Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium

Frühjahr 265nJ, Laviniakloster

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Beorn:
Auch Beorn konnte diesem Wortwechsel nur verdattert folgen.
Bei allen Göttern. Da lob ich mir meine Heimat. Mehr gebrochene Nasen aber dafür is der Streit auch viel schneller vorbei.... meistens.
"Wie gehen wir weiter vor? Auch nach dem Frühlingsfest meine ich. Ihr könntet einige Zeit in Aventurien verbringen, dort wärt ihr sicher." Beorn sah das wütende Funkeln in Loraines Augen. Diese Frau würde sich nicht verkriechen, das hatte sie mit seinem Volk gemein.
"Oder wir werben einige Leute an, die Roschfurt nicht kennt, sie könnten versuchen mehr Informationen über seine Truppenstärke zu sammeln."

Mel:
Stirnrunzelnd dachte sie nach.
Beorn Frage liess sie sich wieder auf das Wichtige konzentrieren.
"Das wäre sicher eine Möglichkeit, kommt für mich aber nicht in Frage. Wie lange wäre ich da sicher? Wenn ich mich einmal in fremden Landen verkrieche, kann ich irgendwann gar nicht mehr zurück. Und wenn ich vielleicht doch eines Tages zurückkehren würde, würden mich wohl nicht nur freundliche Arme empfangen.... oh".
Erst jetzt fiel es ihr wie Schuppen von den Augen.
DAS war es. nicht Maguerites Tod, Jules Tod. Keine Schuldgefühle.
Er hatte diegleichen Bedenken und Ängste durchmachen müssen, vor denen sie sich fürchtete.
Immerhin war er fortgegangen. Und nicht wieder freundlich aufgenommen worden, vor allem von ihr nicht.
Sie hatte nicht daran gedacht, dass ausgerechnet er Angst haben könnte und genauso verletzlich war, wie jeder Andere von ihnen. Er war immer ihr Retter gewesen, der Antoine und ihr oft geholfen hatte, den Unsinn, den sie angestellt hatten, zu verheimlichen oder die Konsequenzen zu ertragen.

Zerknirscht biss sie sich auf die Lippe. Doch zuerst würde sie ihm Zeit geben, sich zu beruhigen- und sich selbst die Zeit, um ihre Worte sorgfältiger zu wählen.

Sie schaute noch einmal die Mutter Oberin an, aber sie kannte Teile der Geschichte und war stets ein wohlinformierte Frau gewesen, die immer die richtigen Schlüsse gezogen hatte. Zudem hatte sie ihr die Beweise für Vanions Abstammung anvertraut und Leah war hier auf die Welt gekommen.
Nein, sie war sicher, dass sie vor ihr nichts verheimlichen musste.

"Nein, das kommt gar nicht in Frage. Erstmal muss sich die Lage wieder beruhigen, wir müssen Benjen hier fortschaffen, nach ihm wird er in jedem Fall suchen. Die Hochzeit steht immer noch im Raum, wenn ich nicht schnell etwas finde, was seine Untaten beweist, muss ich dem Befehl meines Herrn Folge leisten."
Diese Möglichkeit schien ihr mehr Unbehagen zu bereiten als alles andere.

Sie wandte sich wieder an die Laviniageweihte:"Ist wirklich alles verbrannt? Man hat nichts gefunden, was zumindest Vanions Abstammung beweisen würde?"

Isegrim:
Benjen blickte auf zu Vanion, er ist wohl einer deren die er hier am wenigsten erwartet hatte.
Aber ihm gegenüber hatte er Anstand und dafür sollte er ihn auch nicht abweisen. Er griff die Hand und richtete sich auf.
"Ich denke meine Schmerzen kann man nicht mit denen von Lorainne vergleichen. Ihr Leid war wesentlich schwerer."
Sein Blick viel auf Marquerite Grab "Ich kann ihr nicht einmal verübel das sie mir Vorwürfe macht, ich war nicht da. Also Kind konnte sie immer zu mir kommen. Sich verstecken, trosten finden, und Geschichten hören. Und dann war ich einfach fort."
"Marquerite kann mir niemand zurückbringen da habt ihr recht, aber sie hat immer ein Platz in meinem Herzen. Ich werde sie nie vergessen."
"Ich kann aber nicht das Aufgeben was ich vor Jahren begonnen haben, ihre Familie und sie zu beschützen."
"Und die Person die mir die meiste Kälte und den meisten Frust entgegenbringt ist sie!"
"Aber auch das verstehe ich das sie so fühlt. Nur ist es dann schwer wieder einen Platz zu finden."

