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Kampftraining für LARPer - Quo vadis?
Varim:
Ach, da schreiben doch sowieso nur "die üblichen Verdächtigen".
Eigentlich wäre es doch interessant auch die Meinung der Tyren Nightfires zu hören.
Abgesehen davon, dass mir mein Körper in den letzten Jahren ordentlich Striche durch die Rechnung macht, so dass ich selber kaum mal zum Möppen komme, ist das mit dem Kampf mein persönlicher LARP-Krampf.
Jeder hat seinen eigenen. Bei manchen ist es die Gewandung, bei Anderen die fehlende Ernsthaftigkeit im Spiel (Immersion), bei mir ist es die fehlende Ernsthaftigkeit im Kampf!
Nicht IMMER, sondern OFT (Motivationen/Vorgehensweisen):
1. Larpwaffen werden nicht ernst genommen (Eine Waffe ist eine Waffe ist eine Waffe ... verdammt!)
2. Verletzungen/Treffer werden nicht ernst genommen (wäre es besser, wenn es weh tut?)
3. Ungestümes/unbedachtes Vorgehen (stumpfes Reingekloppe ohne Abwehr ... möchte ich mal bei scharfen Waffen sehen ...)
4. endlich ein Held (äh, .. tut mir leid für deren Schei..leben aber laßt MICH in Ruhe damit!)
Ulrich:
Also ich habe schon eine 4 Tägige Ausbildung im Larpkampf hinter mir ala Bundeswehr. Daher meine Erfahung und wie das dort gehandhabt wurde.
Als Erstes wurden für alle (egal wie lange schon im hobby ) Grundlagen erklärt und trainiert. Die " Ausbilder" waren allesamt hochqualifiziert und überdurchschnittlich fit und machten schon sehr sehr lange LarpKampf.
Es wurde als eine Einheit trainiert das also die individuellen Charakter nunmal hier sind um zu lernen und nicht mit ihren Titeln angequatscht zu werde. Es wurden Teams gebildet die je nach Leistungsstand verschiedene Sachen trainierten. Mal für Fortgeschriettene mal für Anfänger. Es waren immer 2-3 Ausbilder zugegend und haben diese Gruppen ab und an überpüft, gelobt, und korrigiert. Man hatte immer das Gefühl das Jemand da ist der einen auch loben kann wenn man was richtig macht.
Wenn einer aus der Truppe Mist baut macht er Liegestütz. An diesem Wochenende hat sich ein so Großer Zusammenhalt entwickelt das bereits am zweiten Tag morgens ALLE aus der Einheit jedwede Strafe gemeinsam ertragen haben. Sprich : Einer macht zehn Liegestütz... ALLE machen zehn Liegestütz.
Und genau darauf muss ein Training abzielen. Die Leute die man hat zusammenschweißen. Daraus eine Einheit machen. Alle gleich behandeln und gleich trainieren. Jedem seine Aufmerksamkeit geben. Was dabei nachher an Techniken rübergebracht wird sehe ich eher als zweitrangig an. Das hätte beispielsweise den Spielern auf dem Midenfelz ganz gut getan als eine Einheit zu kämpfen anstatt zu zeigen wie man das Schwert schwingt (Keine Kritik an den Gezeigten Techniken ^^). Außer bei der Endschlacht waren es immer Einzelkämpfer.
Soweit meine Einschätzung.
Vanion:
Man mag seinen Kampf wie sein Spiel: speziell und gut gewürzt. Für meinen Teil find ich zwei Sachen unglaublich wichtig: a) kein Wettkampf, b) OT-Sicherheit. Vor allem Reflexe, die Fechter oft haben, sorgen mMn. eher für unschöne Kämpfe. Weite, ausholende, recht langsame Bewegungen find ich sehr viel schöner als hastiges Hochreißen einer leichten Latexwaffe. Trotzdem kommt's auch hier ganz darauf an, wo man sich befindet. In der Schlacht sind langsame Bewegungen gegen NSC, die man nicht kennt, eher unförderlich, wenn man denn länger Spaß am Kampf haben möchte. In einem Duell, wo viele zuschauen, macht es wiederum Spaß.
Ich würd sagen, jeder wie er mag, solange es nicht in Powergaming oder OT-Verletzungen ausartet. Bendas Eindruck von der Mehrheit der Leute Teile ich allerdings ausdrücklich nicht. Ich hab sehr viele sehr gute KämpferInnen gesehen mittlerweile, und mit "sehr gut" meine ich nicht "find ich super weil's so ist wie ich", sondern "sieht toll aus und ist eine Bereicherung für das Spiel". Da waren durchaus Dinger bei, die ich niemals machen würde.
Eine Ergänzung: das größte Problem beim Kämpfen sind SpielerInnen, die hineingezogen werden, obwohl sie es nicht wollen. Das sorgt für OT-Reflexe, durchaus OT-Angst, verletzt zu werden, und führt nicht zu einer schönen Kampfdarstellung. Da sehe ich aber eher Handlungsbedarf bei dem erfahreneren Spieler, der sieht, dass er grade gegen eine Heilerin kämpft - und dann über Verbales, Drohgebärden oder einem gezischten "Hau ab, solang' du kannst" den Spielfluss aufrecht erhalten kann. Sehr viel schöner als "Die Spieler stehen nicht mehr? Oh, cool, ich möpp die Heiler um." Viele verlieren sich im Kampf und machen den Kopf aus bzw. konzentrieren sich nur darauf, Treffer wahrzunehmen und entsprechend auszuspielen, sowie darauf, die eigenen Schläge abzubremsen und verantwortungsvoll zu setzen. Das reicht nicht.
Und noch eine Ergänzung:
Beim meinem Training geht es zuallererst um Spaß, dann um Sicherheit, dann um Qualität des Ausspielens und realistischer Darstellung. Und mit "Qualität des Ausspielens" meine ich ausschließlich, was mir gefällt und was ich gut finde: filmische, kurze, intensive Kämpfe.
Jeremias:
@Ulrich
Siehste... Daran hätte ich schon vor 10 Jahren kein Bock gehabt... Liegestütze... Bah.
Beorn:
Naja, wenn es nicht übertrieben wird denk ich darf man beim Training auch mal paar Liegestütze machen, grade wenn sich die Leute fürs Kämpfertraining eintragen.
Ausserdem geh ich mal davon aus dass Ulrich und die andern grob einschätzen konnten dass sie auf ner Kriegerakademie-Con auch die ein oder andere Liegestütze zu machen hatten. Larp IST anstrengend sobald man die Taverne verlässt. Das gilt für Krieger und späher genauso wie für Heiler die im Dauersprint zum Schlachtfeld unterwegs sind^^
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