Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Gruppen auf Reisen im In- und Ausland
Westmynd - Der Morgen nach der Schlacht
Sandra:
Während Sasha ihre Meute versuchte davon zu überzeugen, sich aus dem warmen, weichen Bett zu begeben beobachtete Stella sie und die ihr entgegen fliegenden Geschosse aus dem Zimmer etwas amüsiert von ihrer Zimmertür aus und dachte über die Worte der Elfe nach.
Sie fragte sich, wie Sasha nach all dem Schrecken, den sie schon erlebt haben musste - bei dem Gedanken fiel ihr auf, dass sie gar nicht wusste, wie alt Sasha eigentlich war - noch nicht verrückt geworden war. Sie musste sehr gut darin sein mit ihren Träumen zu leben...
Bisher hatte sie tatsächlich eher darüber nachgedacht, die Träume loszuwerden... Ob sie sonst irgendwie den Schrecken verlieren konnten hatte sie nicht bedacht.
Den Unterschied zu sehen....
Als Sasha zurück bei ihr war und geendet hatte, lächelte die Magierin sie an nachdem sie einmal tief eingeatmet hatte.
Die zweite, die mich zu Jelena schicken will...
Was solche Themen anging konnte sie die Heilerin so gar nicht einschätzen und auch nicht, ob es eine gute oder schlechte Idee war - doch der Gedanke, Leute in ihren Kopf zu lassen behagte ihr insgesamt nicht recht.
"Ich danke dir Sasha. Ich weiß auch nicht, ob du mir helfen kannst und ob es der richtige Weg für mich wäre oder ob ich ihn überhaupt beschreiten könnte. Momentan versuche ich überhaupt herauszufinden, welche Möglichkeiten es gäbe und du bist damit nicht die erste, die ich deshalb frage.
Das mit Jelena war schon einmal die Antwort - übrigens von einem Magier - doch wurde mir auch eher davon abgeraten und ich selbst kenne sie nicht gut genug und weiß auch nicht, was sie da tut um das selbst einschätzen zu können.
Es war auch eher Zufall, dass du darüber mit Anders gesprochen hast und es mich neugierig gemacht hat."
Sie dachte kurz nach bevor sie fortfuhr.
"Ich habe den Eindruck deine Wege sind oft anders - aber meistens auch... Ich weiß nicht wie ich das sagen soll... Es ist mehr ein Gefühl... intuitiv richtig? Also etwas, was mir dann sagt "warum bist du da nicht vorher drauf gekommen?" ...und scheint meist so ....einfach. In diesem Fall hat unser Gespräch mir zumindest bis jetzt auch schon etwas ziemlich einfaches vor Augen geführt:
Ich habe ja auch noch gehofft, dass die Träume wie letztes Mal irgendwann von selbst wieder gehen - wenn ich so über deine Worte nachdenke und darüber, dass sie dennoch wieder gekommen sind, ist Verdrängen wohl auch für Menschen nicht unbedingt die beste Lösung...Auch falls sie irgendwann so wieder verschwinden sollten. Denn man weiß nie, ob man sie wirklich los ist oder wann sie einen wieder gefangen nehmen.
Vielleicht können wir damit anfangen, dass du mir etwas mehr darüber erzählst, wie ihr Elfen dann mit diesen Schrecken umgeht ...und lernt zu unterscheiden... Und dann schauen, ob wir es versuchen - und wenn dein elfischer Weg für mich nicht klappt, so hab ich doch zumindest auch so etwas interessantes gelernt... Und ich würde mich auch freuen, wenn du mir auch so etwas öfter von deiner elfischen Sicht erzählst - ich habe den Eindruck sie hilft wunderbar dabei, das Wesentliche nicht aus den Augen zu verlieren und meine eigene zu erweitern. Sofern du mich daran teilhaben lassen willst."
