Die Gebiete in Caldrien > Stejark und die Burg der Sturmrufer

Die Sturmburg unter Gerhardt von Gleitzbach

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Wassilij:
Friedrich stand auf den Zinnen der Burg und sah in den Abenhimmel gen untergehender Sonne. Caldrien, mal wieder, dachte er bei sich. Dann wurde sein Blick leicht melancholisch, aber ohne eine bestimmte Person. Mit einem Kopfschütteln wischte er den Gedanken fort und griff in seinen Beutel, um seine Pfeife mit Tabak zu stopfen. Es dauerte nicht lange und die ersten Rauchwölkchen stiegen auf.

Ein weiterer harter Tag in der Burg lag hinter ihm. Sicher, die York's hatten die Burg in einem zweifellos guten Zustand zurück gelassen, doch Gerhardt wünschte ein paar kleine Änderungen. Erst gestern hatten sie die Weiden für das Vieh umzäunt, davor ein paar Stücke Wald gerodet. Das Holz hatten sie zur Burg geschafft. Und Friedrich hatte entschieden, dass ein Teil davon für die Weidenumzäunung nutzbar war. Also hatte er mit den Tagelöhnern begonnen die Baumstämme der Länge nach zu spalten. Um so schnell und einfach das benötigte Holz zu gewinnen.

Erst heute hatte der Sappeur noch eine Brücke mit zwei Tagelöhnern instandgesetzt, die durch ein Unglück stark angeschlagen war. Es waren harte Wochen gewesen, doch nun zeichnete sich langsam ein Ende ab.

Bei Taros, dachte sich Friedrich, mit Fleiß kann man wirklich vieles erreichen. Ein Grinsen schoss ihm durch das Gesicht. Wer war er denn? Als Waise aufgewachsen, keine Lehre beendet, aber viele angefangen und dann nach 10 Jahren bei den Sappeuren, erfuhr er, dass er nicht mal Waibel werden konnte. Also zu den Grenadieren. Und dort? Noch mal von vorne. Aber mit der Chance auf einen Offizierstitel.

Aber was tat er jetzt, vom Dienst freigestellt um dem Oberst beim Bezug der Sturmburg zu helfen. Er hatte einige Tagelöhner unter sich. Noch. "Meister Friedrich" hatten sie begonnen ihn nach wenigen Tagen zu rufen. Friedrich selbst witzelte darüber. Den Titel hatte er sich in seinen Augen nicht verdient. Noch nicht.

Noch ein Zug an der Pfeiffe.

Morgen ging es in einen kleinen Weiler nicht weit von hier. Die Leute dort im Dorf konnten eine Scheune nicht alleine reparieren und Gerhardt und Friedrich waren sich einig, dass es gut wäre, wenn sie sich um die Bewohner Stejarks kümmerten und ihnen ein wenig halfen. Wer war er? Er beriet sich mit einem Adligen und seinem Oberst, auch wenn der Oberst zur Zeit vom Dienst befreit war, dennoch, Friedrich war noch nie so nahe an seinem Ziel gewesen.

Die Scheune, schallt er sich selbst. Das nötigste Material war auf dem Karren verladen, sein Werkzeug hatte er ohne hin stets bei sich. Das 12 Knotenseil gehörte schon seit Jahren zu seinem persönlichen Material. Alles war tatsächlich schon vorbereitet. Friedrich wollte es nicht glauben. Die letzten Tage hatte das Licht kaum gereicht und nun stand er im Sonnenuntergang und genoss die letzten wärmenden Lichtstrahlen und war fertig mit allem. Für heute.

