Der Städtebund von Tangara > Hier und dort in Tangara
Himmelsgebirge, Zweitsitz der Dämonenjäger
(1/1)
Kadegar:
Endlich wieder in der Akademie, wenn auch nicht in seinem Zimmer auf Montralur, so hatte er seine Unterkunft hier im Himmelsgebirge auch langsam zu schätzen gelernt. Doch nicht heute. Heute war immernoch voller Wut, Wut die ihn seit den Ereignissen in Westmynd belasten. Wieder und wieder kommen ihm die Bilder dieser Nacht vor die Augen in welchen er sein eigenes Scheitern sieht und nur Glück ihn vor seinem Ende bewahrt hat. Glück. Zufall. Soetwas gibt es nicht! Soetwas sollte nicht sein überleben gewährleisten!
Wieder kocht Wut ihn ihm auf und mit einem lauten Scheppern geht ein Tonbecher zu bruch als er gegen eine der Wände geschleudert wird. Einen Moment starrt der Magier auf die Scherben an der Wand und dann wieder auf seine Hand die diese Scherben verursacht hat. Eilig steht er von dem Bett auf, auf welchem er gerade noch gesessen hat, und versucht sich zu beruhigen. Er muss Ruhe finden und so macht er sich daran etwas zu tun wofür er bereits ausgezeichnet wurde, etwas zu tun was er beherrscht, etwas zu tun was man ihm jederzeit zutraut. Analysieren. Doch diesmal nicht mittels Magie sondern nur mit seinen Gedanken.
Schnellen Schrittes geht er im Raum auf und ab. Immer die gleichen Wege, die gleichen Schritte, die gleichen Muster, die gleiche Routine. Routine. Das ist es was er jetzt braucht. Und so ruft er Szene für Szene des Abends wieder in seinen Gedanken auf. Szene für Szene um zu erkennen, zu analysieren was passiert ist, zu verstehen was falsch gelaufen ist und am Ende zu begreifen was zu tun ist.
Erste Szene: Vorbereitungen
Erster Abend in Westmynd, die Sonne war schon lange untergegangen und Kadegar war nachlässig. Nachlässig wie er es schon seit einige Zeit wieder ist. Eine magische Rüstung sobald die Sonne untergegangen ist? Pah. Warum sollte er auch? Es ist ja alles sicher. Nicht, dass dieser ausgebrochene Nekromant mit seinen Kreaturen eine Bedrohung darstellt. Nicht für Kadeger. Niemals. Er weiß nichteinmal mehr warum er an dem Abend zu früh ins Bett ging, doch er war nicht der erste. Kassos und Leonie waren auch bereits im Bett, ein weiterer Faktor der vermutlich sein Leben rettete. Er weiß nichtmehr warum er es tat, doch die Tatsache, dass er sein treues Schwert direkt neben sich in sein Bett legt war wohl auch ein Grund für sein überleben. Ordentlich wie er war legte er jedenfalls seine Sachen ab, präparierte seinen Gürtel zum schnell wiederanziehen am Morgen und legte sich zum schlafen nieder. Analyse, was war falsch gelaufen? Das Zwielicht. Er hätte handeln müssen. Schutzzauber, Heilzauber. Zauber die ihn vor plötzlichen Überfällen bewahren. Bereit liegende Foki, um schnell sich verteidigen zu können oder noch besser zu schützen. Versteinerung ist immer eine gute Vorbereitung. Für sich oder gegen Angreifer. Es wird Zeit auf soetwas wieder vorbereitet zu sein. Auch den Raum hätte er sichern können. Barrieren? Alarmzauber? Schwierig. Er war ja nicht alleine im Zimmer. Wenigstens sein Bett abschirmen? Vielleicht eine Möglichkeit. Er wird darüber nachdenken müssen.