Yorik:
Lyras Worte drangen tief in Yoriks Bewusstsein ein, tiefer als sie vielleicht erwartet hätte, und berührten dort etwas sehr altes, sorgfältig vergrabenes. All die Zeit, bevor er das Schwert niedergelegt und sich für den Weg Lavinias entschieden hatte, war Yorik in dem Glauben durch die Welt gegangen, Schwäche sei verwerflich; nicht angemessen für einen Mann, wie er einer sein wollte. Lange hatte ihn dieser selbst auferlegte Zwang begleitet und selbst jetzt, nach über 18 Monden in Lavinias Diensten, steckte er ihm noch tief in den Gliedern. Doch nun, da Lyra zu ihm sprach, berührte sie genau diese verhärmte Stelle in seinem Herzen und brachte ihn beinahe dazu, ihr zu glauben. Du hast doch nichts Falsch gemacht.
Yorik lächelte die Steinfee an, unsagbar dankbar für ihre Worte. Außerdem entlastete es ihn deutlich, dass sich die Menge nun langsam auflöste. Zwar genoss der Novize es normalerweise, unter vielen Menschen zu sein, doch heute hatte ihn der ganze Tumult eher aufgewühlt und eingeschüchtert. Er brauchte Zeit, um Ruhe in seinen Kopf zu bekommen, außerdem... ja, außerdem wollte er grade lieber allein mit Lyra sein. Warum, wusste er selbst nicht so genau, es war ihm einfach lieber. Er erwiederte den Druck ihrer Hand und nickte. "Ich weiß Lyra. Danke. Wenn ich so hartnäckige Begleiter an meiner Seite habe wie dich," er zwinkerte ihr beinahe schelmisch zu, "dann kann ja nichts schief gehen."
Lyra:
Auch Lyra war erleichtert, dass sich die Menge auflöste und es nicht Zum Eklat gekommen war. Irgendwie war es ihr lieb, noch einige Minuten mit Yorik alleine verbringen zu können. Auch wenn er vermutlich zur Zeit wesentlich geschwächt und aufgewühlt war, so spürte sie in seiner Nähe eine überraschende Wärme und Ruhe.
<Wenn ich so hartnäckige Begleiter an meiner Seite habe wie dich, dann kann ja nichts schief geh>
Lyra spürte wie, bei diesen Worten, Röte in ihr aufstieg, Auch wenn sie nicht wirklich deuten konnte warum.
Sichtlich verwirrt blickte sie den Novizen an, mit sehr unsicherer Stimme versuchte sie eine sinnvolle Antwort zu formulieren
"Ähm... Danke für das Kompliment"
Sie musste unwillkürlich lächeln
"Aber ich bin ja nicht die einzige Mitreisende"
Warum war sie grad nur so fürchterlich verlegen?
"Vielleicht sollten wir langsam auch mal packen. Ich glaub der Rest möchte aufbrechen"
Warum hatte sie das jetzt gesagt? Sie wollte das Gespäch doch noch gar nicht beenden. Aber irgendetwas machte ihr grad Angst, aber es war nicht bedrohlich.
Yorik:
Yorik war ernsthaft verblüfft, als er Lyras Reaktion bemerkte. War das etwa... Verlegenheit? Das schien so gar nicht zu der Steinfee zu passen. Zwar hatte der Novize mittlerweile gemerkt, dass ihre Persönlichkeit zahlreiche Facetten hatte, doch egal wie sie sich präsentiert hatte, sie hatte immer selbstsicher gewirkt und irgendwie taff - bis jetzt. Diese neue Unsicherheit verwirrte Yorik, da er wirklich keinen Schimmer hatte wo sie her kommen könnte. Er selbst fühlte sich grade ebenso unsicher, und den Grund dafür ahnte er sogar - wollte ihn aber nicht näher benennen. Alles in allem eine äußerst merkwürdige Situation... die sich aber gar nicht so schlecht anfühlte, stellte Yorik fest. Zumindest waren sie zusammen verwirrt - außerdem stand die Verlegenheit Lyra irgendwie...
