Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium

eine Zusammenkunft im Sommer 265

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Spacey:
Tankred holte sich einen Humpen Bier und einen deftigen Eintopf und trat an den Tisch. Er war erschüttert über den Anblick seiner Reisegefährten, die mit düsteren Mienen am Tisch saßen. War es Trauer, Wut oder Verzweiflung?
Einzig Benjen hatte einen Ausdruck von Entschlossenheit im Gesicht. Nur Anders, die als einzige stand, strahlte eine kaum getrübte Fröhlichkeit aus.
Tankred war etwas unsicher, was er sagen sollte. Für ein heiteres Wortgeplänkel war hier wohl niemand in der Stimmung. Er legte Mina kurz freundlich die Hand auf die Schulter, nickte Benjen und Lorainne zu, murmelte leise eine höfliche Begrüßung in die Runde und setzte sich gegenüber Simon an den Tisch.

Anders:
Anders ahnte um was es an dem Tisch ging als sie die Bestürzung in den Gesichtern der Äxte sah und kurz schien ihr Lächeln zu flackern.
//Sei tapfer.//, mahnte sie sich und so festigte sie es wieder. Für Lorainne musste sie weiter leuchten, bis diese wieder Licht sah. Und da... Endlich! Auf Lorainnes Geischt kehrte ein Lächeln zurück und der Kenderin wurde es auf einmal sehr viel leichter. Sie erwiderte es warm und freudig.
Sie sah die Fragen in Ulrichs Augen ebenso wie in Brans, aber auch sie schienen zu merken, das Fragen jetzt nicht angebracht waren.

Als Lorainne sie um ein Lied bat, runzelte sie kurz die Stirn. Ja... aber was für ein Lied? Sie kannte ja schon einige, viele gingen ums Reisen, andere waren Geschichten, da war das Lied das Simon ihr beigebracht hatte, damals am Beran, aber auch das schien nicht zu passen.
Ihr Blick schweifte über den gedeckten Tisch und ignorierte ihren Magen als sie nach einer Idee suchte.
//Wir sollen feiern. Wir sollen lachen, wir sollen für ein paar Stunden vergessen.//

Schließlich nickte sie.
"Ich hab eine Idee.", verkündete sie, sammelte sich dann kurz und stimmte dann ein Lied an.

Lang sind wir gefahren,
durch die Mühen mancher Jahren
auf den Wegen einer Welt
 die oft nicht zusammen hält.

Lasst die Waffen heute Schweigen,
in den Abendhimmel steigen,
jetzt und hier und immer da
viele Lieder wunderbar.

Lasset uns tanzen,
die müden Glieder regen,
wer weiß schon ob wir uns
wiedersehen.
Hebet die Tassen,
ein Lied auf unser Leben,
schon bald wird die Reise
weiter gehen.
Bald wir die Reise
weitergehen.

Die Gespinster die wir jagen,
all die Geister die uns plagen,
und das Land auf dem wir stehn
wir der Wind schon bald verwehen.

Nur die Lieder werden bleiben,
werden Zeiten überschreiten
werden in den Köpfen weit,
klingen uns noch zum Geleit.

Lasstet uns Tanzen,
die müden Glieder regen,
wer weiß schon ob wir uns
wiedersehen.
Hebet die Tassen
ein Lied auf unser Leben
schon bald wir die Reise
weiter gehen.
Bald wir die Reise
weiter gehen.

