Out-Time Bereich > LARP als Hobby
Wache stehen, Spielansätze und Möglichkeiten
Berufspsycho:
Ja, situationsbedingt sollte es schon sein. Was wann und wo situativ angebracht ist, darüber können wir uns austauschen. In einigen Situationen hat der verpackte OT-Hinweis die Situation deutlich entschärft. Ist kein Garant aber eines von wahrscheinlich vielen Mitteln.
@Lukas: Ups, ja, wer lesen kann ist klar im Vorteil. ::)
Lyra:
Grad nur nen kleiner einschub: grad auf ner Hofhaltung ist bei so was egal wie wichtig dein gegenüber ist , wenn du nur ben kleiner Soldat bist. Wichtig ist wie wichtig dein Herr ist.
Francois:
Mal aus dem realen Wachdienst gesprochen:
Wache ist nie nur Einlasskontrolle/Ordnungsdienst, sondern immer Representant des Herrn/der Truppe usw...
Daher sollte sie am Anfang einer "Lage" immer nett resp. freundlich neutral sein. Eine zu Beginn deeskalierende Weise ist meiner Meinung nach nie verkehrt, es kann entweder die Lage direkt lösen, oder aber führt zu weiterem Spiel, wenn das Gegenüber jetzt aber weiter diskutieren will. Und da kommt es denn drauf an, wer da steht. Die hochgestellte Person ( wer auch immer ) wird auch nicht unbedingt durchgelassen (Auftrag ist Auftrag), aber er wird freundlicher abgewiesen als der Bursche."Mir ist bewusst wer ihr seid, und dass ihr etwas wichtiges zu erledigen habt. Aber ich bin die Wache und habe meinen Auftrag..."
Und ja, das Absichern beim Wachhabenden ist immer schick und sorgt für weitere Interaktion. Macht euer Problem zu dem von jemand anderem... ;-)
Und für das Gegenüber sollte eigentlich gelten, dass die Aussage der Wache gilt, denn es ist nicht die Aussage dieser einen Person, sondern die des Auftraggebers. Und von demjenigen will man ja schliesslich auch etwas.
Ulrich:
Das Wache Stehen im Larp ist meiner Meinung nach leider nicht ganz ausgereift. Denn jeder der damals etwas wichtiges in einer bewachten Stellung oder Stadt zu tun hatte, hätte einen Passier-Schein oder anderweitige Dokumente besessen die ihm die Einreise gewähren. Das ist heute leider selten der Fall. Daher ist es (aus eigener Erfahrung ) sehr schwer abzuwägen wer darf rein und wer nicht. Bei Nachtwachen (von mir schon 2 mal durchgeführt ca 4std lang von 11 bis 3 Uhr die Nacht) ist jeder Ankommende auf viele Dinge zu prüfen und von allen Waffen zu befreien bis die Identität eindeutig geklärt ist... das das nicht jeder Ritter mit sich machen lässt ist klar ;D.
Aus diesen Gründen finde ich Wachen im Larp Bereich als schwer. bzw nur eingeschränkt sinnvoll.
Als grobes Beispiel: Szenario: Turnei , viele Anreisende die dahin wollen. 50 Ritter die dran teilnehmen. 10 davon haben sich OT die Mühe gemacht einen It Brief mit einladung zu schreiben die anderen nicht. Diese 40 müssten dann abgewiesen und wieder nach Hause geschickt werden.
Daher müsste auf Cons wo eine Wach von der Orga eingeplant wird auch entsprechende Dokumente vorbereitet oder von den Teilnehmer angefordert werden :).
Soviel schonmal von meiner Seite.
Berengar von Thurstein:
Hallo zusammen :)
Grad über das Thema gestolpert, und da dachte ich mir, ich schreibe mal was dazu.
Aus Erfahrung macht es sich gut für den Standpunkt und die Gewichtung der Wachen, wenn sie uniform und mit Erkennungszeichen der Zugehörigkeit ausgestattet sind, im MA-Zusammenhang also Wappenrock in den Farben des Herrn, im Idealfall mit Wappenbild.
Dies zwingt gleichzeitig zu überlegtem Spiel, denn alles was man tut, fällt auf den Inhaber des Wappen zurück, der es den Wachen angehängt hat.
Hinzu kommt ein Autoritätsbonus, wenn sich der Bewachte oder Eskortierte gelegentlich mit seinen Wachen zeigt, denn es unterstreicht die Legitimation der Wachen.
Er kann sich direkt berichten lassen, die Leute auf Mängel hinweisen oder sie loben, was alles die Tristesse einer gefügigen Schar Außenstehender, die kaum kontakt suchen, bricht.