gutemine:
Langsam löste sich Minas Anspannung. Sie hatte die Szene verfolgt und ihr war es ein bisschen peinlich, Zeugin eines so intimen Familienstreits gewesen zu sein. Dass es zwischen Lorainne und Benjen nicht immer gut lief, war ihr schon vorher aufgefallen. Und dennoch schien sie ein tiefes, inniges Band miteinander zu verbinden.

In gewisser Weise erinnern sie mich an meinen Vater und meine Stiefmutter mit ihrem kharkovschen Temperament.
Mina musste grinsen und biss sich – in Anbetracht des Ernstes der Lage – schnell auf die Lippen.

Irgendwie war es dennoch komisch, dass niemand an ihrer Loyalität zweifelte, obwohl sie mit Sicherheit die jenige war, über die die Anwesenden am wenigsten wussten. Mina seufzte,
Sei froh und nimm dich einfach nicht so wichtig.

Vanion:
"Was immer zwischen euch beiden liegen mag, es ist doch bereits zuviel geschehen, um kleinlich zu sein und so etwas zwischen euch treten zu lassen. Ihr seid einer der wenigen Vertrauten Lorainnes, sie kennt Euch noch aus ihrer Kindheit. Schlagt das nicht leichtfertig in den Wind."
Vanion seufze.
"Einen Eid, wie Ihr ihn geschworen habt, kann man nicht ablegen. Doch kann man davon entbunden werden. Bittet Lorainne darum, und sie wird Euch gewiss von Eurer Verwantwortung erlösen, ohne dass Eure Ehre in Zweifel gezogen werden wird. Oder - erneuert für Lorainne den Eid, den Ihr La Follye geschworen habt.
Ihr sucht einen Platz - er liegt gleich vor Euch, zum Greifen nah! Ihr seid Benjen de Kyme, ein aufrechter Ritter Caldriens.
Savaric de Roquefort möchte Euch tot sehen, weil er weiß, wie treu Ihr zu La Follye steht. Steht also erneut treu zu Lorainne, Jules und auch Marguerite!
Ihr habt Eure Geliebte verloren. Lorainne jedoch verlor Ihren Vater, fand ihn erneut und musste zusehen, wie er vor ihren Augen im Kampfe fiel, oben, in Bourvis. Wenige Wochen später erfuhr sie vom Tod ihrer Schwester. Und nun kehrt Ihr zurück. Was immer Ihr Lorainne bedeutet habt, sie hatte Erwartungen an Euch. Vielleicht ist sie deshalb so hart zu Euch - vielleicht glaubt sie, dass mit Euch an ihrer Seite vieles anders gekommen wäre. Ich weiß es nicht. Doch was ich weiß, ist, dass Ihr noch am Tage, als ich Euch das erste Mal sah, bereit wart, Euer Leben für Lorainne zu geben. Und das weiß Lorainne auch. Das vergisst sie nicht."

Eine lange, lange Pause entstand. Vanion schauderte, ein kalter Wind wehte durch die mittlerweile eingebrochene Nacht. Er rieb sich die Hände und pustete hinein, dann wechselte er ganz bewusst von der höflichen, förmlichen, gestelzten Sprache zu einem vertrauteren Ton.

"Chevalier de Kyme, wenn's mir erlaubt ist, offen zu sein: Lorainne hat genug gelitten. Ein Freund, ein Vertrauter aus Kindertagen, wäre Balsam für ihre Seele und würde ihr helfen, wieder.. wieder zu sich selbst zu finden." Der Knappe ließ offen, was er mit diesen Worten meinte. Lorainnes Taten gingen Benjen nichts an - oder zumindest sollte er davon aus ihrem eigenen Mund hören. Kurz dachte er an Alain, dann fuhr er fort: "Ich bitte Euch, bleibt bei uns. Ein starker Arm und ein gutes Schwert sind im Kampf gegen Savaric sehr viel wert, doch vor allem würdet Ihr Lorainne zeigen, dass sie längst nicht so alleine ist, wie sie manchmal vielleicht denkt."

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