Friedrich griff in seine Umhängetasche, holte ein paar Pergamente hervor und machte sich daran, an hand der Burg das zu üben, was man ihn am Hofe zu Goldbach gelehrt hatte. Aber da waren auch noch andere Erinnerungen an Goldbach.

gerhardt:
Aal, Rochen, Lachs, Dorsch, Hering, Makrele, Krabbe, Krebs und weitere zum teil sehr abenteuerlich klingende Meeresbewohner waren auf der Liste in Gerhardts Hand. Um den Fischreichtum in Steyark stand es nicht schlecht und die Steyarker selbst waren ruhige und fleißige Menschen, so Weit so Gut.
Es hatte bei ihrer Ankunft vor einigen Wochen keinen freudigen Empfang gegeben, allerdings auch kein feindseliges Verhalten und das reichte Gerhardt schon. Die Steyarker waren es gewohnt unter Fremdherrschaft zu stehen und nach einer kurzen Ansprache Gerhardts waren sie mit dem gleichen stoischen Gleichmut zur Tagesordnung über gegangen die sie auch sonst an den Tag legten. So Weit so Gut.
Mit einbruch der Nacht hatte das Hämmern und Sägen aufgehört, Friedrich hatte seit ihrer Ankunft schier Übermenschliches geleistet, er war wohl der einzige Mensch den Gerhardt kannte der seine Kraft aus dem zerteilen von Holz ziehen konnte. So Weit so Gut.
Gestern war ein Versorgungschiff aus Port Valkenstein eingetroffen, mit einem seufzer schob Gerhardt die Berichte über die Holzqualität der hiesigen Nadelholzwälder und die Torffelder im Osten des Landes bei Seite und holte den unscheinbaren Umschlag aus der Stahlschatulle hervor die ihm überreicht worden war.
Kein Siegel kein Absender, nur sein Name und sein Titel und in der linken oberen Ecke etwas das auf den ersten Blick wie ein Tintenklecks aussah und entfernt an einen Pfotenabdruck erinnerte.
Gerhardt brach die Versiegelung, es waren Glückwünsche eines alten Kameraden zu seiner neuen Aufgabe als Vogt. Hätte Gerhardt noch Haare gehabt hätten sie sich im Nacken aufgestellt. Er stand auf um sich zu vergewissern das sein Zimmer verschlossen war, plötzlich hatte er das Gefühl die Wände könnten Ohren haben. Es hatte mal eine Zeit gegeben da hatte Gerhardt gelassener auf den Erhalt solcher Briefe reagiert, er wurde wohl langsam alt, oder paranoid.... oder beides.
Vorsichtig bewegte Gerhardt das Pergament über einer Kerze und las die eigentliche Nachricht. Danach ließ er sich schwer in seinen Stuhl fallen und wehrend er dabei zusah wie der Brief im Kamin verbrannte krallten sich seine Hände in die Armlehnen bis sie weiß wurden.

Wassilij:
Fast genau 24 Stunden später, rollte die nun leere Karre von dem kleinen Weiler zurück durch das Tor der Sturmburg. Friedrich saß auf dem Kutschbock und lenkte die Karre, während die Tagelöhner hinten auf der Ladefläche saßen und laut lachten. Sie waren erschöpft, doch ausgesprochen gut gelaunt.

Friedrich hielt den Wagen an, stand auf, drehte sich um und sagte etwas. Während er sprach, deutete er mit seinen Händen gewisse weibliche Rundungen an und erneut brachen die Männer in lautes Gelächter aus. Mit weiteren Scherzen, wurde das Kaltblut ausgeschirrt, versorgt und die Karre unter das Stalldach geschoben.

"Ach, Jungs, ich hab was besonderes für Euch!" Damit griff Friedrich unter einen Sack und zauberte einige Flaschen seines guten Zwergischen hervor. Erneut erschallten Rufe auf dem Hof und die Stimmung stieg noch einmal ein gutes Stück an, während sie das Bier tranken.

Nicht viel später, setzte sich dann doch die allgemeine Erschöpfung durch und man trennte sich langsam. Es wurde schon dunkel, als Friedrich erschöpft aber gut gelaunt durch die Burg ging und Gerhardt suchte.

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