Seine Gedanken springen wieder in die Realität und beendet seine Schleife im Raum und wechselt zu seinen Habseligkeiten. Alles was er für solche Dinge die ihm im Kopf schwirrten hat er zumindest immer dabei nur die Foki. Foki wird er wieder herstellen müssen. Bald, wenn er wieder die Akademie verlässt wird er die nötigen Zutaten zusammensuchen und sich an das herstellen machen...
Kadegar:
Zufrieden blickt Kadegar auf eine kurze Liste die er verfasst hat. Eine Liste mit Zaubern und Foki die es in Zukunft vorzubereiten gilt. Nach einem kurzen Blick auf die langsam untergehende Sonne kommen aber auch die Gedanken wieder hoch warum er diese Liste gerade geschrieben hat und die kurze Selbstzufriedenheit verschwindet wieder. Entschlossen erhebt der Magier sich wieder und setzt wieder zu seiner Schleife an. Schritt für Schritt geht er die Momente dieser Nacht wieder ab. Ereignis um Ereignis kommt wieder in sein Gedächtnis zurück und damit auch Schlag für Schlag den sich eingefangen hat. Und so nehmen die Bilder wieder Form an.
Zweite Szene: Der Überfall
So richtig schlafen konnte er nicht. Irgendetwas hielt ihn wach. So sehr er auch versucht sich daran zu erinnern, er weiß nichtmehr warum er nicht schlafen konnte, zu seinem Glück. Plötzlich flog die Tür auf. Schreie hallten noch aus dem Gang und mehrere Menschen stürmten hinein. Nein, keine Menschen, schattenhafte Kreaturen mit klingenähnlichen Auswüchsen an den Armen. Es dauert keine Sekunde bis er reagiert hatte, dies konnte er zu diesem Zeitpunkt noch besser als er im Nachhinein erwartet hat. In die Mitte der beiden Betten gerollt zieht er aus der Bewegung sein Schwert aus der Lederscheide und versucht sich möglichst weit an die Wand zu drücken um schwer angreifbar zu sein. Die Kreaturen ignorierten ihn jedoch zunächst und fielen über Kassos und Leonie her. Die Laviniapriesterin hatte mehr Glück als der Tiorspriester, denn er war das erste Ziel. Kadegar wusste nicht genau was sie ihm angetan hatten doch er nutze die Chance um einen guten Treffer zu landen und eine der Kreaturen wich zurück, zum Glück der Priesterin wurde sie nur kurz angegriffen und die Kreaturen wendeten sich allesamt der Bedrohung in diesem Raum zu. Zu Kadegar. Nach dem kurzen Moment der Hoffnung verflog diese schnell. Die Geschöpfe sammelten sich an allen erreichbaren Ecken des Bettes und auch wenn Kadegar die Hiebe parieren könnte die seinen Oberkörper als Ziel hatten, zogen sich zwei tiefe Wunden in seine Beine. Die Schmerzen schrien grausige Schreie durch seinen Körper und die Pein kroch von allen Seiten vor sein Blickfeld und drohte ihn mit schwärze zu Überwältigen als ein lautes Poltern und Schreie aus den Gang kam von welchem die Angreifer zunächst gekommen sind. Mit einem Ruck drehten die Schatten sich um und traten den Rückzug an, oder beschlossen sie erst noch einmal einen anderen Angriff zu starten anstatt sich um die leichte Beute zu kümmern? Kadegar wusste es nicht und es war ihm auch egal. Mit blutenden Beinen kroch er zum Ende des Bettes und griff zu seinem Gürtel um den Heiltrank dort her zu holen und sich selbst zu retten. Einen Bruchteil einer Sekunde war er Dankbar darüber, dass er von Schatten angegriffen wurde. Er kannte diese Art Kreaturen und er kannte auch die Wunden die sie schlagen. So brauchte er sich zumindest über keine Infektionen sorgen zu