Die Gebiete in Caldrien > Das Fürstentum Middenfelz
Frühling in Salmar, die Tage nach dem Grenzwachtfest 265 n.J.
Anders:
"Ich hab noch ein paar Äpfel.", steuerte Anders bei die sich gerade den Kopf über Trankeds merkwürdige Aussage zwerbach. Komische Satzstellung.
Was sie auf jedenfall entnehmen konnte war das er wohl schlecht geschlafen hatte... Aber was meinte er mit Dunkler Ahnung?
Oder dem Rest? Vielleicht das nur verrückte sich darüber Gedanken machten? Verrückt hieß doch nicht bei Verstand...
Aber er hatte betrüben gesagt.... manchmal benutze er wirklich merkwürdige Worte.
"Was für dunkle Vorahnungen?", fragte sie von daher unverblümt.
Isabeau Lioncoeur:
Isabeau hob das silberne Tablett an die Stirn und verneigte sich vor dem Schrein.
"Lob sei Lavinia!"
Sie sprach ein kurzes Dankgebet und bat um den Segen der lichten Göttin auf das sie auch den heutigen Tag in ihrem Sinne verbringen würden, in dem Bewusstsein das Gemeinschaft und Familie nicht nur durch Blutsbande geknüpft wurde, sondern durch das tägliche Miteinander und die Verantwortung zueinander.
Sie hatte eine gute Stimme und war eine gute Rednerin. Wenn ihre Eltern nicht die Barone von Goldbach gewesen wären, dann hätte ihr Weg sie vielleicht in den Tempel geführt.
So aber nahm sie ihre Pflichten als Vorsteherin des goldbach'schen Haushaltes sehr ernst und hielt die Verehrung Lavinias und ihrer Heiligen in ihrer Baronie am Leben.
Sie beendete den Segen mit einem Blütenregen auf den Schrein und wandte sich dann an den Ritter und ihren Knappen um sie auch mit einem Blütenregen zu segnen.
"Lob sei Lavinia!"
Vanion:
"Lob sei Lavinia!"
Die Stimmen der Chevalière und ihres Knappen erklangen im Chor, als sie den Segen empfingen. Beide waren in die Knie gegangen, wie es sich angesichts der Götter geziemte. Als Lorainne sich erhob, stand auch Vanion auf, doch sein Gebet war mit der Andacht nicht beendet.
Lavinia Genetrix, schenke mir und den meinen Gnade. Savaric de Roquefort. Onkel.
Wie konnte Lavinia es gut heißen, dass ein Neffe den eigenen Onkel erschlug? Mochte er vielleicht nicht selbst das Schwert führen, Vanions Taten hatten Savarics Tod zum Ziel. Da gab es kein Herumdrucksen, keine Ausflüchte. Eine kleine, gemeine Stimme in seinem Hinterkopf flüsterte: Na, wenn er erst tot ist, dann gehört sein Lehen dir. Und wer wusste schon, was dann geschehen würde? Ein Mann, der über den Tod seines Onkels zu Macht, und sei sie auch gering, gelangte, dem würde man alles zutrauen. Vanions Ehre würde stets überschattet werden, solange Savarics Schandtaten nicht eindeutig und öffentlich bewiesen waren. Caldrische Vorurteile waren ihm bereits begegnet, nur zu gut erinnerte er sich daran, wie Isabeau ihm einen vernichtenden, fast angeekelten Blick zugeworfen hatte, als Lorainne ihr ihren Knappen vorgestellt hatte. Was würde man von ihm halten, wenn er, der tangaranische Bauer, über den Tod Savarics seinen Platz in Caldrien einnehmen würde?
Lavinia Admoneta, schaue wohlwollend auf mich und auch auf Lorainne. Sei nicht streng mit uns.
Spacey:
"Hmm, besser Brot mit Käse als gar nichts, auch wenn es besser abends zum Rotwein passen würde", meinte Tankred und biss herzhaft in das Brot hinein. "Bezüglich Tränken kann ich vielleicht auch weiterhelfen", meinte er dann grinsend, "Ich führe immer ein paar wirklich vorzügliche Heiltränke aus dem nördlichen Caledonien mit, die helfen gegen fast alles".
Zu Anders gewandt fuhr er fort: "Du bist ja ganz schön neugierig, meine Liebe, aber das ist auch gut so. Manchmal bekommt man Hinweise auf Dinge, die vielleicht geschehen werden oder auch Dinge, die vielleicht geschehen könnten. Vielleicht habe ich gerade einen solchen Hinweis erhalten. Aber vielleicht hab ich meine Tarotkarten auch nur schlecht gemischt."
Mel:
Lorainne hatte sich von der Stimme davontragen lassen und als sie aufblickte, sah sie nicht Isabeau dort am Schrein stehen, sondern Marguerite.
Wäre sie damals nicht dem Konvent begetreten, hätte sie der Familie La Follye vorgestanden und Isabeaus Schicksal geteilt.
Ihr fiel auf, wie ähnlich sie sich waren:
Beide hatten diesselbe Intonation während sie sprachen, doch Marguerites Aussprache war breiter gewesen, wie es ypisch war, je weiter man in den Norden kam.
Selbst die kleinen fließenden Bewegungen ähnelten sich sehr.
"Lob sei Lavinia."
Nein, nicht durch Blut verbunden, sondern durch Liebe.
Ihr Blick wanderte von der Baronin zu ihrem Knappen. Das war ihre Familie.
Lavinia Genetrix und Lavina Placatio bitte bring Frieden über meine Familie, damit sie nie wieder entzweit wird. Lavinia Tutulina, schenke mir die Kraft, sie zu beschützen, wann immer es nötig sein wird.
Sie neigte ihren Kopf vor dem schrein und wandte sich um. Dort sah sie die weiße Distel auf grünem Grund über seinem Herzen. Irrte sie, oder stand er tatsächlich dort?
Sie hielt einen kurzen Moment inne. Sie wusste, dass man die Götter nicht nur bitten durfte, sondern ihnen auch etwas geben musste.
Drei Schritte bis zum Schrein, wo sie auf die Knie sank.
Lavinia Virilis, ich habe dich nie um etwas gebeten, aber jetzt bitte ich Dich um IHN. Öffne sein Herz, wie Du das meine geöffnet hast.
Sie holte tief Luft, um die Worte laut über ihre Lippen zu bringen.
Ihre Stimme war fest, als sie sprach:
"Lavinia Admoneta, lass mich in der schwärzesten Stunde die richtigen Entscheidungen treffen, damit auch Savaric de Roquefort sein Herz zu öffnen und Deine Gnade wieder darin Einzug erhalten vermag. Lavinia Recepta, die du die reuigen Seelen erettest, rette die seine. Ehre sei Lavinia."
Ziternd erhob sie sich, diese Bitte hatte ihr einiges abverlangt, und doch war es nur gerecht, wenn sie auch etwas für ihn erbat.
Sie schaute auf und geradewegs in Vanions Gesicht.
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