Der Städtebund von Tangara > Brega

In der Umgebung von Brega.

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Anders:
Anders biss sich auf die Lippe. Sie hatte die plötzliche Blässe auf Lorainnes Gesicht natürlich bemerkt, aber auch ihr Mund wurde immer so schmal wenn irgendetwas war.
"Aber wie kann man soetwas herausfinden?"
Anders dachte zurück daran wie lange es gedauert hatte diese Hexen überhaupt zu finden. Es war eine glückliche Fügung gewesen, oder die Götter hatten ihre Hand im Spiel.

Vanion:
"Mit Logik. Szivars-Anhänger lügen. Lügen kann man erkennen und die Wahrheit ans Licht bringen. Ich hab es noch nie erlebt, dass jemand, der viel Geld hat, keine Handlanger hat. Wenn wir einen der kleinen Diener in die Finger kriegen, führt dieser uns zu einem größeren. Und der wiederum zum Nächsten."
Vanions Tonfall ließ nicht viel Zweifel daran, was 'in die Finger kriegen' implizierte. Wer sein Leben dem Täuscher zur Verfügung stellte, hatte selbiges verwirkt. Rasch unterdrückte er gewisse Gedanken, dann fuhr er fort:
"Wenn tatsächlich Gold aus Tangara in Savarics fette Hände fließt, gibt es Spuren. Diese Spuren können wir finden. Anders, du hast doch bereits gestohlen. Hast du dich nie gefragt, wie die Büttel arbeiten, die Diebe einfangen? Die wirken keinen Zauber, und große Helden sind es auch nicht. Die denken und gehen Hinweisen nach, die sie auf ihrer Suche finden. Manchmal braucht es auch nur ein wenig Glück, und manchmal viel Fleiß und Geduld.
Doch frage ich mich eines: angenommen, Savaric, der mit dem Täuscher im Bunde steht, dreimal verflucht sei er dafür, erhält tatsächlich Gold aus der Ulder Gegend. Wo müssten wir suchen? In Savarics Burg, nach dem Geld und einem Nachweis, dass es ihm gehört und aus Uld kommt? Oder doch in Uld, an der Quelle?"

Anders:
Anders schaute böse zu Vanion. Sehr böse! Sie mochte das Wort stehlen nicht. Stehlen implizierte, dass man etwas wegnahm was nicht weg wollte. Das man etwas gegen den Willen entfernte. Anders hatte immer drauf geachtet, dass sie nur das wegnahm, das nicht mehr gewollt wurde und auch nicht bleiben wollte! Das hatte sich natürlich nach ihrem zwölften Geburtstag geändert, da sie dann nicht mehr wirklich mitreden durfte, aber trotzdem!
Sie fand! Punkt!
Stehlen taten böse Menschen, stehlen tat man wenn man keine Wahl hatte. Stehlen tat man wenn man, meist für die Menschen, wertvolle Dinge wegnahm.
"Nun in El Kash standen wir noch unter Schutz. Es kam sehr selten vor, dass sie uns wirklich erwischt haben. Meist waren es Zufälle, bis auf das eine... Mir kam es nie vor als würden sie wirklich denken. Ich hatte immer das Gefühl, dass sie damit aufgehörten sobald sie ihre Uniform angezogen hatten."
Sie hörte sich den zweiten Teil an und schüttelte den Kopf. "Wenn du Gold aus Uld in Gold aus Saverics Schatzkammer suchst, kannst du auch Weizen in einer Kornkammer suchen. Wenn es Geld aus einer anderen Quelle gibt, gibt es einen Umschlagsort. Niemand der Geschäfte abwickelt die etwas abseits vom Gesetz sind tut das bei sich zu Hause. Es wird immer ein Umschlagsort vereinbart, der sowohl Anonymität also auch Sicherheit, wenige Wachen oder nur solche die leicht zu bestechen sind und gute Fluchtwege beinhaltet. Ganz abgesehen davon geht man da nie persönlich hin. Man schickt einen Vertrauten der Feilschen kann und die Klappe hält. Das sind immer harte Verhandlungspartner.
An den Quellen brauchst du nicht zu suchen. Wie bei einem Bach fließt nur ein dünner Strom und der kann alles enthalten, du musst warten bis der Strom sich teilt und dann dem richtigen Zweig folgen. Das erfordert Zeit und Beobachter. Ich denke wenn ich herausfinden wollen würde ob es Botengänge gibt, dann fängt man bei den Leuten an die die Quelle allgemein beliefern und danach bei niedrigeren Hausdienern. Es gibt immer irgendwen der viel redet und dabei auch noch etwas mitbekommt."
Anders verschränkte die Arme und nickte.
Dann runzelte sich wieder ihre Stirn und sie verstummte kurz.
"Sollte es so einen Kontaktmann geben....dann könnte es auch sein dass er oder sie Lorainnes Entführung organisiert hat. Das wäre sogar höchst wahrscheinlich!"