machen und schloss einen Moment genießend die Augen als der Heiltrank begann die Hitze der Wunden zu verschließen. Doch er hatte keine Zeit für Ruhe, hier starben Menschen, Freunde! Wieder griff er an seinen Gürtel um ein kleines Artefakt hervor zu holen, einen Schatz aus den Dämmernebeltälern den er als Dank erhalten hatte. Lange hat er es nichtmehr gebraucht doch nun war es an der Zeit damit Leben zu retten. Er wusste, dass es Leonie einigermaßen gut ging, denn er konnte sie jammern hören. Das war mehr als er von Kassos hörte, kein Wort von dem sonst so kräftigem Priester und so zog er sich an dem Bett hoch und stand mit wackelnden Beinen am Bett des Priesters, welches sich über einem eigenen befand. Kein Wort, keine Regung und so zögerte der Magier auch nicht lange um das Leben des Priesters zu retten. Er drückte das Artefakt in die Hand des Verwundeten, schloss die Hand und aktivierte den Heilzauber. Egal was die Schatten mit ihm angestellt hatte, und egal wie die Meinung des Magiers über den Priester war, in diesem Moment hoffte er, dass es reichen würde ihm ihn zu retten. Seine Beine brannten wieder wie Feuer und erschöpft sank er zu Boden als er Stimmen aus dem Gang hörte, Stimmen die ihm bekannt waren. So schloss er einen Moment die Augen, einen Moment Ruhe wollte er haben, einen Moment um zu entspannen und sich zu sammeln, vorzubereiten auf die nächsten Schritte. Doch zunächst Ruhe. Um zu Begreifen, zu verstehen. Und so begann auch der in Erinnerungen suchende Kadegar zu analysieren. Optionen schnellen durch seinen Kopf. Was ist passiert? Was hätte anders passieren können? Was wäre, wenn er besser vorbereitet gewesen wäre? Diese Gedanken verbannt er jedoch schnell wieder aus seinem Kopf. Das war keine Option. Arbeite im Jetzt! Und schnell ist er wieder bei dem was er ändern muss. Hätte er eine Chance gegen die Kreaturen gehabt, wenn der Kampf länger gedauert hätte? Niemals. Da war er sich sicher. Es gab Zeiten da war er besser mit seiner Klinge, viel besser! Es wird Zeit das wieder zu ändern. Er muss trainieren, viel trainieren. Es darf nicht sein, dass Zufälle und Glück sein Leben retten! Da waren sie wieder. Die beiden Faktoren die er nicht leiden kann. Glück und Zufall! Die Wut kochte wieder langsam ihn ihm hoch. Und da waren Stimmen, Stimmen die nach ihm rufen.
Doch sie riefen ihn im hier und jetzt. Begleitet von einem Klopfen an der Tür. Noch voller Zorn wendet er sich zur geschlossenen Tür und brüllte ihr etwas entgegen. Ein Wort, dass er selbst nicht gewählt hat. Ein Wort das er von sich aus niemals selbst gewählt hatte! Von sich selbst erschrocken macht er einen Schritt zurück und stößt leicht gegen das Bett. Das Klopfen und die Stimme waren verschwunden, nur leise sich entfernende Schritte sind es noch die er hört. Die Wut und der Zorn sind mit einem Mal verschwunden und der Magier lässt sich auf das Bett fallen und starrt einen Moment lang auf die Tür als erwartet er eine Antwort. Doch sie bleibt ihm verwährt. Er braucht nun Ruhe bevor er weiter machen kann. Ruhe um darüber nachzudenken was in diesem Moment passiert ist. So rutscht er vom Bett runter auf den Boden um sich bequem hinzusetzen. Er schließt die Augen und entgleitet dieser Welt um dort Ruhe zu finden, wo es weder Glück noch Zufall gibt. Langsam gleitet er in seine Meditation ab und vergisst seine Umgebung….
