Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Gruppen auf Reisen im In- und Ausland
Auf dem Rückweg von Condra
Polliver:
Langsam aber stetig folgt Elías Rania nun schon seit Stunden durch die Lande Condras.... Er hält gedankenversunken etwas Abstand zu ihr. Das Geschehene auf Sam's Geburtstag lässt ihn nicht wirklich los.
Wer waren diese Leute, die das Lager angriffen und sie alle in eine Zwischendimension schickten? War es wirklich vorbei? Wie würde Rania nun mit ihren Entscheidungen und Handlungen, die sie dort tätigte zurecht kommen?
All dies beschäftigte Elías auf dem schweigsamen Rückweg durch die Wälder....
Er machte sich Sorgen um Rania.... Sorgen?!.... sowas kannte er aus seiner Heimat nicht. Zu wenige Leute standen ihm nahe dort und jene die es taten, waren es dennoch nicht wert, dass man sich Sorgen um sie machte....
Klar er konnte Rania beschützen... das hatte er in Condra erneut getan und würde es jederzeit wieder tun.... ist die Bindung zu ihr vielleicht doch stärker als gedacht? Aber was wenn er sie irgendwann nicht mehr schützen könnte?.... in Condra wäre er beinahe zu spät gewesen.... diese Magie.... seltsame Lande hier...
Elías beschäftigte noch etwas:
Er hatte es wieder getan... Er hatte wieder getötet... bewusst,gewollt.... natürlich um sich und seine Begleiter zu schützen und doch.... erneut getötet, wo er dies niemals mehr tun wollte.... ist es sein Schicksal? Seine Bestimmung? Das Töten?
Elías beschleunigte seinen Schritt denn der Abstand zu Rania war nun sehr groß geworden.... langsam schloss er wieder zu ihr auf... immerhin waren sie immernoch in Condra... und mit diesem Land hatte er keine guten Erfahrungen gemacht...
Rania:
Stetigen Schrittes ging Rania weiter vorran.
Der Schnitt an ihrer Kehle schmerzte, die Naht in der Seite drohte durch die Belastung und der Schwere ihres Gepäcks wieder zu reißen.
Sie versuchte langsam zu atmen.
ENDLICH.... Endlich sind sie wieder zurück. Und das sogar lebend... Ein verbittertes Lächeln huschte über ihr Gesicht, als sie an die Geschehnisse der letzten Nacht dachte. Dankbar war sie, dass Elias an ihrer Seite war. Seine Gegenwart wirkte beruhigend auf sie. Seltsamerweise fühlte sie sich bei ihm so sicher, wie bei sonst niemanden, und das, obwohl sie sich kaum kannten....... Als sie bemerkte, dass er Abstand zu ihr hielt, wurde sie traurig. Aus irgendeinem Grund war es ihr wichtig, dass er nichts schlechtes über sie dachte. Aber warum? Aus angst, ihn zu verlieren? Angst.... ja, angst hat Rania. Sie fürtchtet den Heimweg. Was wird Yorik sagen, wenn er sie so schwer verletzt wieder sieht? Oder all die Anderen, die ihr wichtig waren... Damian, Leonie, Lyra, Kadegar, Sasha, Jelena....... gedankenverloren schüttelt Rania den Kopf..... Schon jetzt denkt sie darüber nach, was sie ihen sagen soll, denn ihre Wunden wird sie nicht verstecken können, und das halbe Ohr schon gar nicht....
" Wie soll ich DAS wohl erklären.... Bleib Hinten, Rania, haben sie immer gesagt..... In der ersten reihe hast du nichts zu suchen, haben sie gesagt...... Ich bin stets unvorsichtig und Naiv haben sie gesagt..... TSSSS.... als würden sie mir glauben das ich dieses Mal genau DAS getan habe!!! Hinten stehen geblieben, Mich nicht bewusst der Gefahr ausgesetzt... und was hat es mir gebracht?? "
Leise murmelte Rania so vor sich hin und bedtachtete ihre Hände. Es klebte imme rnoch Blut an ihnen. Sie wusste nicht, ob es ihr eigenes war oder das Blut ihres Entführers, den sie in Todesangst niedergestochen hatte.... Schuldgefühle plagten sie.
Nie hätte sie sich träumen lassen, jemals Gebrauch von einem Schwert machen zu müssen.
Niemals hätte sie gedacht, dass ihr der Schutz Lavinias versagt bliebe und sie sich allein auf ihr Geschick verlassen müsste.... Aber dann hatte sie an Yorik und allen Anderen gedacht.... und nur der Gedanke allein hat sie dazu getrieben......
"Buße, ich muss Buße tun... diese Schuld kann ich nicht wieder gut machen......"
Rania betrachtete weiter ihre Hände. Sie fühlte sich so elend. Elend darüber ein Schwert geführt zu haben.
Und noch elender, weil es ihr irgendwo ein Stück weit gefallen hatte.................,.
Polliver:
Inzwischen hatte Elías Rania wieder eingeholt... das Schweigen hielt jedoch weiter an, wo sie so nebeneinander hergingen...
Elías schaute Rania von der Seite an. Sie sah echt schlimm aus mit all ihren Verletzungen und dem halben Ohr... ihn hatte es auch erwischt... noch immer blutete die Stichwunde am Rippenbogen gelegentlich doch er war dies gewohnt.... Sie so zu sehen erfüllte ihn mit Schuldgefühlen.... hätte er sie nicht davor bewahren können?
Er war im Begriff, ihr etwas zu sagen doch nach der langen Zeit des Schweigens hätten sich Worte jeder Art seltsam für ihn angehört... zudem wirkte sie nachdenklich und er wollte sie nicht stören....
Er war ihr für do vieles dankbar und nicht nur dafür dass sie sie alle aus der schwarzmagischen Dimension befreit und seine Seele aus dem Seelengefängnis geborgen hatte....
Elías fühlte sich seltsam...
Nie zuvor mochte er jemanden tatsächlich, denn die Meisten seiner ehemaligen Wegbegleiter lebten nicht lang genug dafür....
Er würde alles tun, um dies bei ihr zu verhindern....
Zumindest solange er an ihrer Seite war....
"Sei es drum" murmelte er und betrachtete die Landschaft sich herum.... Ein Bär angelte gerade im Fluss nach Fischen... dabei musste er sich eingestehn, dass diese Länder doch schöner waren als die Eintönigkeit der Wüsten...
Rania:
Als Elias sprach, schreckte Rania aus ihren Gedanken...
"Was ist los?" Sie schaute ihn fragend an.
Polliver:
Elías bemerkte Rania's erschrockendes Gesicht.... ein leichtes Lächeln legte sich auf sein sonst eher emotionsloses Gesicht....:
"Weisst du.... ich musste gerade darüber nachdenken, wie schön diese Landschaften doch sind. Ganz anders als bei uns zuhause.... nunja anders sind auch die Leute hier.... mhhh... siehst du zum Beispiel diesen Bären? Er fischt dort im Fluss nach Fischen. Er folgt seiner Natur und doch tötet er fremde Lebewesen zum Eigennutz.... aus Sicht der Fische ist er somit das Böse....
Aus seiner Sicht muss er die Fische töten, um nicht zu verhungern. Die Fische aber versuchen, ihm zu entwichen.... aus seiner Sicht sind damit sie in gewisser Weise die Bösen....."
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