Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium

Winter 264/265 nJ, Foret d´Artroux

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Anders:
"Wir besuchen die Valkensteiner?", platzte in dem Moment Anders in das Gespräch. Sie hatte nicht wirklich zu gehört, auf einem halben ihr vielleicht, da sie im Moment mit einem der anderen Männer sich über Spurenlesen unterhielt, aber bei Joshua in Kombination mit dem Schnaps und Otus war sie dann doch aufmerksam geworden.
Allerdings fiel ihr jetzt auch wieder ein, dass man ihr gesagt hatte sie solle sich nicht immer überall einmischen.
"UPS Entschuldigung....", sagte sie und zog schonmal vorsorglich den Kopf ein.

Vanion:
"Reichsfeld klingt nach einer guten - " in diesem Moment unterbrach Anders. "Wir müssten uns mit der Reise beeilen. Ich kenne die genauen Entfernungen nicht, aber wir brauchen keine große Gesellschaft. Auch brauchen wir Männer im Forêt, die ihre Familien beschützen und so gut es geht dafür sorgen, dass Savaric die guten Menschen von La Follye nicht zu sehr drangsalieren kann."
Vanion überlegte kurz. "Ein Nachteil ist natürlich, dass wir beide so niemals genug über diesen Wald wissen werden, um wirklich alleine Wege zu finden. Ich mag am Tage eine Marschrichtung einhalten können, doch der Forêt macht mir Angst."

Als Anders ihn erstaunt ansah, fuhr er fort:
"Nun, ich bin in Tangara aufgewachsen. Viele Felder, weite Weiden, und nur ab und zu ein lichter Wald. Dieses Gehölz hier schnürt mir die Luft ab. Die Bäume ranken sich, als würden sie Alpträume gebären. Grade hier ist es fast wie im Arden. Weniger zäh, doch genauso drückend. Versteht ihr, was ich meine?" Es war offensichtlich, dass es dem Knappen schwer fiel, seine Gefühle in Worte zu fassen.
"Ich versteh schon, warum selbst Jacques keine Scherze über diesen Wald macht. Er macht sonst über alles Scherze."

Mel:
Lorainne verstand, was er meinte, doch war sie sich ihrer Vorbildfunktion bewusst und lächelte so die Ängste der Männer meist weg, um sie dann trotzdem zur Vorsicht zu mahnen.
So auch bei Vanion:"Du brauchst keine Angst haben. Diesen Teil des Waldes kenne ich. Außerdem- wenn meine Vorfahren sich an die tiefste Stelle trauten, dorthin, wo du auch am hellichten Tage das Gefühl hast, es wäre dunkelste Nacht, dann schaffen wir das auch- nicht dass ich wirklich soweit in den Wald hinein will."
Sie schaute über die Männer hinweg und entschied dann, dass nur Anders sie beide begleiten würde.
"Es wird eine lange Reise. Ich möchte Fulk und Leah auch nach Reichsfeld bringen. Dazu müssen wir vorher nach Brega. Wir müssen schnell sein. Nur leichtes Gepäck, und ein paar Vorräte. Wir helfen hier noch und ich denke übermorgen reiten wir los."

Lorainne Gesicht bekam wieder diesen unergründlichen Gesichtsausdruck, wenn sie etwas vor den Anderen verbergen wollte, doch man sah ihr fast immer an, dass sie etwas vorhatte.
"Ich habe noch etwas zu erledigen", sagte sie und erhob sich eilig.
 

Anders:
Anders nickte langsam. Ja irgendwie konnte sie Vanion verstehen. Sie selbst war in verwinkelten Gassen und überdachten Basaren aufgewachsen, mit dichten Menschenmengen und schmalen Seitenstraßen. So viele Unterschiede gab es da nicht zu einem Wald nur das hier die Engpässe aus Bäumen und Sträuchern bestanden und nicht aus Menschen, ihren Waren und Tieren. Da empfand sie lange gerade Straßen schon eher als komisch. Man konnte zwar ganz viel sehen und vor allem weit, aber jeder sah auch einen sofort. Naja so war es wohl immer. Ein geben und nehmen.
Als Lorainne dann sagte, dass sie übermorgen aufbrechen würden nickte sie kurz. Dann würde sie wieder ihre Sachen packen. Wie gut, dass sie wirklich wenig besaß. Sie hatte nur zwei drei Kleidungsstücke und ansonsten ihr Reiseausrüstung mit all den Dingen die sie unterwegs irgendwo auflas. Das würde sich wohl auch so schnell nicht ändern. Aber das machte ihr nichts. Was brachte es ihr mehr zu haben als sie tragen konnte?
Dann bemerkte sie Lorainnes Gesichtsausdruck und runzelte die Stirn.
Nein... Nein das war nicht diese Gesichtsausdruck. Sie blickte ihr neugierig hinterher blieb aber noch für einen kurzen Moment sitzen.
Man musste bei Lorainne immer ganz genau aufpassen. Sie beherrschte die Masken Salumbae's sehr gut und man musste immer gucken was sie gerade dachte. Aber es war nicht dieser eine Gesichtsaudruck...
Diese eine Gesichtsausdruck den sie bisher nur zwei ... Vielleicht drei mal bewusst wahrgenommen hatte. Einmal ganz kurz bei Allain kurz bevor Fulk dann Löcher graben musste, und einmal als der York gefangen genommen worden war wo sie wie sie glaubte unbemerkt das kleine Messer eingesteckt hatte.
Dieser eine Gesichtsausdruck... Der bedeutet sie würde irgendwas dummes und unüberlegtes machen. Durfte man das überhaupt über einen Ritter sagen? Anders überlegte kurz zuckte dann die Achseln und dachte sich, dass Lorainne auch nur ein Mensch war.
"Was glaubst du hat sie vor?", fragte sie Vanion nachdem sie ihn leicht geknufft hatte um seine Aufmerksamkeit zu Erlangen.

Vanion:
Nachdenklich sah Vanion Lorainne nach. Er hatte Anstalten gemacht, mitzugehen, doch schien klar zu sein, dass sie allein sein wollte. Anders' Knuffen riss ihn aus seinen Gedanken. "Ich weiß es nicht. Ja, ich weiß, du hast gefragt, was ich glaube, nicht was ich weiß. Vielleicht muss sie, naja - pissen. Oder sie will beten, oder sich überzeugen, dass alles in Ordnung ist, was weiß ich." Er ließ sich nicht anmerken, dass er sich leichte Sorgen machte. Lorainne schien immer wieder seltsamer Stimmung zu sein, manchmal ertappte er sie dabei, wie ihre Augen ins Leere starrten.
"Es ist bestimmt gut, wenn wir alle wieder unter einem warmen Dach schlafen können, in einem weichen Bett, und unsere größte Sorge ist, ob wir zum Frühstück lieber Eier und Schinken und Brot oder doch lieber Apfelmuß und Süßkram essen wollen."
Die Antwort ging ihm leicht über die Lippen - schließlich hatte er einen warmen Umhang um sich geschlungen und sich grade den Bauch vollgeschlagen. Doch dann fiel ihm der Ernst der Lage ein. Das letzte Mal, als Anders Lorainne hinterhergeschlichen war, hatte sie den armen Alain beobachtet. Rasch legte der Knappe den Arm um die Schultern des Kenders und sah Anders direkt an. "Dir muss doch kalt sein, oder?" Rasch hatte er seinen Umhang abgelegt und Anders um die Schultern gelegt; bevor sie sich wehren konnte, wickelte er sie gradezu darin ein. Dann rutschte er wieder ein Stück von ihr weg. "Was glaubst du denn, was sie tut?"

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