Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Geschichten und Gespräche

Middenfelzer Hinterland, Frühjahr 265 n. J.

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Simon de Bourvis:
"Ihr wusstet wirklich nicht, wer Talon Himmelssturm ist, oder? Warum ich Euch fordern musste?"

Er hielt weiterhin Abstand, als würde er jeden Moment erwarten, dass sie wie ein Vulkan ausbrechen könnte.

Kassandra Wolfsgeheul:
Etwas wie Verwirrung huschte über das sonst ausdruckslose Gesicht. Sie legte den Kopf schief und schien zu überlegen was sie mit dem Mann vor sich anstellen sollte. Schließlich wies sie ihm einen kleinen Pfad der vom Schrein in den Wald zu führen schien:
"Kommt."
Sie wartete nicht ab sondern ging voraus, erst als er neben ihr ging begann sie zu sprechen:
"Was habt ihr geglaubt, Bruder Simon?"

Simon de Bourvis:
Er zögerte kurz, machte sich dann aber bewusst, dass jemand wie Kassandra hier genauso gefährlich war wie an einem anderen Ort und folgte ihr.

Er schob die Hände in die weiten Ärmel seiner Kutte.

"Vor einigen Jahren begab ich mich mit einigen anderen an einen seltsamen Ort. Dort trafen wir auf..."
er sah sie prüfend von der Seite an
"...Euch, oder vielleicht ein Etwas, das haargenau Eure Gestalt hatte. Sie liess ihre Diener und ...Wesenfür sich kämpfen, suchte aber selber nicht den offenen Kampf, ich forderte sie heraus, aber sie rührte sich nicht.
Wir verloren und am Ende bot einer meiner Freunde sein Leben für das, was wir von ihr benötigten.
Ich aber schwor ihr, ich würde sie dafür fordern, sobald sich die Gelegenheit böte."

Er schwieg eine Weile.

"Ich habe immer geglaubt Ihr wäret es gewesen. Aber dem ist nicht so, nicht wahr? Es bediente sich nur Eurer Gestalt."

Kassandra Wolfsgeheul:
"Nicht es... ER, Bruder Simon."
Der Tadel in ihrer Stimme war unmißverständlich. Sie führte Simon einen Waldpfad entlang zu einer Quelle die sich in einen kleinen Teich ergoß. Die Sonne tauchte alles in flimmerndes Licht, so dass es nicht von dieser Welt schien. Ein Ort der Ruhe.
Sie nahm auf einem der Findlinge Platz und verschränkte die Arme vor der Brust. Die Tätowierungen stachen aus einem sonst sehr bleichen Gesicht vor, die Augen waren blutunterlaufen. Sie sah nicht gut aus.
"Ihr habt euch einer Prüfung durch die Götter unterzogen, Bruder Simon. Was war daran unklar? Ihr habt es zu einer Zeit getan in der Tior noch keine Veränderung erfahren hatte. Ihr wandert schon lange genug auf dieser Welt um die Kompromisslosigkeit seines Wesens gekannt zu haben."

Simon de Bourvis:
Seufzend liess er sich ihr gegenüber nieder.
"Er, Sie, Es...für die Erscheinungen der Götter scheint jedes Wort fehl am Platz. Und wer vermag zu sagen, wieviel Göttlichkeit und wieviel menschlicher Wille einem Gefäss innewohnt.
Ich bin kein Mystiker.
Ich traf eine Person, deren Taten ich nicht billigte. Also versprach ich zu sühnen, was ich nicht billigte.
Doch scheint es, als hätte ich Euch unverschuldet in meinen Streit hineingezogen.
Daher muss ich nun um Eure Vergebung bitten."
Er mass sie mit einem kühlen Blick.
"Auch wenn mir das widerstrebt, denn ich empfinde keine Sympathie für Euch"

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