Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Gruppen auf Reisen im In- und Ausland

Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien

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Mel:
"Da magst Du wohl recht haben." SIe zwang sich zu einem freundlicheren Gesichtsausdruck. "Merci."
Den Beutel verstaute sie in ihrer Tasche und liess sich wieder neben ihm auf der Bank nieder.
"Es gibt aber noch etwas, worüber wir reden müssen."
Lorainne machte eine Pause, da sie nicht so recht wusste, wie sie fortfahren sollte.
"Mein... Unser.. Vorhaben. Du nimmst den Platz meines Vaters ein, und Du wirst Vanion zur Seite stehen. Ich hingegen... ich meine, vermutlich wird das Ganze nicht gut ausgehen."
Da war sie wieder, die Angst. Aber jetzt, wo sie darüber sprach, wurde sie kleiner und machte Platz für eine Gewissheit.
"Ich bin ihm dann so nah, wie niemand sonst. Und sollte ich versuchen, ihn zu töten, dann wir er mich mit sich reißen. Machen wir uns doch nichts vor, wir werden Verluste haben. Freunde verlieren, vielleicht sogar Familie."
Jetzt schaute sie ihn an.
"Ich möchte Dich um etwas bitten. Was die Familie Roquefort betrifft."

Beorn:
Im Schankraum lachte Beorn gerade lauthals über eine von Widukinds Anekdoten aus seiner Zeit im Handelshaus. Aber auch Beorn hatte die ein oder andere Geschichte auf Lager.
"Hab ich mal die Geschichte erzählt, wie wir zu unserem 'Familienwappen' gekommen sind? Nein? Also das war wohl so.
Mein Großvater war damals, übersetzt wäre das wohl sowas wie der erste Maat auf der Rabenschwinge, unserem Drachenboot.
Damals betrieben sie sozusagen aggresiven Handel. Irgendwann brachten sie den Kutter von einem niederen nostrianischen Adligen auf, der Kerl war wohl auf dem Weg in Richtung Havena. Nachdem der Frachtraum geplündert war, besuchten Hetmann Jurgen und mein Opa dann die Kapitänskajüte. Dort fanden sie jenen Adligen, der grade einige Hand voll Geschmeide in dei Taschen stopfte um sich damit aus dem Staub zu machen. Ausserdem hing 'So ein komisches Bild, mit nem schlild und löwen und sonem Kram', wie Opa Norbert sagte, an der Wand. Ihm gefiel es, also wollte er es mitnehmen, da hat der Nostrianer einen letzten Anflug von Ehrgefühl erlitten und wollte sich in den Weg stellen. 'Dann machen wir das wie Männer!' donnerte Norbert. 'Hetmann, gib dem Kerl ne Axt!' Aber statt seine eigene Skraja zu ziehen, hat Opa den Nostrianer einfach mit nem gut gezielten Kinnhaken niedergestreckt. Es heisst er hätte so fest zugeschlagen, dass sogar die Kindeskinder von dem Adligen noch mit ner deformierten Kauleiste geboren werden! Das Wohl! Das Wappen hat Großvater dann einfach mitgenommen. Aber der Skalde den sie dabeihatten hat ihm dann eingeredet, dass man die Sache erst offiziell machen müsste und dass dafür die Herolde zuständig seien. Und meinem Opa fiel natürlich nix besseres ein, als kurz nach einem Rittertournier ne Reisegruppe zu überfallen, dem dazugehörigen Herold ein Messer an die Kehle zu halten und ihn zu zwingen ihm nen Wisch auszustellen, dass er jetzt ein Wappen besitze. Und weil er grad dabei war, hat er dann das Wappen nochmal umgestaltet. Hängt heute noch in unsrer Ottaskin über opas altem Sessel, das Wappen"

Isegrim:
Er blickte sie an "um was möchtest du mich bitte?"

Mel:
"Savaric hat eine Tochter, Leah. Ich war bei Ihrer Geburt dabei und habe ihrer Mutter das Versprechen gegeben, mich um sie zu kümmern, als wäre es meine eigene. Und das werde ich. Sollte mir etwas zustoßen- und das halte ich für wahrscheinlich- dann wird sie mich beerben. Vanion als ihr nächster Verandter sollte ihr Vormund sein. Ich möchte, dass sie wie eine La Follye erzogen wird. Aber jemand muss ihm zu Seite stehen, falls ich es nicht mehr kann. Wirst Du das tun?"

Vanion:
Unruhig warf sich Vanion in seinem Bett hin und her. So recht einschlafen konnte er nicht, er war einfach nicht müde genug - und seine Hüfte hielt ihn wach. Wie er sich auch drehte oder wendete, einen angenehmen Platz gab es nicht, sobald das Gewicht auf der mittlerweile abgeheilten Wunde lag. Es war ihm beim Reiten aufgefallen, dass bei falschen Bewegungen ein dumpfer Schmerz entstand.

Seufzend schlug er die Decke beiseite. Nackt, wie er war, stellt er sich an das kleine Fenster seiner Kammer und sah in die Nacht hinaus.

Seltsam, wo das Leben einen hinschlägt. Zu solchen Uhrzeiten fühlte der Knappe sich immer etwas philosphisch. Vermutlich tat das jeder, wenn er in einen klaren Nachthimmel starrte. Plötzlich drang lautes Lachen aus dem Schrankraum an sein Ohr. Die anderen schienen noch auf zu sein, und die Stimmung schien wirklich locker zu sein. Kurz überlegte er, ob er sich wieder hinlegen solle, doch dann warf er sich ein paar Klamotten über und stapfte zurück in den Schankraum.

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