Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Gruppen auf Reisen im In- und Ausland
Westmynd - Der Morgen nach der Schlacht
Sandra:
Auch Stella hatte begonnen, ihre Sachen zusammenzupacken und zusammenzuschnüren während ihre Aufmerksamkeit jedoch klar der Wolfselfe galt. Als diese loslachte, drehte sie sich zu ihr um und ließ sich von ihrem Lachen anstecken.
Man merkte, wie sie bei der Aussage über das elfische Dasein kurz stutzte, Sasha jedoch nicht unterbrechen wollte.
Einen Moment lang dachte sie noch über die Sätze der Elfe nach und ihr Ausdruck war eher konzentriert und nachdenklich, verwandelte sich aber während sie sprach in ein breites Grinsen.
"Zumindest scheint dein Vorschlag bisher auf Langfristigkeit und übertragbar auf andere potenzielle Bilder, die meine Träume stören könnten als einer der sinnvollsten, wenn auch vermutlich einer der schwierigsten... Aber lass das bloß nicht Kadegar hören." Dabei zwinkerte sie der Wolfselfe zu und setzte sich bei der Kiste auf der diese saß auf den Boden.
Nun wurde ihr Ausdruck wieder etwas ernster, um Sasha zu verstehen zu geben, dass sie das Thema durchaus ernsthaft betrachtete, doch war ihr Blick weiterhin freundlich, wissbegierig und von offenem Interesse.
"Ja, wir können auf der Reise gerne darüber sprechen. Du sagtest, dass ihr nicht vergessen könnt, liegt am elfischen Blut...aber du meintest gerade auch, deine Sicht sei von einer richtigen Elfe meilenweit entfernt. Bist du dann keine "richtige" Elfe?... Und was ist dann eine richtige Elfe?"
"Oh und natürlich sollst du nicht alles erzählen, grade wenn es nicht für andere Ohren bestimmt ist... Nur das, was du teilen möchtest. Du sollst nur wissen, dass du in mir einen aufmerksamen Zuhörer hast. Und ob elfisch oder wölfisch oder... einfach deine Sicht ist dabei ja nebensächlich. Du weißt nur über viele Dinge anders bescheid oder bewertest sie anders als es mein Umfeld aus Magiern das normalerweise tut - wenn ich zum Beispiel an den Abend mit Anders bei Taga denke - und ich glaube, da kann manchmal etwas Abwechslung nicht schaden um eine andere Sicht auf manche Dinge zu bekommen."
Akela:
*Sasha blickte auf die Magierin hinab, die sich neben der Kiste auf dem Boden niedergelassen hatte.*
„Als sich meine Ahnen mit den Wölfen zusammen getan haben, wurde das elfische Blut verändert. Einige sagen, es wurde verwässert, andere, dass es stärker wurde...aber auf jeden Fall anders, man kann mich also getrost als Halbelfe bezeichnen. Die Vorteile, die diese Verbindung mit sich brachte, kamen natürlich auch mit Nachteilen einher.
Wir haben zum Beispiel die Unsterblichkeit aufgegeben. Auch wenn wir viel länger leben, als ein Mensch sich vorstellen kann, so altern wir doch. Allerdings gibt es wenige Wolfselfen, die wirklich an Altersschwäche sterben...„
*Der Plauderton der Wolfselfe machte deutlich, dass sie den Umstand der verlorenen Unsterblichkeit nicht wirklich als negativ ansah. *
„Ich bin zum Beispiel 64 Jahre alt. Eine reinblütige Elfe wäre in diesem Alter noch lange nicht erwachsen, sie entwickeln sich viel langsamer, sie haben ja auch alle Zeit der Welt dafür.
Das ist auch der Grund für die veränderte Weltanschauung. Wenn man für jeden als wichtig erachteten Gedanken ein Menschenleben Zeit hat, dann können auch unwichtige Dinge ein wochenlanges Gespräch mit sich führen.
Menschen oder andere kurzlebige Wesenheiten sind für die meisten Elfen, die ich kennen gelernt habe, nur ein kurzes Aufflackern am Rande ihres Lebensweges. Eine unwichtige Nebenerscheinung, vielleicht gerade gut genug um sie für einen kurzen Moment in Augenschein zu nehmen.
Diese Eigenarten führen natürlich zu einer „elfischen Weltsicht“, die von meiner wirklich meilenweit entfernt ist."
*Bei den letzten Worten zwinkerte sie der Magierin zu.*
„Natürlich gilt das nicht für alle Elfen, wir kennen selbst auch Gegenbeispiele wie Wydh oder Ninim. Aber auch die beiden würden für ihre Freundschaft mit den Menschen von vielen elfischen Gesellschaften schräg angeguckt werden.“
Sandra:
Stella zuckte mit den Schultern "Also ich finde dich genau richtig wie du bist... Außerdem weiß ich gar nicht, ob Unsterblichkeit so erstrebenswert ist, wie viele tun - ich könnte mir vorstellen, dass es irgendwann nur noch langweilig wird. Ein langes Leben kann man bestimmt gut nutzen und es ist bestimmt auch interessant wenn man so viel Zeit hat Dinge zu sehen, zu lernen, zu üben, ... Aber ganz ohne ein Ende? Ich weiß nicht..."
Für jeden wichtigen Gedanken ein Menschenleben Zeit... Das ist mal eine Menge...
So hatte sie die Elfen die sie kannte bisher gar nicht gesehen oder darüber nachgedacht, dass sie vermutlich schon so viel älter waren als sie.
Auf das Zwinkern reagierte Stella mit einem breiten Grinsen.
"Dann weiß ich, warum du so irritiert über meine Äußerung der elfischen Weltsicht warst. Das klingt wirklich nochmal nach etwas völlig anderem...
Aber das klingt alles wirklich interessant, vielleicht kannst du mir ja demnächst nochmal etwas mehr davon erzählen. Ich glaube nur, wenn wir nicht bald den Krempel nach unten schaffen, werden Leute ungeduldig..."
Akela:
*Als Stella die Unsterblichkeit so ausführte, verdunkelten sich Sashas Augen für einen Moment, fast etwas zu hastig wandte die Wolfselfe den Blick ab und erhob sich...sprang schon fast auf.*
„Ja, du hast Recht, wir sollten hier mal fertig werden. Unterhalten können wir uns auf der Reise noch genug. Und dann erkläre ich dir auch, wie du am besten anfangen kannst, mit den Träumen zu leben.“
*Ihre Stimme war freundlich, ihr Stimmungsumschwung schien nicht an Stella zu liegen...trotzdem war da etwas fast greifbares, als Sasha ihre Bündel zusammen raffte und damit auf dem Flur verschwand, um sich der restlichen Reisegesellschaft anzuschließen.*
Sandra:
Überrascht von Sashas plötzlichen Reaktion blieb Stella noch einen Moment verdattert sitzen und folgte mit ihrem Blick jeder ihrer Bewegungen. Irgendwas war passiert.
Hmm, hab ich jetzt was Falsches gesagt?... Sie schien sich doch selbst nicht wirklich daran zu stören...
Da es aber nicht an der Magierin zu liegen schien, war sie erst recht verwundert über das fluchtartige Aufspringen der Wolfselfe.
Na, sie wird sich schon wieder beruhigen...
Damit stand auch Stella langsam vom Boden auf, griff sich ebenfalls ihre Bündel und ging hinterher.
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