Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium

Winter 265 nJ, Auf dem Weg zurück zum Foret d´Artroux

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Torben Menasa:
Silas dachte an damals, an die Zeit, wo sein Bruder wegggegangen war. Weil er nicht mit Lorainne übereinkam. Er wusste noch, wie Lorainne eines abend zu ihm kam und sagte, sie solle ihm von seinem Bruder sagen, dass dieser weg sei. Und vielleicht nie wieder kommt.
Silas konnte es nicht fassen. Als er seinen Bruder suchen gegangen war, hatte er ihn nicht gefunden, und in den späteren Wochen auch nie einen Hinweis auf ihn gefunden; keinen, der Alain gesehen hatte.
Vor allem in der Anfangszeit hatte ihm Lorainne eine Stütze gegeben. Und nun diente er der Frau, die er damals verehrt hatte. Für Silas konnte es zur Zeit eigentlich keinen besseren Platz geben; wenn dieses nagende Gefühl in ihm nicht wäre .... er konnte es nur nie wirklich fassen.

Silas beendete seine Arbeit an Nacht und ging danach wieder raus in den Schnee. Eine Runde sollte es noch sein, doppelt hält besser.
Silas machte sich auf den Weg um das Gasthaus herum, den Umhang eng anliegend, das Schwert in der Hand und das Baret tief ins Gesicht gezogen.

Schangra:
"Verdammt!", die Augenzahl vor Schangra entsprach nur einem Dutzend und Vier. Er ließ ein leises Knurren hören als er seinen Einsatz zur Mademoiselle schob. "Hebts gut auf, die Münze wird wieder in meinem Beutel landen wenns soweit is." Er leerte seinen Becher mit einem Zug und setzte ihn unsanft wieder auf dem Tisch ab. "Noch eins!" rief er zum Wirt.

Vanion:
"Scheint so, als würd' ich heute kein Glück haben. Immerhin bleibt's in der Familie." Mit warmen Augen sah er zu Lorainne, und ihm war völlig klar, was er sagte. In den letzten Jahren war die Chevaliére zu einer Mischung aus Schwester, Kind und Mutter für ihn geworden. Er fragte sich, ob das ein Teil der Bindung war, die ein Knappe mit seinem Ritter einging, oder ob es das Resultat der Ereignisse war, die ihn und Lorainne zusammengebracht hatten. Im Pilgerzug hatte er sie kaum erlebt, er erinnerte sich noch an Lorainnes Abfälligkeit, als einer der Sturmrufer sie angesprochen hatte: Vanion? Wer? Ich kenne doch längst nicht jeden Knecht.., hatte sie gesagt, und der grüne Junge aus Fanada hatte sich schamerfüllt abgewendet und diesen Abend mit Alkohol beendet. Die Schlacht von Ahrnburg war's gewesen, oder besser gesagt, der Abend danach, als der Mckilkenny verhaftet wurde...

Als Shangras Ellbogen seinen Weg in Vanions Seite fand, schreckte er auf. "Was, ich bin schon wieder an der Reihe?" Rasch fand sein letztes Kupferstück den Weg in die Mitte des Tischs, dann würfelte er: vier Einsen. Mit einem breiten Grinsen schob er die vier gleichen Würfel beiseite, dann würfelte er erneut. "Na - doppelt oder gar nichts, Freunde?"

Anders:
Anders kramte still in ihrem Beutel. Da waren die Murmeln, das Kartenspiel, ein paar kleine Steine... oh da war ihr kleiner Kreisel. Sanft strich sie mit den Fingern über das feine Hoz, es war ganz weich und trotz all den Jahren nicht  gesprungen. Dann fand sie ihren Geldbeutel, zog zwei Kuper heraus und legte sie auf den Tisch. "Ich mach auch mit. Diesesmal.", merkte sie an und blickte keck in die Runde. " Vielleicht hab ich ja auch Glück."

Vanion:
Zweifelnd sah Vanion Anders an. "Sieh mal, ich hab schon vier Einsen und.." Er hob den Becher - die fünfte. "Fünf Einsen. Besser geht es nicht, du kannst nur noch gleichziehen. Willst du wirklich in dieser Runde einsteigen?"

Er war verwirrt, als er den Kender ansprach. Sie hatte Gefühle für ihn, und nun wusste er nicht so recht, wie er mit ihr umgehen wollte. Auf der einen Seite sollte ihr sehr klar sein, dass er nichts, rein gar nichts ihrer Gefühle erwiderte, sie war eher eine kleine Schwester für ihn als ein weibliches Wesen, das ein Mann begehrte - aber allzu schroff wollte er auch nicht sein. Also warf er ihr ein warmes Lächeln zu, dass sie hoffentlich nicht falsch auffasste.

"Ich glaube, das Kupfer geht an mich!" Schon jetzt fiel sein gieriger Blick auf das Geld, obwohl die anderen noch nicht einmal gewürfelt hatten. "Ich denke, ich werde der Magd noch ein, zwei Kupferstücke geben. Schließlich hat sie uns gut bedient." Argh. Ich Idiot. Sein gut gemeinter, aber verfänglicher Gedanke, jemanden zu belohnen, der sie bediente, musste von Anders ganz und gar missverstanden werden.

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