Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium

Frühjahr 265nJ, Laviniakloster

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Beorn:
"Die Notiz, die den Tod des Suchtrupps befahl. Die ihr bei Roschfurts Leuten im Forre Dartrus gefunden habt."

Vanion:
Vanion hob den Kopf. Seine Gedanken waren abgeschweift, in glücklichere Zeiten.
"Verzeih, ich hab wohl nicht richtig zugehört. Nicht, dass ich wüsste - es war ohnehin kaum etwas zu lesen. Es regnete an diesem Tag, und die Tinte war verwischt. Unterschrieben war mit einem R., nicht mit Savarics vollem Namen."

Mel:
Lorainnes Körper war angespannt, sie wagte kaum zu atmen.
Als Vanion ihrer Finger löste, war es, als übertrug sich ihre Anspannung auf ihn. Er verkrampfte sich, klammerte sich an ihre Hand und Lorainne konnte den Druck nur erwiedern.
Beide harderten sie mit dem, was sie waren. Dass sie nun etwas sein sollten, wofür sie nie geboren waren.
Ein Jahr... und sie hatte Vanion mit in dieses Reich hinabgezogen, indem Angst und Dunkelheit herrschten.
Vanions Hand zitterte in ihrer und sie hielt sie, als würde sie sie nie wieder loslassen wollen.
Ulrics laute Stuimme riss sie aus ihren Gedanken.
Verlegen lächelte sie und erhob ihrern Krug. "Auf Euch. Mögen die Götter ewig die Hand über Euch halten." Sie schaute sich um, Menschen, die sie beschützt hatten, ohne sie zu kennen. Menschen die ihr folgten, obwohl sie selbst nicht wusste wohin.
Und Benjen... ihr Blick blieb einen Moment zu lange an ihm hängen, dann schaute sie wieder in die Runde.
In Anbetracht des Ortes setzte sie noch hinzu :"Und Lavinias Segen für Euch."
Lorainne setzte den Krug an und leerte ihn in einem Zug. Sie wollte sich betrinken, so wie an dem Abend als William vor ihr kniete und...
 Lorainne wandte den Blick ab, und Vanions fiel ihr ins Auge. Eben noch hatte er so selbstbewusst gesprochen und jetzt war er in sich gekehrt.
Sie stand auf und schritt durch den raum, während sie sprach. Meist konnte sie dabei besser nachdenken.
"Nun, zum einen ist La Follye nicht mein Erbe. Es ist das meiner Schwester. Und seins." Ihr Kopf ruckte in Benjens Richtung.
"Ich weiss nicht warum, aber mein Vater hat ihn weggeschickt, mit dem Schwert, dass ihr  im Wald gesucht habt. Offenbar gibt es noch einen Teil der Geschichte den wir nicht kennen."
Sie stand neben Vanion und schaute Benjen erwartungsvoll an.

Vorsichtig legte sie Vanion die Hand auf die Schulter, scheinbar um sich abzustützen, doch vielmehr um ihn bei sich zu halten. Und sie wusste, wo er war, würde auch Anders sein. Zwei, die sie durch und durch kannten, ihr vertrauten.
Und sie vertraute ihnen ebenso.
Wie sie da stand, die Hand auf Vanions Schulter und ihren Blick immer wieder über die Anwesenden gleiten ließ, wusste sie wo ihr Platz war.

Anders:
//Jaque, der grüne Ritter, Dorn... //
Anders hob ebenfalls ihren Krug den Mina ihr hingestellt hatte. Dann nahm sie einen Schluck, hustete und stellte ihn mit einem Gesichtsverziehen wieder auf den Tisch. Nein... Bier schmeckte ihr nicht. Sie wechselte wieder auf Wasser und sah in die Runde. Alle schienen traurig... und wieder bedrückt. Die Traurigkeit schien kollektiv auf ihren Schultern zu lasten.
"Nun wie gesagt habe ich auch noch eine Idee."
Sie schaute in die Runde, dann zu Lorainne. "So ein Stammbaum ist doch ein ziemlich wichtiges Dokument. Roquefort wird auf jedenfall einen bei sich haben, aber vielleicht gibt es ja auch eine Abschrift. Diese muss angefertigt werden bei einem Menschen der das kann darf und meistens kennt er die Familie dann auch noch. Roquefort macht sich unglaubliche sorgen wegen Vanion, das würde er nicht tun wenn wirklich alle Beweise vernichtete wären. Bedeutet es gibt noch etwas was ihm gefährlich werden könnte! Vielleicht weiß so ein Mensch der Stammbäume macht jemand bei dem Mann Dinge hinterlegen könnte, oder neue Stammbäume in Auftrag gibt. Je nachdem wie vollständig der Aktuelle ist, wäre es sogar möglich das eine retuschierte oder zensierte Ausgabe gefordert wird um das Original vernichten zu können."
Sie blickte wieder in die Runde und senkte den Blick dann wieder. "War nur ne Idee."