Simon de Bourvis:
" Ich meine mich zu erinnern, dass Felix versuchen wollte aufzudecken, wer Roquefort mit geld unterstützt, aber er fand nie heraus, wer es ist...
Wenn man diese Information aus jemandem herausholt sollte man auch sicherstellen können, dass er nicht direkt alles bei Savaric beichtet.
Vielleicht solltet ihr beobachten wer savaric besucht, was ihm geliefert wird und so weiter. Karren voller Gold und silber sind meistens ganz gut bewacht, sowas fällt auf."

Mel:
"Felix? Dieser kleine schmächtige Nichtsnutz?" Lorainne verdrehte die Augen. Es wunderte sie überhaupt nicht, dass seine Nachforschungen keine Ergebnisse erziehlten. Ihre wenigen Begegnungen waren.. nunja. Immerhin hatte er ja zu ihrer Rettung beigetragen und diese Tatsache bremste Lorainne, noch eine abschätzende Bemerkung über ihn zu verlieren. Und wer weiss wozu man ihn noch brauchen könnte.

"Im Wald gab es zuletzt keine besonderen Vorkommnisse dieser Art. Was ich mich frage ist vielmehr, ob er nicht noch andere Kontakte hat, nach Rainnes oder Donnerheim? Zwischen all diesen Höflingen gibt es sicher auch weniger lichte Gestalten mit entsprechenden Kontakten. vielleicht weiss Deine Cousine ja, wer dafür in Frage käme. SIe hat doch überall ihre Kontakte hi", sie schaute Simon an, in der hoffnung, dass er all diese Gedanken zu abwegig fand. Denn WENN Roquefort ein solches Netzwerk hatte, wie sollte sie es dann mit ihrer handvoll Leuten mit ihm aufnehmen?

Dann wandte sie sich an Anders und sprach etwas leiser, so dass die Anderen es nicht gut hören konnten:"Egal ob und wer für ihn die Entführung organisiert hat: Er wusste davon und war dort." Und er hat ihre Hilflosigkeit und Verzweiflung ob dieser aussichtslosen Lage genossen.
Lorainne spürte ihren Rachedurst wieder auflodern.
Immerhin hatte sie Vanion gehabt. Bei all seinen Dummheiten war er es gewesen, der ihre Rettung initiiert hatte. Fast zärtlich glitt ihr Blick über ihn, als er sich zu Simon beugte und ihn irgendetwas zu fragen schien.
Dann kamm ihr wieder Anders in den Sinn, und sie griff das Gespräch leise wieder auf:" Anders, welche Gefühle hegst Du für Vanion?"
Drumrum zu reden würde sie nicht vorwärts bringen und nur eine direkte, plötzliche Frage würde eine spontane Reaktion hervorrufen, die Rückschlüsse auf Anders´Gefühle zuliessen. Also fiel Lorainne in der ergebnisorientierten firngardischen Art mit der Tür ins Haus. Diplomatie lag ihr wahrlich nicht.

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