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Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien

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Mel:
Lorainne starrte zu ihm hoch und ihr Lächeln gefror auf ihrem Gesicht.
Sie hob ohne jedwede sichtbare Gefühlsregung ihre Hand und wartete, bis alle zum Stillstand gekommen waren.
"Ich suche ein Gasthaus? Wohl kaum." erwiedertete sie gefährlich leise. Stolz sprach sowohl aus ihrem Ton als auch aus ihrem Blick.
Dann wandte sie sich an Ulric:"Nenn mir zwei von Deinen Leuten, die sich in der Stadt auskennen. Einer reitet mit Benjen voraus und kümmert sich mit ihm um die Vorräte, der Andere mit Vanion und Mina, ein Gasthaus für uns zu suchen. Sobald der Rest die Stadt erreicht, kümmern wir uns um die restliche Ausrüstung."

Sie schwang sich auf ihr Pferd und lenkte es an Benjens Seite. Auge in Auge standen sie sich gegenüber.
So dass es jeder hören konnte, sagte sie zu ihm:"Wer an meiner Seite kämpft, sollte sich daran gewöhnen, Befehle von mir entgegen zu nehmen."
Auf ihr Zeichen setzte sich der Tross wieder in Bewegung.

Isegrim:
"Um Himmels Willen so war es doch nicht gemeint." Er sprach in ihrer Lautstärke zurück.
"Denn noch überlege dir wem du Befehle geben willst. Kapierst du überhaupt wer du für mich bist?"
Weist du eigentlich selbst so genau wer sie für dich ist? Ja du weist es wohl langsam und hättest du das selbst erwartet? Nein sie war immer die kleine Schwester und jetzt ist sie... Er riss sich aus den Gedanken zurück.
"Verzeih mir ich hab die Worte nicht recht gewählt."
Sein Blick fuhr auf dem Punkt wo die Kette hätte sein soll.

Mel:
Sie zügelte ihr Pferd unsanft, so dass es unwillig schnaubte.
dunkle Augen funkelten ihn an.
"Natürlich nehme ich Deine Entschuldigung an. Nur wähle Deine Worte künftig sorgsamer." Mehr Distanz hätte sie nicht zwischen sie beide bringen können und ohne Zweifel hatte jeder ihren Wortwechsel gehört.
Sie fuhr sich durch die Haare, Benjen strapazierte mehr als nur ihre Geduld.

Sie schüttelte leicht den Kopf und seufzte enerviert.
"Mitnichten will ich dIr Befehle geben, Benjen, aber La Follye ist MEIN Erbe und auch Du hast Dich dann unter zu ordnen, wenn Du an meiner Seite stehen willst. Ich verlange es nicht von Dir, ich bitte dich darum. Aber das ist meine Bedingung, wenn Du bleibst."
Endlich schaute sie ihn an.
"Und, nein, ich kapiere nicht. Alors, willst Du es mir erklären?"
Sie drehten sich schon wieder im Kreis.
Wie konnte es sein, dass mit demjenigen, den sich seit ihrer Kindheit kannte, die meisten Mißverständnisse zustande kamen?

gutemine:
Mina blickte gedankenverloren auf das Kerngehäuse in ihrer Hand. Ja ein Ziel zu haben, für etwas leben zu wollen... Das war schon so lange her. Und alles war in der Dunklen Nacht untergegangen...

Herzhaft biss Mina in das Kerngehäuse und spuckte nur den Stiel auf die grüne Lichtung.  "Was hat Dich letztendlich dazu gebracht, hier zubleiben? Also warum ausgerechnet diese Ritterin?" Mina sah Vanion an. "Es steht mir vielleicht nicht zu, solche Fragen zu stellen, aber ich versuche zu erfassen, was bis jetzt nur ein Gefühl ist. Das mag ungewöhnlich sein für eine Schankmaid, aber wir suchen uns ja nicht aus, als was wir geboren werden. Auch du warst nicht immer Knappe... Vielleicht..." Mina sah verlegen zu Boden, "vielleicht kannst du am ehesten verstehen, was in mir vor geht."

Vanion:
Endgültig setzte sich Vanion hin. Den Apfel warf er weit weg, kaum dass er ihn angebissen hatte. Er schmeckte plötzlich fad, als seine Gedanken in die Vergangenheit abglitten.

"Der Knappe hat sich nicht den Ritter ausgesucht, Mina. Sondern der Ritter den Knappen. Ich verließ den Hof meines Vaters im Streit. Ich wollte in die Welt ziehen, Heldengeschichten hören - und auch schreiben! Die Wirklichkeit sah aber anders aus. Marius, ein Lavinianovize war er damals, bezahlte mich dafür, dass ich ihn ankündigte, wenn er spielte. Er sang nämlich oft in Schänken, und wie das so ist in Schänken, trank er reichlich. Irgendwann musste ich ihm die Männer vom Hals halten, denen er Hörner aufgesetzt hatte. Ich begann selbst zu trinken, und wachte oft unter freiem Himmel auf, mit nichts als meinen Kleidern und Kopfschmerzen."
Er grinste nun. "Ein aufregendes Leben, keine Frage. Jedenfalls begann irgendwann der Bürgerkrieg, der sich schon länger abgezeichnet hatte. Marius und ich spielten in Ahrnburg, nachdem am Vorabend eine Schlacht geschlagen worden war. Wir schlossen uns dem Pilgerzug an. Er, um zu heilen und zu helfen und zu spielen, und ich, um .. ja. Ich konnte nicht viel, aber ich war ein starker junger Mann, wie man sie im Krieg oft braucht."

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