Isegrim:
Benjen hatte Vanions Geschichte gelauscht.
Teile hatte ihm Lorainne schon selbst erzählt, doch konnte er jetzt erst begreifen, was mit ihr Geschehen war.
Hatte sie wirklich ein Jahr, ein ganzes Jahr und dieser Höhle zugebracht? Sie hatte ihm diese Geschichte nicht wirklich erzählt. Er wusste wie sehr sie als Kind immer Angst im Dunkeln hatte. Oft genug hatte er sie aus der kleinen Kellerkammer geholt, ihre Tränen getrocknet, sie in die Arme geschlossen und Trost gespendet. Ein zitterndes verängstigtes Kind.
Wie sehr musste sie gelitten haben. Und er, ihm wurde das Herz zerissen, aber ihr auch noch die Seele.
Die Schuldgefühle holten ihn erneut ein und drohten seine Seele zu zerfressen. Wie gerne hätte er jetzt ihr Hand gehalten, doch da war Vanion, an ihrer Seite.
Und sie war längst kein Kind mehr. Seine Zeit war vorbei in der sie seine Nähe und Schulter gesucht hatte, vielleicht war es auch besser so.
Plötzlich sahen ihn alle an. Hatte er Lorainne zu lange so nachdenklich angestarrt?
Er nahm sich einen neuen Bierkrug und fing an
„Jules de La Follye schickte mich fort. Immer wieder hatte er mit mir gesprochen, dass er eine Gefahr kommen sah. Aber nie hatte er mir etwas genaueres erzählt, wer oder was auf uns zu kam. In all den Jahren blieb Jules den Hofe fern aber er hielt immer noch kontakt und immer wieder erinnerte er mich an seinen Wunsch, an meinen Eid. Irgendwas hat er erfahren, aber er wollte mich nicht mit dieser Bürde belasten. An diesem Abend auf la Follye, er war gereizt, die Aufgabe duldete keinen Aufschub. Das Versprechen was er gab, Maquerite´s Hand, langsam befürchte ich er wusste das er es nicht erfüllen könnte. La Follye ist nicht meins, es war Maquerite´s. Mir wurde ihre Hand versprochen nicht la Follye“
Jetzt sah er Lorainne seinerseits an. „Ich konnte mich nichteinmal verabschieden. Bei Nacht und Nebel musste ich fort. Mit dem Schwert. Es gibt einige Legenden darum, aber es ist vielmehr ein“
Er musste nach Worten suchen. Das war ihm noch nie passiert.
„Eine Art Symbol. Für die Standhaftigkeit der La Follyes. Für ihre Prinzipien. Bei uns glaubt man, dass wenn dieses Schwert verschwindet, die Familie auseinanderbricht.“
Dieses UNS in seinem Satz klang seltsam. Doch es fühlte sich richtig an.
„Und das wollte er verhindern und das Schwert in Sicherheit wissen."
Vielmehr wusste er selbst nicht.
„Also habe ich getan, worum er mich bat. Und doch wurde dadurch nichts verhindert. Sowohl Lorainnes, als auch meine eigene Familie sind zerbrochen und alle sind tot.“
Doch Lorainne hatte sich ihre eigen Familie aufgebaut, und wie sie so dastand und sich auf Vanions Schulter abstützte, fühlte er sich irgendwie ausgeschlossen.Er war ein Teil ihrer Vergangenheit, aber kein Teil der Gegenwart. Er hatte sie als Kind gekannt, aber die Frau, die jetzt ihm gegenüber stand kannte er kaum. Er stellte sich wieder die Frage ob er wirklich zuhause sei.
Er nahm einen Schlug aus dem Krug und wannte sich ab.

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