Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Gruppen auf Reisen im In- und Ausland

Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien

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Ulrich:
Seiner von der Schmiede gegerbten Haut konnte die Sonne nicht merh viel anhaben aber auch er saß in seinem Schweiß. `Immernoch besser als zu frieren´ dachte er bei sich. Inzwischen hatte er sich wie auch Anders ein Tuch um den Kopf gebunden. An jedem Bach machten sie einen kurzen Stop und füllten die Schläuche wieder auf. Die Pferde brauchten ebenfalls immer wieder etwas zu trinken. Es war erst früh im Jahr aber heute war es wirklich sehr warm. `Wenn wir uns der Küste nähern sollte es besser werden. In Gedanken kam ihm die Salzige Seeluft in den Sinn und er konnte förmlich das Salzwasser schmecken.. was wohl an der Tatsache lag das er geschwizt.
Alles in alem kamen sie aber gut voran und hatten etwa die Hälfte ihrer Tagesreise hinter sich gebracht. In der Ferne kam gerade einer der Größeren Wälder in sicht die auf ihrem Weg lagen.

"Ab davorne dem Wald sind es nur nich 3 Stunden bis wir die nächste mir bekannte Unterkunft erreichen. "

Sie trafen nicht viele Leute hier und wenn waren es Händler die mit ihren Ochsenkarren an ihnen vorbeirumpelten. Vermutlich auf dem Weg nach Lowangen um die Stadt mit neuen Waren zu versorgen. Ein kurzes Wort wurde nur selten gewechselt und meistens fragte man nur ob in diese Richtung alles sicher sei.

Simon de Bourvis:
Simobn hatte die Rast genutzt um seine Kutte und Gugel im Bach zu schwenkenund sie komplett zu durchnässen.
Jetzt trottete sein Pferd folgsam zwischen den anderen und unter seiner hochgezogenen gGugel hörte man es Schnarchen.

Widukind:
"Unfassbar...." Widukinds murren war deutlich zu vernehmen. Er zog seine Schultern weit zurück um seinen vom Ritt schmerzenden Rücken zu dehnen, dann wischte er sich mit der gesamten Länge seines Armes über die in Schweiß gebadete Stirn und sah auf sein Horn, dass trocken am Sattel hin und her schwang.
"Ich MUSS aufhören mir immer einzureden, ich könne mich vor einem Ritt versorgen und dann ohne weiteres den Tag fasten. Ich sollte mir wirklich vernünftige Schläuche aneignen." Stöhnend ließ er den Kopf sinken. 'Ausgaben...immer nur Ausgaben. Ich muss mal wieder ordentlich was verdienen. Aber noch habe ich ja paar Kupfer, damit könnte ich...' Widukind unterbrach seinen inneren Monolog jäh als ihm wiederholt Bilder von Würfelabenden vor Augen kamen, und Frauen. Ihm war klar, dass seine Finanzielle Situation weniger seinem Sold und erst gar nicht seinem Handelsgeschick zuzurechnen war. Nein, er hatte ganz andere Probleme.

Er betrachtete müde seine Ärmel. Von den metallenen Ringen, die einst sein Hemd zierten waren schon einige rostig, andere fehlten ganz. Das hinderte die verbleibenden jedoch nicht sich unter dem intensiven Schein der Sonne mit unangenehm schmerzhafter Hitze in seine Haut zu brennen. Widukind war als gäben die umliegenden Pflanzen Geräusche ab. Doch als er sich umsah um die Bestätigung einer seiner Kameraden zu suchen, schien keiner von ihnen auch nur im geringsten davon Kenntnis zu nehmen. Er entschied sich nicht darauf Aufmerksam zu machen.
Was würde das auch bringen? Die beiden mit der Riesenarmbrust, für die waren Stimmen im Kopf gewiss Alltagserscheinungen, dachte er sich still lachend, als er die beiden beobachtete. Beorn, der flößt mir nur wieder irgendein seltsames Zeug ein. Sanderix, lernt von seinem Paten, wie man erfolgreich seinen Verstand abschaltet. Fantastische Aussichten.
'Verdammter Wassermangel', schrie es in seinem Kopf, 'jetzt scheinen sich selbst die Bäume zu mir zu neigen.' Der Gedanke schien ihm absurd, dennoch hatte er das Gefühl nun häufiger im Schatten zu reiten.
Das rauschen der Bäume schien ihm nun fast in Worte überzugehen, als es ihm langsam immer schwieriger wurde klare Gedanken zu fassen. 'Schatten.....gebt Schatten....', säuselte es in seinem Kopf, wobei er nicht mehr genau sagen konnte, ob es eine Aufforderung von ihm war, oder ob es von jemand Außenstehenden stammte.