Kadegar:
Langsam nähern sich die Gedanken des Magiers wieder der Realität und voller Gelassenheit öffnet er wieder die Augen ohne etwas zu sehen. Es war inzwischen Nacht und durch den wolkenbehangenen Himmel drang weder das Licht der Sterne, noch das Licht des Mondes. Auch wenn Kadegar noch nicht lange dieses Zimmer bezogen hatte, so kennt er es inzwischen gut genug um sich darin blind zurecht zu finden. Er tastet sich zu seinem Tisch herüber, findet den Kerzenständer mit den Zündhölzern daneben und mit einem schnellen “Ratsch” entzündet sich eins der Hölzer mit welchem der Magier daraufhin die Kerzen entzündet. Das warme, flackernde Licht der Kerzen erhellt den Raum und noch bevor Kadegar das Streichholz ausgeschüttelt hat, fällt sein Blick auf die Liste die ihn strafend anzuschauen scheint. Nach einem entschlossenen Seufzen setzt Kadegar sich an seinen Tisch und fügt der Liste weitere Punkte hinzu. Ein gleißendes Licht flutet plötzlich den Raum und gefolgt von einem Donnergrollen setzt dazu noch Regen ein, welcher sofort beginnt gegen Scheiben zu preschen. Etwas wehmütig blickt der Magier nun auf das fließende Wasser am Glas und denkt an einige alte Tage zurück. Doch nur kurz verliert er sich in diesem Gedanken, bis ihm wieder einfällt wodran er vor kurzem noch gearbeitet hat. Etwas schwermütig stützt er sich am Tisch ab und erhebt sich wieder um ans Fenster zu gehen und hinaus zu blicken. Regen. Das hätte an diesem Abend auch gut getan. Regen reinigt die Seele behauptet ein Mann immer welchen Kadegar sehr bewundert. Nach einem kurzen Kopfschütteln um den Gedanken zu vertreiben das Fenster zu öffnen wendet er sich wieder dem Raum selber zu und nach einem schweren Seufzen beginnt er wieder seine Schritte, seine Runden, seine Routine um die Erinnerungen hervor zu holen was an dem Abend passiert ist.
Dritte Szene: Der Wille zur Eskalation
Kadegar öffnete am Boden liegen die Augen. Wie lange hatte er sie geschlossen? Sekunden? Minuten? Er weiß es nichtmehr. Doch es war lang genug. Auch wenn seine Beine noch schmerzten hatte er diesen Schmerz gut genug im Griff um aufzustehen, sein Schwert zu packen und den Stimmen zu folgen die er hörte. Irgendwer fragte ihn ob er verletzt war, vermutlich Leonie, doch Kadegar log. Zu groß war ihm die Schande zuzugeben, dass er verletzt war weil er seine Rüstung vergessen, nein, nicht vergessen, weil er es nicht für nötig hielt seine Rüstung zu erneuern. Da die Wunden äußerlich schon geschlossen waren, konnte er sehr gut mit dieser Lüge leben. Als er draußen im Gang war erblickte er das Ausmaß des Angriffs, ja das Ausmaß der Katastrophe könnte man fast sagen. Er wechselte kurze Worte mit Sasha und einigen anderen um die Situation zu erfahren und zu beschreiben was in seinem Zimmer passierte. Heiler eilten herein um sich um Kassos und Leonie zu kümmern. Als die Gefahr vorerst vorüber war realisierte er erst, dass er lediglich in Bruche bekleidet auf dem Flur stand. Das musste schnell geändert werden. Erst als er im Zimmer zurück war realisierte er wie knapp Kassos an der Schwelle des Todes stand. Die Kreaturen hatten ihm den Hals aufgeschnitten, ohne seine eigene Zähigkeit, Kadegars Artefakt und etwas Glück hätte er nicht überlebt.
Glück. Da war es wieder. Doch diesmal riss es Kadegar nicht aus den Gedanken und er fand schnell wieder zu seinen Erinnerungen.
