Der Städtebund von Tangara > Fanada

Der Aine-Tempel

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Jelena:
Müde und staubbedeckt war Jelena mit ihrer Reisegruppe spät abends in Fanada eingetroffen, das miserable Wetter aus Salmar und die Kälte tief in den Knochen.
Sie hatten zum Glück in der gewohnten Herberge genug Zimmer gefunden und sich alle früh zurückgezogen um sich den Schlamm und Staub der Straßen von den Körpern zu waschen.
Am nächsten Morgen brach Jelena zeitig auf und machte sich auf den Weg zum örtlichen Aine - Tempel.
Wie der Wirt ihr versichert hatte, besaß auch dieser eine umfassende Bibliothek und solange Jelena sich in Fanada aufhielt, gedachte sie sich das zu Nutzen zu machen.
Tior, dieser siebenmal verfluchte Bettvorleger, spielte seit bald zehn Monden nach seinen Regeln mit ihrer Seele und ihrem Verstand... Zeit das sie das änderte...

Jelena:
Der Vorsteher der Bibliothek sah sie zwar etwas befremdet an als sie ihm ihren Wunsch äußerte, aber da er, ebenso wie seine Göttin, strikt neutral war, geleitete er sie zu den betreffenden Regalen und stellte ihr einen der Studierplätze zur Verfügung.
Jelena bedankte sich und versank bald in den Schriftrollen die von der Erschaffung der Welt und ihren Göttern berichteten...

Engonien NSC:
Sie fand auch Legenden über Tiors Wirken, wie die Bestrafung von Hagard, dem Frevler, bei der Tior als rasender Zorn des engonischen Götterpantheons Hagards unseligen Treiben ein Ende setzte und dabei dem Meer das Becken schuf, das noch heute als "Tiors Hand" bekannt ist.
Sie erfuhr, daß das Gros der silvanajaschen Barbarenstämme Tior oder einem seiner diversen Avatare huldigte und im Zuge dessen auch, daß es auch schon in der Vergangenheit immer wieder Söldnerverbände gab, die sich direkt auf Tior beriefen.
Und es fiel ihr schwer, ein grimmiges Lächeln zu unterdrücken, als sie von Tiors jämmerlichen Lage las...

Jelena:
Möge er an dem verfluchten Schwert ersticken... dachte Jelena bei sich selbst, während sie aufstand und sich etwas streckte. Sie wußte gar nicht wieviel Zeit vergangen war, aber es musste wohl nach Mittag sein.
Die Heilerin nahm die letzte Rolle zur Hand und las den betreffenden Abschnitt noch einmal: "... nur mit Gold überquert er den Fluß aus Blut und reiht sich ein in die Krieger, die danach trachten ihren Gott von seinen Fesseln zu befreien..."
Jelena starrte sinnend in das Licht der Talglampen... das war das höchste Gut nachdem seine Jünger strebten, seien es nun Rogars Södner oder die Soldaten des Lupus Umbra: mit Tiors Namen auf den Lippen im Kampf zu sterben und so zu ihm zu gelangen...
Jelena schüttelte den Kopf, im Allgemeinen stand sie anderen Göttern und deren Geboten neutral gegenüber, so wie es ihr eigener Glaube gebot. Schließlich hatte sich jeder dieser Männer freiwillig dazu entschieden seine Seele Tior anzuvertrauen und in einer gefährlichen und brutalen Welt wie ihre es nun einmal war, verstand sie auch die Beweggründe.
Aber all das erklärte immer noch nicht wieso er sie selbst überhaupt wahrnahm geschweige denn verpflichtete!
Sie nahm wieder Platz und suchte weiter...

Engonien NSC:
... doch nichts, nichts und wieder nichts ließ sich finden, das ihr diese Frage hätte beantworten können! Wenn es eine Antwort auf diese Frage gab, denn vermutlich nicht in diesen Schriftrollen.

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