Der Städtebund von Tangara > Fanada
Der Kontor ab Sommer 264 n. J.
Jelena:
Jelena kraulte das Fohlen ausgiebig und ließ sie ihren Geruch aufnehmen: sonnengebleichtes Leinen, Lavendel, Zimt und ganz fein, so dass es keine menschliche Nase es vernehmen konnte, der Geruch nach Blut.
Sie nahm es am Halfter und führte sie langsam Richtung Stall, während sie sich weiter mit Tomasz unterhielt:
"Ich kann verstehen wieso sie ihr diesen Namen gegeben haben, aber sie kann ihn leider nicht behalten. Ich besitze bereits eine Stute mit ähnlichem Namen. Ich werde mir einen neuen für sie überlegen wenn ich sie besser kennen gelernt habe."
Lilac:
Die kleine Stute blickte sich aufmerksam um und ließ sich brav von Jelena führen.
Tomasz nickte bedächtig. "Es ist nicht gut, wenn zwei Damen, die zusammenleben, ähnliche Namen haben. Wie gesagt, es ist nicht üblich, Pferde zu benamsen, die keine Zukunft haben. Aber ich hätte sie nach dem Wetter ihrer Geburtsnacht benannt: Asifa. Es bedeutet Sturm oder Gewitter. Nun ja, sie gehört nun dir, Strahlende! Und ich weiß, dass ich eine gute Tat getan habe und ein kleines Pferdeleben gerettet und dir ein Lächeln auf das Gesicht gezauber habe!"
Tomasz verneigte sich, bevor Jelena mit der Stute den Stall betrat und wartete dann draußen.
Im Stall begrüßte der Jährling die anderen Pferde mit einem zarten Wiehern.
Jelena:
Jelena schüttelte den Kopf über Menschen die sich freiwillig so in ihren Möglichkeiten einengen ließen aber andere Menschen, andere Sitten.
Nachdem sie sicher war, dass das Fohlen sich im Stall wohl fühlte ging sie zu Tomasz zurück und die beiden machten es sich unter dem Baldachin auf dem Flachdach gemütlich um Neuigkeiten auszutauschen.
Die nächsten Tage vergingen wie im Flug und der Trubel im Kontor schwoll und ebbte mit den kommenden und gehenden Karawanen auf und ab. Irgendwann platzte Jelena der Kragen und sie beschloß die nächste Kaffeelieferung persönlich nach Brega zu bringen. Sie verkündete eines Morgens das sie am nächsten Tag aufbrechen würde und bestimmte unter anderem Jenna, dass sie sie begleiten sollte. Wie in einem Reiterhaushalt üblich waren die persönlichen Dinge schnell gepackt und bereits der nächste Sonnenaufgang sah eine kleine Kolonne von Reitern und Packtieren das Kontor verlassen.
Lilac:
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Jenna seufzte dankbar, als der Kontor endlich vor der Gruppe auftauchte. In wenigen Minuten wäre sie wieder bei ihrer kleinen Tochter.
Jelenas Magd hatte sich inzwischen zwar an die Reiterei gewöhnt, aber sie machte ihr nicht halb so viel Freude, wie den anderen.
Jenna blickte hinter sich auf ihre Geschwister und schüttelte zum tausendsten Male ungläubig den Kopf. Dječak und Jabucica ritten nebeneinander auf ihren Pferden und sahen sich neugierig um.
Dass diese beiden hier waren...
Jenna dachte an Wassilij und eine leichte Röte überzog ihre Wangen...
Jelena:
Auch Jelena schüttelte den Kopf. Wie zum Kuckuck kam es immer dazu, dass sie neues Gesinde bekam obwohl sie nicht danach suchte?
Die Göttin treibt Scherze mit mir, beschloß sie innerlich und zuckte schicksalsergeben die Achseln. Sie hatte sich in Jenna nicht getäuscht und hoffentlich würde sie sich auch bei den beiden nicht täuschen. Sie waren noch jung genug das man ihnen die Sprache und Gebräuche der Heimat beibringen konnte.
Und selbst wenn nicht, so hatte sie nun zwei weitere Pferdeknechte die nicht völlig ignorant waren wie ihre Fandaer Gegenstücke.
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