Schnell fand Kadegar zu einer Effektivität die er von sich lange nicht erlebt hatte. Geschwind war eine Barriere am zweiten Zugang zu dem Raum geschaffen durch welchen die Schatten ihn zuletzt verlassen hatten. Schutzzauber wurden erneuert, Rüstung wieder beschworen und Heilkräfte aktiviert. Seine Gewandung wieder angelegt und Gürtel sowie Taschen zurecht gerückt. Da stand er nun. Dämonenjäger, bereit wie seit langem nichtmehr und voller Tatendrang. Plötzlich waren da wieder Schreie, Hilferufe! Kadegar rotierte zum Flur und machte eilige Schritte in Richtung Ausgang. Erneut sah er den Flur voller Verletzen. Ein kurzer Blick nach dem richtigen Weg war der einzige den er auf die am Boden liegenden warf. Es galt etwas anderes zu tun. Etwas, dass er als seine Aufgabe ansah. Von Hof aus hörte er Kampfeslärm und so eilten seine Schritte dorthin wo er seiner Meinung nach hingehörte. Nach unten in den Kampf, nicht zu um zu verteidigen sondern um zu vernichten! Unten angekommen tobte noch der Kampf und auch Freunde waren noch daran beteiligt. Die Schatten ließen sich kaum zurück treiben und es musste ein Weg her zu siegen! Eilig rannte er in sein Zimmer zurück um seine Kugel zu holen um mit genügend Licht die Schatten zu vertreiben! Doch als er zurück kehrte war der Kampf schon vorbei, gewonnen scheinbar. Doch nur für den Moment hoffte Kadegar innerlich. Er wollte nun Kämpfen! Nach sehr langer Zeit war er nun an einem Punkt wo er bereit war alles für einen Sieg zu tun. Er wollte seiner Wut freien Lauf lassen. Er wollte eskalieren! Doch er hatte kein Ziel mehr. Doch nutzlos wollte er auch nicht hier warten. Er wollte irgendwas tun! So fand er zumindest Stella im Innenhof um sie mit seiner Magie zumindest zu schützen. Den am Boden liegenden Yorik nahm er im nachhinein erst wieder wahr. So starrte er also in die Dunkelheit und wartete, mehrere seiner Mitstreiter folgten und sammelten sich im Hof, vielleicht aus dem gleichen Grund wie Kadegar, sicher war er sich da jedenfalls nicht. Momente vergingen und nichts passierte. Das einzige Ereignis, an dass er sich noch erinnerte war der Tod von Silas. Silas, Kadegar kannte ihn kaum und so war ihm sein Tod in dem Moment auch egal. Er konnte Silas in der Situation keinen Zweck zuweisen und so war es für Kadegar irrelevant, dass er nun tut ist. Er hatte wohl einfach Pech. Silas hatte Pech und Kadegar hatte Glück. Glück.
Diesmal lässt sich der Magier wieder aus den Erinnerungen rausreißen. Er hätte vorbereitet sein sollen. Müssen! Inne haltend ballt er seine Fäuste und starrt auf das beregnete Fenster. Da war sie wieder, diese Wut, dieses Feuer. Vielleicht war es sogar richtiger Hass. Hass auf sich selbst. Auf sein Verhalten. Auf sein Versagen. Er muss sich verbessern, dieses Feuer, dass er da wieder gespürt hatte in sich wiederfinden. Es lenken und kontrollieren. Und er muss Vor allem einen Weg finden auch gegen solche Kreaturen besser zu bestehen! Sicheren Schrittes schnellt er zu seinem Tisch hinüber und schreibt ein letztes Wort auf die Liste, ein Wort, dass ein neues Ziel für ihn darstellt auf dem Weg um sich zu verbessern. Besser vorbereitet zu sein. Besser zu sein. Und so pustet er die Kerze aus um sich an die Arbeit zu machen und eilig sein Zimmer zu verlassen. Ein Blitz erhellt nochmals den Raum und als die Tür sich hinter Kadegar schließt ist noch einmal das letzte Wort gut zu lesen, dass Kadegar niedergeschrieben hat.
