Die Gebiete in Andarra > Valkensteins Provinz Reichsfeld

Lager der Valkensteiner und Lorainne de La Follye

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Mel:
Die Welt tanzte vor ihren Augen. Wild warfen Bäume ihr Geäst in die Luft und der Himmel verbeugte sich tief.
Dann war der Spuk vorbei und Lorainne fand sich auf der Bank wieder, Vanion besorgten Blick auf sich gerichtet.
"Es geht schon wieder. Nur zu schnell aufgestanden", murmelte sie leise.
Sie hatte verdammt viel Blut verloren, sie erinnerte sich dunkel. Vor allem an Briannas- nein Juliana Hand, die die ihre fest umschlossen hielt. Und dieser Moment des Friedens, der Ruhe. Lavinia hatte erneut ihre gesegnete Hand über sie alle gehalten.
"Thaing Dia"
Langsam öffnete sie die Augen. Die Welt tantze nicht mehr, und alles um sich herum hatte sich beruhigt.
Sie nickte Vanion zu und lächelte schwach.

Vanion:
"Das Lachen vergeht dir nie, was?"
Ein immer noch besorgtes Lächeln stahl sich auf sein Gesicht. Doch dann wahrte er wieder Distanz.
Man war in der Öffentlichkeit, umgeben von Soldaten. Wie sollten diese Männer Lorainne respektieren, wenn ihr eigener Knappe es nicht tat?
Suchend sah er sich nach Jorge um, aber der Bursche war nirgends zu sehen. Vanion hoffte für ihn, dass er einen Becher Wasser aus dem Fluss holte, oder grade das Frühstück für Lorainne auftrieb.
"Erstmal etwas essen, mademoiselle. Ich bin mir sicher, dass es danach bereits besser gehen wird. Lasst mich einen Feldscher auftreiben, der sich nochmal die Wunde ansieht. Wir wollten zwar heute schon aufbrechen, aber in Eurem Zustand, mit Verlaub - ein paar Tage Ruhe werden nicht schaden."

Leif Svensson:
Bin ich jetzt der Leibdiener der Chevalière? Wozu hat die denn ihren persönlichen Lustknappen? Alte Schnepfe. Der Tag fängt ja gut an...

Murrend und mit schleppendem Schritt ging Jorge wieder zum Lagerzelt, um dort einen Laib Brot und eine Holzkiste, in der sich noch etwas Wurst und ein alter Käse befanden, herauszuholen. Er kehrte mit beidem zurück, stellte die Kiste mit einem lauten Klatschen auf den schlammigen Boden neben die Kochstelle unweit Lorraines Fuß und platzierte das Brot darauf. Dann ging er schnell zurück zum Lagerzelt und kramte einen großen Tonkrug hervor, mit welchem er sich in Richtung des Flussufers aufmachte.

Torben Menasa:
Torben war auf dem Weg zurück ins Lager. An der Wegbiegung oberhalb des Lagers blieb er stehen und schaute hinab auf den Vorposten.
Die Schaufel geschultert, seine andere Hand auf dem Blatt seiner Axt, seine Lederrüstung voller Lehm.
Den leichten Regen ignorierend dachte er an den vergangenen Tag:
Er hatte wieder versagt. Wie bei seiner Familie, hatte er schon wieder ein Versprechen gegeben, welches sich im Nachhinein als nicht haltbar gezeigt hatte. Wenigstens konnten die Seelen der beiden Holzfäller jetzt in Ruhe schlafen, in der tiefen nassen Erde Andarras.
Es hilft ja nichts.
Torben ging den Pfad am Steilhang hinab ins Lager und überlegte, woran er sich jetzt als erstes machen müsste.

Mel:
"Warum sollte mir das Lachen vergehen, wenn Lavinia und gnädig ist?"
Im letzten Moment konnte sie noch ihren nackten Fuß fortziehen, bevor die Kiste im Schlamm landete und der Dreck nur so´hoch spritzte.
"Pass doch gefälligst auf!"schimpfte sie, doch schon hatte Jorge sich abgeandt.
Mißmutig wandte sie sich an Vanion:"Du hast ihn angeschleppt, sorge dafür, dass er Benehmen lernt. Und wenn DU nicht weiterkommst, wende Dich an Fulk, er hat seine Peit... Mittel."
Es begann wieder zu regnen und Lorainne stand auf.
"Du hast recht, ich brauche etwas Ruhe. Wir können sicher noch ein wenig die Gastfreundschaft der Valkensteiner strapazieren."

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