WASSER!!! Mit einem lauten schrei in seinem Kopf, fand Widukind sein Bewusstsein wieder. Hastig schaute er sich um. Die Umgebung hatte sich verändert. Hier war er vorhin noch nicht. 'Bin ich weggetreten?'
Seine Gelenke fühlten sich steif an, er muss einige Zeit regungslos auf dem Pferd verbracht haben, während dieses der Gruppe folgte.
"Widukind!!! Kein Durst?", er sah zu Ulric, welcher ihn fragend ansah. " Mach dich zum Bach, ich will hier keinen Pflegefall haben."
Widukind traf es wie einen Blitz. 'Wasser'. Wieder war es ihm als riefe etwas, mit dumpfen lauten Schlägen, wie auf einer Kriegstrommel. Er stolperte vom Pferd und begab sich im Wortlos in die Richtung in welche Ulric in seiner letzten Geste wies. Wortlos stapfte er an diesem vorbei, zog sich die Schuhe aus und stellte sich Barfuß in den Bachlauf, welcher ihm bis oberhalb seiner Knöchel reichte. Ein wohliges Gefühl überkam ihn, ein Gefühl der Rettung, dann dachte er nach. ' Was zur Hölle mache ich hier? Mir sind nicht die Füße warm, ich VERDURSTE!' Sofort ließ er sich auf die Knie fallen, wobei sich diese nur schwerlich zu bewegen schienen und hielt seinen Kopf knapp über das Wasser um aus seiner Hand in vollen Zügen trinken zu können. 'Seltsamer Reflex, sich erst ins Wasser zu stellen.'

Je mehr trank, desto gelenkiger schien er sich zu werden. Sein Kopf ließ sich wieder drehen, seine Arme verloren an Gewicht und auch seine Beine schienen wieder fitter zu werden. "Ich fühlte mich schon wie verdorrt.", er stockte als um ihn herum die Pflanzen im Wind zu rauschen begannen. Ihm war als befände er sich mitten in einer freudigen Menge, die ihm zusprach und zum durchhalten gratulierte. ' Es ist offiziell....ich bin verrückt.'
Er lachte laut, schnürte seine Ärmel auf, um diese hinter den Rücken zu binden und tränkte sein Dreieckstuch, welches er seit Quirin immer bei sich trug, in dem kühlen Wasser, bevor er es sich auf den Kopf setzte.

Als die Anzeichen einer Weiterreise deutlicher wurden, füllte Widukind noch die paar kleineren Flaschen, die er hatte mit Bachwasser und gliederte sich dem Tross an. Er fühlte sich gut.

Vanion:
Als Widukind laut auflachte, schreckte Simon aus seinem Dösen auf. Vanion schmunzelte. Er hatte bisher noch nicht erlebt, dass Simon im Reiten einschlief. Er bedeutete dem Ordensbruder, mit ihm anzuhalten, dann folgte er Widukinds Beispiel und nahm ein paar Schluck Wasser aus dem Bach - nachdem er sein Pferd getränkt hatte. Die Flanken hoben und senkten sich in schnellem Rhythmus - dem Pferd war gewiss genauso warm wie ihm. Als auch Simon etwas getrunken hatte, führten die beide eine Weile ihre Pferde am Zügel.
Vanion hatte schon eine Weile über ein Thema nachgedacht, und ihm fiel ein, dass Simon wahrscheinlich genau der Richtige war, um ihm dazu etwas zu sagen. Munter sprach er ihn an: "Simon, eine Frage. Ein Ritter steht doch loyal zu seinem Lehnsherren. Doch ein Ritter folgt auch Idealen, nicht wahr? Wie muss gewichtet werden? Welche Loyalität hat Vorrang? Ich rede nicht davon, dass Ihre Majestät plötzlich ihren Rittern befiehlt, wahllos Dorfbewohner abzuschlachten. Nein - ich rede von realistischen Dingen. Ein Beispiel: im Lehen eines Ritters herrscht Unruhe. Die Menschen werden von Strauchdieben geplagt, und eine Krankheit ist ausgebrochen. Nun verlangt aber ein mir im Range höherer Adliger, sagen wir ein Baron, nach meiner Kampfkraft in einem Konflikt. Was muss ich tun? Muss ich mich und meine Männer unter den Bannern des Barons versammeln? Oder erst schauen, dass mein Lehen gut verwaltet ist?"

Simon de Bourvis:
"Gut, dass du keine Dinge konstruierst! Simon lachte auf uns schüttete sich Wasser in den Nacken. "Nun gut, du kannst dich erst um die Strauchdiebe kümmern.  Dann beeilst du dich auf dem Weg zum Baron. Oder du gehst garnicht erst, um keine Krankheit in sein Lager einzuschleppen. Ich würde die Kranken mit ein paar Männern zuhause lassen. Wenn sie die Strauchdiebe erledigt haben kommen die Gesunden nach.
Es kommt doch auf darauf an ob es eine wichtige entscheidende Schlacht ist, oder ein langer Kriegszug. Für die Schlacht würde ich reiten, den Zug kann ich später einholen."

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