Flammenwaffe.
Kadegar:
Da steht er nun wieder. In seinem Zimmer im Himmelsgebirge und starrt in die Leere aus seinem Fenster. Lodrien hat ihm wieder viel gelehrt. Die letzten Reisen haben ihm gezeigt, dass er sich vor Verantwortung durch Kompetenz nicht drücken kann, doch diese Reise hat ihm etwas anderes gezeigt. Schwer seufzend wendet er sich vom Fenster ab und gießt sich etwas frische Milch aus einer Karaffe in seinen Becher. Mit dem Becher in der Hand beginnt er nun wieder seine Gedankengänge anzukurbeln und läuft in seinem Zimmer auf und ab, während er sich wieder die Ereignisse aus Lodrien vor Augen führt, die ihm seit der Abreise nicht aus dem Kopf gehen.
Es war kurz nach der Ankunft am vereinbarten Treffpunkt. Schon von weitem waren Kämpfe zu hören, er und seine Gruppe waren nicht die Ersten die ihr Ziel gefunden haben. Hätten sie sich auf der Reise nicht so aufhalten lassen, dann wären sie sicher im hellen angekommen. Woher der Kampflärm kam war jedenfalls schnell zu sehen. Die Phanotzier haben gewonnen und das Haus besetzt. Auch wenn die Ankömmlinge nun zahlenmäßig den Verteidigern gleichwüdig waren, beschloss die Gruppe den Angriff. Ein Fehler aus Kadegars Sicht und er behielt Recht. Kein einziger der Verteidiger ging zu Boden und Kadegar sah wie Mitstreiter um Mitstreiter zu Boden ging. Auch wenn er versuchte den Rest zum Rückzug zu bewegen kämpften sie weiter. Nicht aber Kadegar, er zog es vor zu flüchten, nein sich zurück zu ziehen und mit einem Plan zurück zu kehren. Keiner folgte ihm. Keiner seiner Freunde, keiner seiner Feinde. Kadegar konnte nur aus seinem Versteck beobachten wie sie alle ins Haus geschleppt wurden, lebend scheinbar. Schnell fasste Kadegar also einen Plan, er muss ins Haus kommen um den anderen zu helfen, so bereitete er sich vor, versteckte verschiedenste Komponenten und Dolche in Schärpe, Ärmel, Hut und Schuhe und kehrte zum Haus zurück. Sein Plan war schnell gefasst und nicht so erfolgreich wie gehofft, auch wenn er sich als reisender Dozent einer engonischen Akademie misstraute man ihm zusehr. Bereitwillig gab er offensichtlich versteckte Waffen ab um seine Koorperation vorzutäuschen doch mal ließ sich nicht täuschen. Alles musste er Ablegen, Hut, Gürtel, Schärpe, Anhänger. Selbst sein Gewand musste er öffnen um zu zeigen, dass er nichts darunter trug. Nur seine Schuhe wurden zu seinem Glück nicht durchsucht. Als er dann auch seine Ringe ablegen musste traf es ihn wie ein Blitz. Seinen Augenring musste er ablegen. Den Ring den er seit Ewigkeit nicht aus der Hand gegeben hat, sein ganzer Plan zerbrach mit dieser einen Aufforderung. Denn trotz all seiner Pläne hatte er seine offensichtlichsten Schwächen doch vergessen. Das kleine Detail an dem doch sein ganzer Plan hing. Als er den Ring aus seiner Reichweite abgab, gab er auch seine Hoffnung auf den Erfolg seiner Pläne auf. Denn was bringt einem jede Komponente der Welt ohne das, was die Essenz der Benutzung dieser ist, der Zugang zur Magie. Trotz all seiner Stärke, all seiner Macht mit dem Umgang der Magie war er doch all die Jahre etwas, dass er nur zugerne vergessen hat. Artefaktgebunden.