Ein Wachhabender, der im Zweifel direkte Befehlsgewalt und den Überblick hat, ist genau so gut und sinnvoll wie ein livrierter Beauftragter, der sich zur Klärung rasch zum Auftraggeber begeben kann.
Hinzu kommt, das der Leute auf Patrouille senden, Wachwechsel befehlen oder auch eine Verpflegung anordnen kann. Bedeutet aber auch, das man mehr als 3 Wachen braucht für so ein Gruppenspiel.
Zusammenhalt ist wichtig. Es schwächt ungemein, wenn der augenscheinlich Befehlshabende alles ausdiskutieren muss und vor seinen Untergebenen zurücksteckt.
Ein weiterer Bonus der Autorität entsteht seltsamerweise, wenn man Leute spüren lässt, dass sie wahrgenommen werden. Zum Beispiel kann man sich immer mal jemanden aus der Menge heraus picken, ihn kurz mustern, einen Kameraden aufmerksam machen, auf den Betreffendne Zeigen udn sich kurz beraten. Es signalisiert: wir sehen alles.
Standesunterscheide sind auch von Wachen einzuhalten. Mitglieder des Klerus der Landeskirchen und befreudnete Adelige des Dienstherren können eigentlich immer darauf pochen, dass man den Herrn informiert, das ein Wort zu sprechen gewünscht ist, legitimierte Boten können zumindest darauf bestehen, dass eine Nachricht entgegen genommen wird. Adel und Klerus unter den Gästen dürfen immerhin auf eine genaue Information bestehen, weswegen der Zutritt nicht gestattet wird. Wer aber nicht als der oder das erkennbar ist, wer oder was er ist, der geht halt im Zweifel auch leer aus.
Soldaten, Söldner, Krieger, Abenteurer, Händler, Bürger, Bauern und Straßenprominenz müssen sich halt in der passenden Situation auch mal mit einem einfachen: "Hier geht es gerade nicht weiter, zu gegebener Stunde werdet Ihr wie alle anderen auch etwas erfahren oder halt nicht" zufrieden geben.
Fatal für einen Wachtrupp ist es übrigens meiner Erfahrung nach, wenn sie in die Defensive gehen, obwohl sie wehrhaft sind. Ob SC oder NSC, wer eine Wache bedroht oder angreift, sollte mit Konsequenzen rechnen. Kommen diese nicht, ist es eine Einladung zum Erzwingen des eigenen Standpunktes für sehr viele. Wenn eine Wache nicht vorhat sich zu wehren, dann muss sie garnicht erst hingestellt werden.
Was Mehrheitsverhältnisse angeht zwei poraktische Beispiele:
Fantasy, ich allein als Klaras Leibwache, als sie noch Baroness war und ich Söldner: 4 Chaosanhänger kommen auf Klara zu, sie stellt sich ihnen zum Gespräch, ich schräg hinter ihr, die Augen abwechselnd auf jedem davon, die Hand lässig auf dem Schwertknauf. Sie waren nicht auf Kampf aus, waren aber bei allen die sie alleine erwischt haben sehr aufdringlich und fordernd. Da Klara eine bewaffnete Wache dabei hatte die wirklich jeden der zuckte sofort fixierte mit dem Blick, blieben sie auf 2 Meter Abstand.
Firefly, 50 mit Pistolen bewaffnete Glücksritter auf einem konspirativen Pokerturnier eines ehemaligen Admirals der Bronwcoats, mitten drin 4 Veteranen die der Admiral engagiert hatte um da aufzupassen. Alle uniform, alle mit Truppabzeichen und eine klare Befehlsstruktur, immer aufmerksam, 2 in der Menge unterwegs, 2 das Separe des Admirals am bewachen der immer mal Meldung abnahm, Gäste herein bat, sich zu Anfang mit militärischem Gruß an die Truppe gewandt hatte und somit einfach klar war wer wir sind. Einige der Gäste hatten sich im Verlauf des Abends immer mal in den Haaren, auch diskussionsfreudig teilweise mit uns, wo wir aber stur die Befehle befolgt und nicht nachgegeben haben. Schließlich bedrohen uns ein paar Gauner mit vorgehaltenen Waffen, werden frech und schließlich hält mir eine davon das Gewehr direkt unter die Nase ohne abzudrücken. Wir also konsequent das feuer eröffnet, sie ausgeschaltet und danach hat uns keiner mehr kritisert, ob aus Zustimmung oder Angst.
Die beiden Beispiele nur um meine Punkte von oben etwas zu unterstreichen und aufzuzeigen, woher diese praktischen Erfahrungen stammen. Nichts davon hat bisher in der Praxis Spiel verhindert und im Gegenteil sogar schnell für einen Zusammenhalt unter den Wachen und internes Gruppenspiel erzeugt.
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