Leicht schüttelte der Novize den Kopf, um diesen Gedanken loszuwerden - er war grade nicht hilfreich. Stattdessen versuchte er, weiterhin möglichst normal zu gucken und Lyras Worten zuzuhören. Nicht die einzige Mitreisende... Das stimmte natürlich. Er hatte Anders, Leonie, Aiphosya... Aiphosya. Er stutzte. Für ein paar Augenblicke verharrte er, runzelte die Stirn und dachte offensichtlich über etwas nach. Dann jedoch schüttelte er auch dies ab und wandte sich erneut an Lyra.
"Natürlich bist du nicht die Einzige, aber ich bin froh, dass du dabei bist." Er lächelte. "Und du hast Recht, wir sollten die Anderen nicht zu lange warten lassen." Zwar enttäuschte es ihn ein wenig, dass das Gespräch nun enden sollte, doch vielleicht war es besser. Es war tatsächlich schon recht spät, und Yorik musste sich wohl über einige Dinge klar werden, bevor er sich noch in seltsamere Situationen manövrierte. Also packte er seine Krücke, raffte sich auf und reichte Lyra seine Hand. Dann machten sie sich auf den Weg zurück in die Akademie.
Akela:
*Sasha betrat den Schlafraum und sah sich kurz um. Die anderen hatten scheinbar schon gepackt und saßen sicher gerade beim Frühstück. Dann hatten sie wenigstens genug Platz.
Die Wolfselfe fing an, in ihren Habseligkeiten zu kramen und diese zusammen zu schnüren, sie hörte der Magierin aber immer noch aufmerksam zu, immer ein Ohr ihr zugewendet.
Bei ihren letzten Worten richtete sie sich auf, blinzelte Stella etwas ungläubig an und konnte ein Lachen schließlich nicht unterdrücken.*
„Meine elfische Sicht? Ich glaube, so hat es noch niemand formuliert...ich befürchte, meine Sicht der Dinge ist von der einer richtigen Elfe meilenweit entfernt.“
*Mit einem vergnügten Grinsen ließ sie sich auf einer großen Holzkiste nieder.*
„Ich denke und handle oft intuitiv...das stimmt. Aber ich glaube, das ist eher der Wolf... oder eine Mischung, ich weiß es gar nicht genau. Ich habe mir darüber auch ehrlich gesagt noch nie Gedanken gemacht.“
*Sasha zuckte mit den Schultern und sah die Magierin nachdenklich an.*
„Dich an meinen Gedanken teilhaben lassen? Viele sind wirklich nicht für deine Ohren bestimmt...oder für die von irgendwem anderes. Aber wenn es passt...warum nicht?“
*Ihr Lächeln schwächt die für sie typische schonungslose Ehrlichkeit etwas ab.*
„Das Problem mit den Träumen und Erinnerungen liegt ganz klar an dem elfischen Blut...und ebenso die Möglichkeiten, damit umzugehen. Ich kann dir auf der Reise gerne mehr davon erzählen und dir einige Übungen erklären, mit denen du es vielleicht schaffst, deine Träume von der Wirklichkeit zu unterscheiden.
Allerdings....“
*Sasha zögerte kurz, bevor sie weiter sprach.*
„Allerdings wirst du das niemals schaffen, wenn du nicht in der Lage bist, die Bilder, die du im Schlaf siehst, zu akzeptieren. Nicht wegschauen und weglaufen, sondern hinschauen und...verstehen. Die Träume der vergangenen Erlebnisse als solche begreifen, was sie sind: Bilder der Vergangenheit. Allerdings einer Vergangenheit, die zu deinem Leben dazu gehört wie die Zauber, die du gelernt hast.
Wenn du das schaffst, dann kannst du auch die niemals erlebten Bilder, die durch Angst und Verzweiflung nachts in deinen Träumen entstehen, die dein Verstand dir vorgaukelt, verstehen und schließlich vielleicht auch verändern.“
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