Kadegar:
Schnell besserten sich Kadegars Aussichten jedoch. Er wurde in eine Zelle gesperrt in der er nicht alleine war. Unter anderen waren auch Ardor, und Algonkin da, besonders Ardor erweckte schnell wieder Hoffnung bei Kadegar, denn Ardor wurde nur sehr nachlässig untersucht. Eine Umhängetasche voller Komponenten ist ihm geblieben, viele Komponente um viel Ärger zu machen. Doch auch diese Hoffnung hielt nur kurz, ihre Zelle war antimagisch sehr professionell abgeriegelt worden und mit ständigen Bewachung vor der Zelle war es schwer ordentlich zu arbeiten, insbesondere weil Ardor hätte alleine arbeiten müssen. Der Abend ging rum und die Zelle wurde voller, Lyra, Gath und einige andere wurden ebenfalls in die Zelle gebracht und zählte abschließend acht Gefangene. Auch wenn es zwei schlecht geplante Ausbruchsversuche gab, mussten sie die Nacht in der Zelle verbringen. Der Morgen danach wurde eher schlimmer als besser. Immerhin brachte man ihnen trockenes Brot und Wasser und Algonkin wurde unruhiger, bis er schließlich immer mehr gegen die Wachen pöbelte, dann geschah aber etwas, was Kadegars aufkommende Zweifel an der Sinnhaftigkeit des Aufstands gewaltig anhob. Durch eine Finte lockte Algonkin eine der Wachen an die Zellentür und versuchte sie zu betäuben, was zwar Erfolg hatte, doch wurde Alarm gegeben. Schnell war der Flur voller Wachen und man suchte einen Schuldigen, diesen Fand man in Ardor. Ardor wurde beschuldigt an der Sache Schuld zu sein und man beschloss ihm die Zunge rauszuschneiden. Schnell versuchte man das Desaster mit Worten abzuwenden, Worte die von allen kamen außer von Algonkin und Kadegar, während Algonkin schwieg vergrub Kadegar sich unter seinem Kissen während er von Verzweiflung und eine Spur von Zorn zerfressen wurde. Er war so Machtlos, ohne Waffe, ohne seinen Ring, er konnte nichts unternehmen. Garnichts! Seine Gedanken drehten sich, nur Ardors Schrei als ihm die Zunge aufgeschlitzt wurde brachte ihn zur Vernunft und rissen ihn aus der Ohnmacht der Handlungsunfähigkeit. Man überzeugte die Wachen Ardor zurück in die Zelle zubringen bevor er verblutet, während Kadegar schon Lyra darauf vorbereitete die Wunde zu verschieben um Ardor zu behandeln. Plötzlich überschlugen sich die Ereignisse, Kadegar konnte garnicht begreifen was passierte, so schnell ging es. Plötzlich brauch ein Kampf aus, Algonkin war bewaffnet und die ersten Wachen vielen schnell zu Boden, mehr und mehr Waffen standen uns zur Verfügung und eine Zelle nach der anderen wurde von der flinken Kenderin geöffnet. In wenigen Minuten standen die Kämpfer an der Waffenkammer und Kadegar, immernoch etwas benommen von seinen eigenen Gedanken realisierte plötzlich, dass der Weg zu seinem Ring frei war. An die nächsten Momente erinnert er sich nichtmehr richtig. Plötzlich war er in der Waffenkammer und streifte sich den Ring um den Finger, die Euphorie machte seine Beine zittrig, in seinem Kopf drehte es sich als er wieder die Magie spürte die er so vermisst hat. Er war nun bereit zu kämpfen. Einwenig bedauerte er, dass als er das Erdgeschoss erreichte beinahe alle Feinde beseitigt waren. Die letzten Verbleibenden verschanzten sich noch mit einer Geisel, doch mit einem gezielten Versteinerungszauber klärte Kadegar die Situation schnell. Er war nun wieder voll Einsatzbereit und für einen kurzen Moment spürte er ein Gefühl das er garnicht bändigen wollte. Rache.
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