräte für den Winter wurden eingeweckt und die Stadt platzte vor Reisenden nur so aus den Nähten.
Während es auf dem Hof und in den Lagerräumen nur so von Menschen wimmelte war es im eigentlichen Haus ruhig. Seitdem die Heilerin aus den Drachenlanden zurückgekehrt war war sie still und in sich gekehrt. Sie schien häufig von Kopfschmerzen geplagt zu sein und verschlief sehr viel Zeit. Trotz allem war sie bei den Geschäften auf Zack und ließ nichts schleifen, aber es war unverkennbar das sie nicht so unbeschwert war wie im vorangegangenen Sommer.
Sasha war mit den anderen Priestern und einem großen Trupp Askarier wieder auf dem Weg ins ewige Eis, Svenja und Wydh hatten sich in die Wälder zurückgezogen und sie hatte keine Ahnung wo Gorix sich augenblicklich herumtrieb. Einerseits etwas einsam, andererseits ganz froh das sie sich nicht übermäßig erklären musste tätigte Jelena ihre Geschäfte und bemühte sich um Normalität.
Lilac:
Die guten Geister des Hauses rückten ihr nicht mit Fragen auf die Pelle, aber Sorgen machten sie sich schon. Ein ums andere Mal ertappte man sie dabei, dass sie der Heilerin sorgenvoll hinterherblickten, wenn diese wieder einmal mit ihrer "Kopfschmerz-Miene" durch die Gegend lief.
Wenn Jelena schlief, senkte man im Hause die Stimmen und spekulierte flüsternd, was wohl mit ihr sein könnte.
Die kleine Malla, aufgeweckt wie sie war, bekam dies natürlich sofort mit und gab sich für ihr Alter große Mühe, auch leise zu sein.
Irgendwann jedoch, als ihre Mutter ihr wieder einmal gesagt hatte, sie solle keinen Krach machen, damit die Meistrin sich ausschlafen könne, hielt das kleine Mädchen es nicht mehr aus und schlich zu Jelena in die Kammer.
Dort stand sie und schaute die Frau im Bett nachdenklich an.
Jelena:
Bereits nach kurzer Zeit öffnete Jelena ein Auge und sah Mala etwas verwirrt an:
"Hallo Kleines," murmelte sie verschlafen "was machst du hier?"
Lilac:
"Bist du krank, weil du so viel schlafen musst?", fragte das kleine Mädchen.
Es trat nun auf die Heilerin zu und nahm ihre Hand.
"Ich bin jetzt die Jelena und du bist das Kind, ja?! Ich mach dich wieder gesund!", sagte das Kind zuversichtlich und tat so, als würde es in den Becher, der neben Jelenas Bett auf einem Tischchen stand, Zutaten hineingeben und das ganze umrühren.
"Sooo, hier hast du Medizin! Gleich geht's dir wieder besser!"
Sie reichte der Meistrin den Becher ohne Inhalt und hatte dabei eins zu eins den gleichen Gesichtsausdruck drauf, den auch die Heilerin zur Schau trug, wenn sie jemanden behandelte.
Jelena:
Jelena nahm mit ernster Miene den Becher an und "trank" daraus. Ihre Mundwinkel zuckten aber sie schaffte es nicht loszulachen.
"Vielen Dank, das ist nett von dir. Wie kommst du denn darauf das ich krank bin?"
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