Widukind:
"Sag mal, sind das nicht deine Leute da hinten?" Ein Mann von Anfang dreißig und schon leicht schütterem bräunlich-rotem Haar saß Widukind gegenüber und sprach ihn an. Sie saßen abseits der anderen Tavernengäste in einer Ecke und spielten angeregt mit ihren Würfeln. Die beiden haben sich auf dem Markt kennengelernt und über den Preis der angebotenen Waren diskutiert. Wie es der Zufall wollte, stellte sich bald heraus, dass sie die gleiche Herberge teilten und so saßen sie für den Abend beisammen, sich zwischenzeitlich über die wirtschaftliche Situation der Region am unterhalten.
"Warum? Sehen die so aus, als könnten sie zu mir gehören?" Widukind sah seinen gegenüber mit einem dezenten grinsen an nahm nach kurzem Blick ein kräftigen Schluck aus seinem Krug, den er neben sich auf dem Tisch platziert hatte.
"Nein, nicht wenn man von der grünen Farbe und den Äxten um den Hals absieht....habe ich schon die Wimpel erwähnt?"
"Schon gut," er verschluckt sich fast an seinem Bier, als er zu lachen begann. " Was mit ihnen?"
"Seit diese junge Dame dort mit ihrem Gefolge aufgetaucht ist, ist die Stimmung ziemlich im Eimer. Scheint ernst zu sein. Wer ist das überhaupt, scheint mir nicht ganz zu eurem Haufen zu passen."
Irritiert sah Widukind sich um. Tatsächlich, Lorainne saß Ulric und Bran gegenüber am Tisch. Er hatte ihr Eintreten gar nicht wahrgenommen.

"Silas, tot...." Ulric hob die Stimme etwas, als er das wiederholte, was ihm anscheinend gerade mitgeteilt wurde. Wieder verschluckte er sich. 'Silas? Moment, waren sie nicht nur zu einem Fest ausgezogen?'

"Ein Freund?" Der Mann, mit dem sich Widukind zum spielen niederließ sah ihn fragend an. Er hatte Ulric auch vernommen.
"Ein Bekannter!", erwiderte er. "Hatte persönlich nicht viel Kontakt zu ihm." Nachdenklich sah er seinen Spielkameraden an. Das ging ihn eigentlich gar nichts an.
"Du entschuldigst mich für einen Moment? Wie du gerade mitbekommen hast, ist es vielleicht besser, ich bringe in Erfahrung, worum es da geht!" Auf das überraschte Nicken seinens Gegenübers hin erhob er sich von seinem Hocker und begab sich zu den anderen. Er suchte sich einen freien Platz und setzte sich Wortlos dazu. Er nickte ihnen kurz zu. Eine wärmere Begrüßung empfand er in der Konversation als unangebracht.

Lyra:
Kurz nachdem Anders ihr Lied geendet hatte, öffnete sich abermals die Türe und eine Gestalt, in ein schweren braunen wa, mit grauem Fell besetzten, Umgang, betrat den Schankraum. Obwohl das Wetter warm und trocken war hatte sie die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, doch war das olive grüne Futter zu sehen. Als sie sich kurz im Schankraum umblickte blitzen kurz ihre unnatürlich wirkenden, aber vertrauten Augen auf. Sie schien gefunden zu haben Wonach sie suchte und schritt ohne weitere Worte in Richtung von Lorainnes Tisch.

Mel:
Sichtlich entspannter lehnte Lorainne sich zurück und bedachte sogar Benjen mit einem Lächeln. Seine Rede bekräftigte sie erneut. Wie in Westmynd. Immer, wenn sie seine Befehle schallen hörte, wusste sie, das er noch lebte und sie behielt einen klaren Kopf und gab die Kommandos auf ihrer Seite. doch dann war da diese Stille. So unendlich lang. Sie hatte sich zurückdrängen lassen, sich angstvoll umgesehen und ihn nirgend gefunden, bis Destus, der junge Valkensteiner, neben ihr aufgetaucht war. "Er ist da drüben. Er lebt noch." Und Lorainne war unbeschreiblich erleichtert gewesen und kämpfte sich mit neuem Mut wieder nach vorn, Destus dicht hinter sich.

Als Anders geendet hatte, seufzte sie sehnsüchtig und nahm das Gespräch wieder auf.
"Nun, erzählt mir, was habt ihr in der Zeit gemacht? Konntet ihr seine Reihen ein wenig ausdünnen? Wisst ihr, wieviel Männer er hat, sind alle von meinen Leuten wohlauf?"
Sie wollte unbedingt erfreuliche Nachrichten aus der Heimat hören, als eine Gestalt an ihren Tisch trat.

Lorainne erkannte sie sofort.
Es war soweit.
Deine Rache ist Dir wichtiger als alles andere...

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